was für betrübte und traurige Vor- theile das Reich der Finsterniß dar- durch erhalte, das wird zum Schre- cken und Entsetzen vieler Menschen die künftige Ewigkeit offenbaren.
Hingegen wissen die Thaten der Gnade von solchen traurigen Folgen nichts. Diese machen nicht nur ein- zele Personen zu denen glückseligsten Geschöpfen auf Erden, sondern sie zeigen mitten im Tode solche Wür- kungen, und haben nach demselben solche Folgen, die unendlich selig und herrlich sind. Ja, wo die Thaten der Gnade ihren ungehinderten und gesegneten Lauf haben, wo durch dieselbe viele Menschen zu Begnade- ten des HErrn werden, da können ganze Länder, Städte und Oerter vor dem Untergang bewahret, von denen Gerichten des HErrn befreyet, und aus denen göttlichen Allgenug- samkeiten gesegnet werden. Hätte der HErr zehen einzige Gerechte in Sodom und denen übrigen Städten
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Vorrede.
was fuͤr betruͤbte und traurige Vor- theile das Reich der Finſterniß dar- durch erhalte, das wird zum Schre- cken und Entſetzen vieler Menſchen die kuͤnftige Ewigkeit offenbaren.
Hingegen wiſſen die Thaten der Gnade von ſolchen traurigen Folgen nichts. Dieſe machen nicht nur ein- zele Perſonen zu denen gluͤckſeligſten Geſchoͤpfen auf Erden, ſondern ſie zeigen mitten im Tode ſolche Wuͤr- kungen, und haben nach demſelben ſolche Folgen, die unendlich ſelig und herrlich ſind. Ja, wo die Thaten der Gnade ihren ungehinderten und geſegneten Lauf haben, wo durch dieſelbe viele Menſchen zu Begnade- ten des HErrn werden, da koͤnnen ganze Laͤnder, Staͤdte und Oerter vor dem Untergang bewahret, von denen Gerichten des HErrn befreyet, und aus denen goͤttlichen Allgenug- ſamkeiten geſegnet werden. Haͤtte der HErr zehen einzige Gerechte in Sodom und denen uͤbrigen Staͤdten
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[0037]
Vorrede.
was fuͤr betruͤbte und traurige Vor-
theile das Reich der Finſterniß dar-
durch erhalte, das wird zum Schre-
cken und Entſetzen vieler Menſchen
die kuͤnftige Ewigkeit offenbaren.
Hingegen wiſſen die Thaten der
Gnade von ſolchen traurigen Folgen
nichts. Dieſe machen nicht nur ein-
zele Perſonen zu denen gluͤckſeligſten
Geſchoͤpfen auf Erden, ſondern ſie
zeigen mitten im Tode ſolche Wuͤr-
kungen, und haben nach demſelben
ſolche Folgen, die unendlich ſelig und
herrlich ſind. Ja, wo die Thaten
der Gnade ihren ungehinderten und
geſegneten Lauf haben, wo durch
dieſelbe viele Menſchen zu Begnade-
ten des HErrn werden, da koͤnnen
ganze Laͤnder, Staͤdte und Oerter
vor dem Untergang bewahret, von
denen Gerichten des HErrn befreyet,
und aus denen goͤttlichen Allgenug-
ſamkeiten geſegnet werden. Haͤtte
der HErr zehen einzige Gerechte in
Sodom und denen uͤbrigen Staͤdten
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Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_wiedergebohrne_1759/37>, abgerufen am 20.04.2024.
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