Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

Bild:
<< vorherige Seite

Teutschen Rhetorica.
von weisen Leuten verstanden werden
kan. Zum Exempel/ wenn Cicero saget:
Derjenige/ welcher Carthago einge-
äschert/ vnd Numantia zerstöret hat;
das ist/ Scipio, denn dieser hat es gethan.

Es geschicht aber Erstlichen/ wenn derVnterschie-
dene Arten.
1.

Redner ein Stam Namen vor den rechten
Namen gebrauchet/ als wenn Saul spricht:
Der Sohn Jsai/ vnd ein Pott auffsehen-
der Weise:

GOtt grüsse/ grüsse dich/ GOTT grüsse dich/
du Schöne/
Frucht deß Jsaiden/ die Engel mit Gethöne
Der Paucken grüssen dich/ der Himmel dir ver-
spricht
Das Scepter Jsrael/ welcher die Völcker
richt.

Allhier wird durch die schöne Frucht
deß Jsaiden verstanden Salomon/ der
Sohn Davids/ dessen Großvatter Jsai ge-
wesen. Jtem/ aus der Predigt eines alten
Vatter: Das Abrahamische Volck hat
zwischen den bestürtzten Wellen deß rothen
Meeres gewallet/ vnd ist mitten durch die
trockene Strasse deß furchtsamen Jordans
in das gelobte Land gezogen. Das Ab-
rahamische Volck seyn die Jsraeliten von

jhren
J iij

Teutſchen Rhetorica.
von weiſen Leuten verſtanden werden
kan. Zum Exempel/ wenn Cicero ſaget:
Derjenige/ welcher Carthago einge-
aͤſchert/ vnd Numantia zerſtoͤret hat;
das iſt/ Scipio, denn dieſer hat es gethan.

Es geſchicht aber Erſtlichen/ wenn derVnterſchie-
dene Arten.
1.

Redner ein Stam Namen vor den rechten
Namen gebrauchet/ als wenn Saul ſpricht:
Der Sohn Jſai/ vnd ein Pott auffſehen-
der Weiſe:

GOtt gruͤſſe/ gruͤſſe dich/ GOTT gruͤſſe dich/
du Schoͤne/
Frucht deß Jſaiden/ die Engel mit Gethoͤne
Der Paucken gruͤſſen dich/ der Himmel dir ver-
ſpricht
Das Scepter Jſrael/ welcher die Voͤlcker
richt.

Allhier wird durch die ſchoͤne Frucht
deß Jſaiden verſtanden Salomon/ der
Sohn Davids/ deſſen Großvatter Jſai ge-
weſen. Jtem/ aus der Predigt eines alten
Vatter: Das Abrahamiſche Volck hat
zwiſchen den beſtuͤrtzten Wellen deß rothen
Meeres gewallet/ vnd iſt mitten durch die
trockene Straſſe deß furchtſamen Jordans
in das gelobte Land gezogen. Das Ab-
rahamiſche Volck ſeyn die Jſraeliten von

jhren
J iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0153" n="133"/><fw place="top" type="header">Teut&#x017F;chen Rhetorica.</fw><lb/>
von wei&#x017F;en Leuten ver&#x017F;tanden werden<lb/>
kan. Zum Exempel/ wenn Cicero &#x017F;aget:<lb/>
Derjenige/ welcher Carthago einge-<lb/>
a&#x0364;&#x017F;chert/ vnd Numantia zer&#x017F;to&#x0364;ret hat;<lb/>
das i&#x017F;t/ <hi rendition="#aq">Scipio,</hi> denn die&#x017F;er hat es gethan.</p><lb/>
        <p>Es ge&#x017F;chicht aber Er&#x017F;tlichen/ wenn der<note place="right">Vnter&#x017F;chie-<lb/>
dene Arten.<lb/>
1.</note><lb/>
Redner ein Stam Namen vor den rechten<lb/>
Namen gebrauchet/ als wenn Saul &#x017F;pricht:<lb/>
Der Sohn J&#x017F;ai/ vnd ein Pott auff&#x017F;ehen-<lb/>
der Wei&#x017F;e:</p><lb/>
        <lg rendition="#fr" type="poem">
          <l>GOtt gru&#x0364;&#x017F;&#x017F;e/ gru&#x0364;&#x017F;&#x017F;e dich/ <hi rendition="#g">GOTT</hi> gru&#x0364;&#x017F;&#x017F;e dich/</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#g">du Scho&#x0364;ne/</hi> </l><lb/>
          <l>Frucht deß J&#x017F;aiden/ die Engel mit Getho&#x0364;ne</l><lb/>
          <l>Der Paucken gru&#x0364;&#x017F;&#x017F;en dich/ der Himmel dir ver-</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">&#x017F;pricht</hi> </l><lb/>
          <l>Das Scepter J&#x017F;rael/ welcher die Vo&#x0364;lcker</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">richt.</hi> </l>
        </lg><lb/>
        <p>Allhier wird durch die &#x017F;cho&#x0364;ne Frucht<lb/>
deß J&#x017F;aiden ver&#x017F;tanden Salomon/ der<lb/>
Sohn Davids/ de&#x017F;&#x017F;en Großvatter J&#x017F;ai ge-<lb/>
we&#x017F;en. Jtem/ aus der Predigt eines alten<lb/>
Vatter: Das Abrahami&#x017F;che Volck hat<lb/>
zwi&#x017F;chen den be&#x017F;tu&#x0364;rtzten Wellen deß rothen<lb/>
Meeres gewallet/ vnd i&#x017F;t mitten durch die<lb/>
trockene Stra&#x017F;&#x017F;e deß furcht&#x017F;amen Jordans<lb/>
in das gelobte Land gezogen. Das Ab-<lb/>
rahami&#x017F;che Volck &#x017F;eyn die J&#x017F;raeliten von<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J iij</fw><fw place="bottom" type="catch">jhren</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[133/0153] Teutſchen Rhetorica. von weiſen Leuten verſtanden werden kan. Zum Exempel/ wenn Cicero ſaget: Derjenige/ welcher Carthago einge- aͤſchert/ vnd Numantia zerſtoͤret hat; das iſt/ Scipio, denn dieſer hat es gethan. Es geſchicht aber Erſtlichen/ wenn der Redner ein Stam Namen vor den rechten Namen gebrauchet/ als wenn Saul ſpricht: Der Sohn Jſai/ vnd ein Pott auffſehen- der Weiſe: Vnterſchie- dene Arten. 1. GOtt gruͤſſe/ gruͤſſe dich/ GOTT gruͤſſe dich/ du Schoͤne/ Frucht deß Jſaiden/ die Engel mit Gethoͤne Der Paucken gruͤſſen dich/ der Himmel dir ver- ſpricht Das Scepter Jſrael/ welcher die Voͤlcker richt. Allhier wird durch die ſchoͤne Frucht deß Jſaiden verſtanden Salomon/ der Sohn Davids/ deſſen Großvatter Jſai ge- weſen. Jtem/ aus der Predigt eines alten Vatter: Das Abrahamiſche Volck hat zwiſchen den beſtuͤrtzten Wellen deß rothen Meeres gewallet/ vnd iſt mitten durch die trockene Straſſe deß furchtſamen Jordans in das gelobte Land gezogen. Das Ab- rahamiſche Volck ſeyn die Jſraeliten von jhren J iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/153
Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/153>, abgerufen am 03.05.2024.