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Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759.

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Der grossen und seligen
statt wurde sie ein Ziel des Hasses, der Lä-
sterung und Verspottung der Bösen. Man
könnte manches besonderes hier anführen,
daraus man sehen möchte, wie unbegreiflich
weit es der Satan durch seine Werkzeuge
hier bringen könnte. Es soll aber lieber mit
Stillschweigen übergangen werden.

So hat also unsere Selige die Schmach
Christi tragen, und dieses Kennzeichen der
Seligkeit auch auf sich nehmen müssen. So
lange ein Mensch in dem Tode seiner Sün-
den lieget, und ein gefangener und gefeßle-
ter Sclav des Satans ist, so läßt ihn die
arge Welt und die Mitknechte des Verder-
bens ruhig, oder stiftet Satanas zwischen
blinden, bösen und verlohrnen Sündern,
Haß, Verfolgung, Streit und Lästerung
an, so hat er seine Absichten, dardurch auf
diese und jene Weise dem Reiche JEsu oder
seinen Gliedern zu schaden, sonsten thut ge-
wiß der Teufel keinem wehe, der in seiner
Gewalt ist, und dessen er sich zu seinen Vor-
theilen in manchem bedienen kan: Hat aber
der Heyland durch seine grosse und selige
Thaten der Gnade einen Sünder aus der
Gewalt des Satans zu GOtt bekehret, ihn
auf eine besondere Weise zu einem Exempel
seiner herrlichen Liebesmacht erhöhet, mit
der Salbung von oben, und mit denen

Kräf-

Der groſſen und ſeligen
ſtatt wurde ſie ein Ziel des Haſſes, der Laͤ-
ſterung und Verſpottung der Boͤſen. Man
koͤnnte manches beſonderes hier anfuͤhren,
daraus man ſehen moͤchte, wie unbegreiflich
weit es der Satan durch ſeine Werkzeuge
hier bringen koͤnnte. Es ſoll aber lieber mit
Stillſchweigen uͤbergangen werden.

So hat alſo unſere Selige die Schmach
Chriſti tragen, und dieſes Kennzeichen der
Seligkeit auch auf ſich nehmen muͤſſen. So
lange ein Menſch in dem Tode ſeiner Suͤn-
den lieget, und ein gefangener und gefeßle-
ter Sclav des Satans iſt, ſo laͤßt ihn die
arge Welt und die Mitknechte des Verder-
bens ruhig, oder ſtiftet Satanas zwiſchen
blinden, boͤſen und verlohrnen Suͤndern,
Haß, Verfolgung, Streit und Laͤſterung
an, ſo hat er ſeine Abſichten, dardurch auf
dieſe und jene Weiſe dem Reiche JEſu oder
ſeinen Gliedern zu ſchaden, ſonſten thut ge-
wiß der Teufel keinem wehe, der in ſeiner
Gewalt iſt, und deſſen er ſich zu ſeinen Vor-
theilen in manchem bedienen kan: Hat aber
der Heyland durch ſeine groſſe und ſelige
Thaten der Gnade einen Suͤnder aus der
Gewalt des Satans zu GOtt bekehret, ihn
auf eine beſondere Weiſe zu einem Exempel
ſeiner herrlichen Liebesmacht erhoͤhet, mit
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[68/0120] Der groſſen und ſeligen ſtatt wurde ſie ein Ziel des Haſſes, der Laͤ- ſterung und Verſpottung der Boͤſen. Man koͤnnte manches beſonderes hier anfuͤhren, daraus man ſehen moͤchte, wie unbegreiflich weit es der Satan durch ſeine Werkzeuge hier bringen koͤnnte. Es ſoll aber lieber mit Stillſchweigen uͤbergangen werden. So hat alſo unſere Selige die Schmach Chriſti tragen, und dieſes Kennzeichen der Seligkeit auch auf ſich nehmen muͤſſen. So lange ein Menſch in dem Tode ſeiner Suͤn- den lieget, und ein gefangener und gefeßle- ter Sclav des Satans iſt, ſo laͤßt ihn die arge Welt und die Mitknechte des Verder- bens ruhig, oder ſtiftet Satanas zwiſchen blinden, boͤſen und verlohrnen Suͤndern, Haß, Verfolgung, Streit und Laͤſterung an, ſo hat er ſeine Abſichten, dardurch auf dieſe und jene Weiſe dem Reiche JEſu oder ſeinen Gliedern zu ſchaden, ſonſten thut ge- wiß der Teufel keinem wehe, der in ſeiner Gewalt iſt, und deſſen er ſich zu ſeinen Vor- theilen in manchem bedienen kan: Hat aber der Heyland durch ſeine groſſe und ſelige Thaten der Gnade einen Suͤnder aus der Gewalt des Satans zu GOtt bekehret, ihn auf eine beſondere Weiſe zu einem Exempel ſeiner herrlichen Liebesmacht erhoͤhet, mit der Salbung von oben, und mit denen Kraͤf-

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Zitationshilfe: Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_wiedergebohrne_1759/120>, abgerufen am 25.11.2024.