Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.König in Persien. Da starb der König in Persien seines alters im 113. jahr. Wie Gen. Torsten-sohn das viele in Dähnemarkt und Hollstein zusammen gebrachte Geld / Gold und Silber nach Schweden Das Schwedisch erbeutete Gelt wird mit list entführet. schiken wolte/ gab er solches einem Dänischen Schiffman ein / und dar zu etliche Soldaten. Wie aber die Soldaten von dem eingenommenen wein lustig/ und endlich trunken wurden/ machte der Schiffer jhnen unden im Raum ein gut Lager/ und ließ sie schlaffen/ er aber nagelte die Luken oben zu/ verkehrte den Compaß/ und sägelte auf Copenhagen. Bapst Vrbanus stirbt. Den 26. Julii verfuhren Papst Vrbanus VIII. Todes zu Rom/ im 77. Jahr jhres Alters. Schwedischund Dänisch kriegshändel Im ausgang des Julij geriethen die Dänischen und Schwedischen bej der neuen Mühlen gegen Christianpreis über / wider an einander/ da dann der Schwedische Admiral Herr Claus Flämink einen gefährlichen Carthaunenschuß in den rechten Schenkel bekam. Er befahl sich hierauff bald dem lieben Gott/ die Flotta aber dem Herren General Major Wranglen/ und nam nicht lange nach disem ein seliges ende. Der Herr General Feld-Marschall Torstensohn kam zu Lande auch hieher / schnitte den Dänischen den Paß nach der See ab/ stürmete mit verlurst des Obristen Saken / und etwa 50. Mann/ der Dänen allhie auffgeworffene schanze hieb darin/ wie dise zeit ein vornemmer Obrister eigenhändlich schrib/ in die 1200. nider/ und eroberte 4 halbe Carthaunen/ 2 Feldschlangen/ und 4 rohte mit Gold gestikte Fahnen. Wandte sich hierauff zu der Stapelhol mer schanze bei Renßburg. Eroberte die Pässe/ schanzen und bruken/ welche bei Fridrichsstatt über die Eider geschlagen waren/ jagte alle Dänische völker allhie aus/ zündete die bruken an/ und kam auff dise weise auff das Stapelholmer land/ ruinirte eine Dänische Compagnie von 150. Mann/ nam den Capitain gefangen/ und eroberte die Fahne. Under solchen kam der Käiserliche Herr General Graaf Gallas mit volk bei Oldensloh an/ der General commandirte alsobald underschidliche partejen auß/ die fielen in die statt Kiel/ und machten darinn 70. Schwedische nider/ und brachten 18. gefangene mit zu ruk. Hierauff zog sich die ganze Schwedische macht bei Rensburg zusamen. Die Gallassischen wurden noch fort und fort von den Tor- König in Persien. Da starb der König in Persien seines alters im 113. jahr. Wie Gen. Torsten-sohn das viele in Dähnemarkt und Hollstein zusammen gebrachte Geld / Gold und Silber nach Schweden Das Schwedisch erbeutete Gelt wird mit list entführet. schiken wolte/ gab er solches einem Dänischen Schiffman ein / und dar zu etliche Soldaten. Wie aber die Soldaten von dem eingenommenen wein lustig/ und endlich trunken wurden/ machte der Schiffer jhnen unden im Raum ein gut Lager/ und ließ sie schlaffen/ er aber nagelte die Luken oben zu/ verkehrte den Compaß/ und sägelte auf Copenhagen. Bapst Vrbanus stirbt. Den 26. Julii verfuhren Papst Vrbanus VIII. Todes zu Rom/ im 77. Jahr jhres Alters. Schwedischund Dänisch kriegshändel Im ausgang des Julij geriethen die Dänischen und Schwedischen bej der neuen Mühlen gegen Christianpreis über / wider an einander/ da dann der Schwedische Admiral Herr Claus Flämink einen gefährlichen Carthaunenschuß in den rechten Schenkel bekam. Er befahl sich hierauff bald dem lieben Gott/ die Flotta aber dem Herren General Major Wranglen/ und nam nicht lange nach disem ein seliges ende. Der Herr General Feld-Marschall Torstensohn kam zu Lande auch hieher / schnitte den Dänischen den Paß nach der See ab/ stürmete mit verlurst des Obristen Saken / und etwa 50. Mann/ der Dänen allhie auffgeworffene schanze hieb darin/ wie dise zeit ein vornemmer Obrister eigenhändlich schrib/ in die 1200. nider/ und eroberte 4 halbe Carthaunen/ 2 Feldschlangen/ und 4 rohte mit Gold gestikte Fahnen. Wandte sich hierauff zu der Stapelhol mer schanze bei Renßburg. Eroberte die Pässe/ schanzen und bruken/ welche bei Fridrichsstatt über die Eider geschlagen waren/ jagte alle Dänische völker allhie aus/ zündete die bruken an/ und kam auff dise weise auff das Stapelholmer land/ ruinirte eine Dänische Compagnie von 150. Mann/ nam den Capitain gefangen/ und eroberte die Fahne. Under solchen kam der Käiserliche Herr General Graaf Gallas mit volk bei Oldensloh an/ der General commandirte alsobald underschidliche partejen auß/ die fielen in die statt Kiel/ und machten darinn 70. Schwedische nider/ und brachten 18. gefangene mit zu ruk. Hierauff zog sich die ganze Schwedische macht bei Rensburg zusamen. Die Gallassischen wurden noch fort und fort von den Tor- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0459" n="419"/> <p><note place="right">König in Persien.</note> Da starb der König in Persien seines alters im 113. jahr.