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Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Das 11. Cap. der
vnd die Lebendigen getödet: Jtem/ Jch
wil nicht sagen/ daß du deinen Vatter be-
stohlen/ deine Schwester verleumbdet/ vnd
deine Gutthäter schändlich angeführet. Dz ist:
Jch wil es sagen daß du deinen Vatter be-
stohlen etc.

Du tolles Türckenheer wer kan sattzierlich sin-
gen
Von deiner Heldenthat/ wer kan genugsam
bringen
Der Stimmen auff den Plan? wie du verdie-
net hast
Mit deiner Sebelscherff/ vnd deiner Ban-
den Last/
Mit welchen du das Volck als Tennenholtz zuhaw-
en
Vnd fest zustricken ein/ dich vbtest in den Awen/
Vnd in dem blachen Feld/ vnd in der öden Stadt
Von Menge vbermannt/ vnd von den Kräfften
matt!
Wenn du der Frawen Ehr/ vnd der Jungfrawen
schändest
Deß Landes hohe Freud in tieffes trawren wendest:
Namest die Rinderlein von jhrer Ammen Brust
Schlügest sie an die Wand nach deines Frevels
Lust!
Bawt Siegeszeichen auff/ thut diese Din-
ge schreiben
Jns ewig Hebenholtz last derer keines blei-
ben
Ven

Das 11. Cap. der
vnd die Lebendigen getoͤdet: Jtem/ Jch
wil nicht ſagen/ daß du deinen Vatter be-
ſtohlen/ deine Schweſter verleumbdet/ vnd
deine Gutthaͤter ſchaͤndlich angefuͤhret. Dz iſt:
Jch wil es ſagen daß du deinen Vatter be-
ſtohlen ꝛc.

Du tolles Tuͤrckenheer wer kan ſattzierlich ſin-
gen
Von deiner Heldenthat/ wer kan genugſam
bringen
Der Stimmen auff den Plan? wie du verdie-
net haſt
Mit deiner Sebelſcherff/ vnd deiner Ban-
den Laſt/
Mit welchen du das Volck als Tennenholtz zuhaw-
en
Vnd feſt zuſtricken ein/ dich vbteſt in den Awen/
Vnd in dem blachen Feld/ vnd in der oͤden Stadt
Von Menge vbermannt/ vnd von den Kraͤfften
matt!
Wenn du der Frawen Ehr/ vnd der Jungfrawen
ſchaͤndeſt
Deß Landes hohe Freud in tieffes trawren wendeſt:
Nameſt die Rinderlein von jhrer Ammen Bruſt
Schluͤgeſt ſie an die Wand nach deines Frevels
Luſt!
Bawt Siegeszeichen auff/ thut dieſe Din-
ge ſchreiben
Jns ewig Hebenholtz laſt derer keines blei-
ben
Ven
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[114/0134] Das 11. Cap. der vnd die Lebendigen getoͤdet: Jtem/ Jch wil nicht ſagen/ daß du deinen Vatter be- ſtohlen/ deine Schweſter verleumbdet/ vnd deine Gutthaͤter ſchaͤndlich angefuͤhret. Dz iſt: Jch wil es ſagen daß du deinen Vatter be- ſtohlen ꝛc. Du tolles Tuͤrckenheer wer kan ſattzierlich ſin- gen Von deiner Heldenthat/ wer kan genugſam bringen Der Stimmen auff den Plan? wie du verdie- net haſt Mit deiner Sebelſcherff/ vnd deiner Ban- den Laſt/ Mit welchen du das Volck als Tennenholtz zuhaw- en Vnd feſt zuſtricken ein/ dich vbteſt in den Awen/ Vnd in dem blachen Feld/ vnd in der oͤden Stadt Von Menge vbermannt/ vnd von den Kraͤfften matt! Wenn du der Frawen Ehr/ vnd der Jungfrawen ſchaͤndeſt Deß Landes hohe Freud in tieffes trawren wendeſt: Nameſt die Rinderlein von jhrer Ammen Bruſt Schluͤgeſt ſie an die Wand nach deines Frevels Luſt! Bawt Siegeszeichen auff/ thut dieſe Din- ge ſchreiben Jns ewig Hebenholtz laſt derer keines blei- ben Ven

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Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/134>, abgerufen am 04.05.2024.