</p> <p>Wie Gen. Torsten-sohn das viele in Dähnemarkt und Hollstein zusammen gebrachte Geld / Gold und Silber nach Schweden <note place="right">Das Schwedisch erbeutete Gelt wird mit list entführet.</note> schiken wolte/ gab er solches einem Dänischen Schiffman ein / und dar zu etliche Soldaten. Wie aber die Soldaten von dem eingenommenen wein lustig/ und endlich trunken wurden/ machte der Schiffer jhnen unden im Raum ein gut Lager/ und ließ sie schlaffen/ er aber nagelte die Luken oben zu/ verkehrte den Compaß/ und sägelte auf Copenhagen.</p> <p><note place="right">Bapst Vrbanus stirbt.</note> Den 26. Julii verfuhren Papst Vrbanus VIII. Todes zu Rom/ im 77. Jahr jhres Alters.</p> <p><note place="right">Schwedischund Dänisch kriegshändel</note> Im ausgang des Julij geriethen die Dänischen und Schwedischen bej der neuen Mühlen gegen Christianpreis über / wider an einander/ da dann der Schwedische Admiral Herr Claus Flämink einen gefährlichen Carthaunenschuß in den rechten Schenkel bekam. Er befahl sich hierauff bald dem lieben Gott/ die Flotta aber dem Herren General Major Wranglen/ und nam nicht lange nach disem ein seliges ende. Der Herr General Feld-Marschall Torstensohn kam zu Lande auch hieher / schnitte den Dänischen den Paß nach der See ab/ stürmete mit verlurst des Obristen Saken / und etwa 50. Mann/ der Dänen allhie auffgeworffene schanze hieb darin/ wie dise zeit ein vornemmer Obrister eigenhändlich schrib/ in die 1200. nider/ und eroberte 4 halbe Carthaunen/ 2 Feldschlangen/ und 4 rohte mit Gold gestikte Fahnen. Wandte sich hierauff zu der Stapelhol mer schanze bei Renßburg.</p> <p>Eroberte die Pässe/ schanzen und bruken/ welche bei Fridrichsstatt über die Eider geschlagen waren/ jagte alle Dänische völker allhie aus/ zündete die bruken an/ und kam auff dise weise auff das Stapelholmer land/ ruinirte eine Dänische Compagnie von 150. Mann/ nam den Capitain gefangen/ und eroberte die Fahne. Under solchen kam der Käiserliche Herr General Graaf Gallas mit volk bei Oldensloh an/ der General commandirte alsobald underschidliche partejen auß/ die fielen in die statt Kiel/ und machten darinn 70. Schwedische nider/ und brachten 18. gefangene mit zu ruk. Hierauff zog sich die ganze Schwedische macht bei Rensburg zusamen.</p> <p>Die Gallassischen wurden noch fort und fort von den Tor- </p> </div> </body> </text> </TEI> [419/0459]
Da starb der König in Persien seines alters im 113. jahr.
König in Persien. Wie Gen. Torsten-sohn das viele in Dähnemarkt und Hollstein zusammen gebrachte Geld / Gold und Silber nach Schweden schiken wolte/ gab er solches einem Dänischen Schiffman ein / und dar zu etliche Soldaten. Wie aber die Soldaten von dem eingenommenen wein lustig/ und endlich trunken wurden/ machte der Schiffer jhnen unden im Raum ein gut Lager/ und ließ sie schlaffen/ er aber nagelte die Luken oben zu/ verkehrte den Compaß/ und sägelte auf Copenhagen.
Das Schwedisch erbeutete Gelt wird mit list entführet. Den 26. Julii verfuhren Papst Vrbanus VIII. Todes zu Rom/ im 77. Jahr jhres Alters.
Bapst Vrbanus stirbt. Im ausgang des Julij geriethen die Dänischen und Schwedischen bej der neuen Mühlen gegen Christianpreis über / wider an einander/ da dann der Schwedische Admiral Herr Claus Flämink einen gefährlichen Carthaunenschuß in den rechten Schenkel bekam. Er befahl sich hierauff bald dem lieben Gott/ die Flotta aber dem Herren General Major Wranglen/ und nam nicht lange nach disem ein seliges ende. Der Herr General Feld-Marschall Torstensohn kam zu Lande auch hieher / schnitte den Dänischen den Paß nach der See ab/ stürmete mit verlurst des Obristen Saken / und etwa 50. Mann/ der Dänen allhie auffgeworffene schanze hieb darin/ wie dise zeit ein vornemmer Obrister eigenhändlich schrib/ in die 1200. nider/ und eroberte 4 halbe Carthaunen/ 2 Feldschlangen/ und 4 rohte mit Gold gestikte Fahnen. Wandte sich hierauff zu der Stapelhol mer schanze bei Renßburg.
Schwedischund Dänisch kriegshändel Eroberte die Pässe/ schanzen und bruken/ welche bei Fridrichsstatt über die Eider geschlagen waren/ jagte alle Dänische völker allhie aus/ zündete die bruken an/ und kam auff dise weise auff das Stapelholmer land/ ruinirte eine Dänische Compagnie von 150. Mann/ nam den Capitain gefangen/ und eroberte die Fahne. Under solchen kam der Käiserliche Herr General Graaf Gallas mit volk bei Oldensloh an/ der General commandirte alsobald underschidliche partejen auß/ die fielen in die statt Kiel/ und machten darinn 70. Schwedische nider/ und brachten 18. gefangene mit zu ruk. Hierauff zog sich die ganze Schwedische macht bei Rensburg zusamen.
Die Gallassischen wurden noch fort und fort von den Tor-
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Zitationshilfe: | Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/459>, abgerufen am 07.07.2024. |