Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.Darumb war dazumahl auf Käjserischen seiten Vnd an dem Hof zu Wien nichts werther als der Werth / Man gab und sagt Ihm zu/ so viel er nur begehrt / Vnd hielte viel auf Ihn/ für andren Rittersleuten. Auch ist jhm dieser Ruhm in warheit wohl zugunnen / Als welcher oft und viel erzeigt verstand und muth: Doch kompt dasselbe lob auch billich dem zu gut / Der in dem frejen feld jhm solches abgewunnen. Das ist der Thewre Fürst/ von dessen grossen thaten Noch jmmer unser leid in vollem hall erklingt. Derselbe/ wie man jhm die böse zeitung bringt / Wie übel mit der Bruk es diesesmahl gerathen: So hatt jhn keines wegs ein frembdes übersehen Von längst-gefaßtem Rath und anschlag abgeschrekt / Darumb Er nach dem Re in den kopf bald wider strekt / Dem Käjser den Compaß aufs newe zuverdrehen / Wie richtig Er vermeint/ das alles für jhn gienge. Darauf ist nun erfolgt/ bej Reinfeld/ eine Schlacht / In welcher dieser Fürst den Feind zu nichte macht / Das ganze heer zerstrewt/ die Häupter alle fienge. Der grosse Reines-fluß/ der etwan bej den Alten So mächtig hoch gerühmt und angesehen war / Daß man ihn zwischen Rom/ und unsrer Teutschen schar / Als eine feste maur geachtet und gehalten: Der hatt die überfahrt dem Fürsten nicht gewehret: Ja vielmehr sich erzeigt/ als wan Er herzlich gern Darzu behülfflich wär/ und seinen newen Herrn Mit guter fürderung ganz underthänig ehret. Derhalben ob sich wohl der Reinach nicht versehen / Daß jemand ohne sein erlaubnuß müglich wär Zukommen über Rein/ dieweil auß Brisach Er Die Pässe wohl besezt/ so ist es doch geschehen: gegen Seckingen ist geschehen den 18. Jenner 1638. Dan dieser kluge Fürst/ den vortheil so ergriffen / Das gegen Sekingen und Piken/ bej der nacht Er auf ein tausent Man hinüber hatt gebracht / In einer kurzen zeit/ und zwejen kleinen Schiffen. Mit welchen Er den weg auf Lauffenburg genommen / Dasselbig in der eil erobert und besezt: Vnd also daß man jhm nicht einen Man verlezt /Schlacht bei Reinfelden den 21. Hornung. Ein außerlesne Bruk daselbsten überkommen. Darauf Er alsobald Reinfelden zugezogen / Vnd sich mit aller macht der festung angemasst / In dem Er aber ernst darvon gebrauchen lasst / So hatten andertheils die Häupter auch erwogen /Darumb war dazumahl auf Käjserischen seiten Vnd an dem Hof zu Wien nichts werther als der Werth / Man gab und sagt Ihm zu/ so viel er nur begehrt / Vnd hielte viel auf Ihn/ für andren Rittersleuten. Auch ist jhm dieser Ruhm in warheit wohl zugunnen / Als welcher oft und viel erzeigt verstand und muth: Doch kompt dasselbe lob auch billich dem zu gut / Der in dem frejen feld jhm solches abgewunnen. Das ist der Thewre Fürst/ von dessen grossen thaten Noch jmmer unser leid in vollem hall erklingt. Derselbe/ wie man jhm die böse zeitung bringt / Wie übel mit der Bruk es diesesmahl gerathen: So hatt jhn keines wegs ein frembdes übersehen Von längst-gefaßtem Rath und anschlag abgeschrekt / Darumb Er nach dem Re in den kopf bald wider strekt / Dem Käjser den Compaß aufs newe zuverdrehen / Wie richtig Er vermeint/ das alles für jhn gienge. Darauf ist nun erfolgt/ bej Reinfeld/ eine Schlacht / In welcher dieser Fürst den Feind zu nichte macht / Das ganze heer zerstrewt/ die Häupter alle fienge. Der grosse Reines-fluß/ der etwan bej den Alten So mächtig hoch gerühmt und angesehen war / Daß man ihn zwischen Rom/ und unsrer Teutschen schar / Als eine feste maur geachtet und gehalten: Der hatt die überfahrt dem Fürsten nicht gewehret: Ja vielmehr sich erzeigt/ als wan Er herzlich gern Darzu behülfflich wär/ und seinen newen Herrn Mit guter fürderung ganz underthänig ehret. Derhalben ob sich wohl der Reinach nicht versehen / Daß jemand ohne sein erlaubnuß müglich wär Zukommen über Rein/ dieweil auß Brisach Er Die Pässe wohl besezt/ so ist es doch geschehen: gegen Seckingen ist geschehen den 18. Jenner 1638. Dan dieser kluge Fürst/ den vortheil so ergriffen / Das gegen Sekingen und Piken/ bej der nacht Er auf ein tausent Man hinüber hatt gebracht / In einer kurzen zeit/ und zwejen kleinen Schiffen. Mit welchen Er den weg auf Lauffenburg genommen / Dasselbig in der eil erobert und besezt: Vnd also daß man jhm nicht einen Man verlezt /Schlacht bei Reinfelden den 21. Hornung. Ein außerlesne Bruk daselbsten überkommen. Darauf Er alsobald Reinfelden zugezogen / Vnd sich mit aller macht der festung angemasst / In dem Er aber ernst darvon gebrauchen lasst / So hatten andertheils die Häupter auch erwogen /<TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0430" n="392"/> <l>Darumb war dazumahl auf Käjserischen seiten</l> <l>Vnd an dem Hof zu Wien nichts werther als der Werth /</l> <l>Man gab und sagt Ihm zu/ so viel er nur begehrt /</l> <l>Vnd hielte viel auf Ihn/ für andren Rittersleuten.</l> <l>Auch ist jhm dieser Ruhm in warheit wohl zugunnen /</l> <l>Als welcher oft und viel erzeigt verstand und muth:</l> <l>Doch kompt dasselbe lob auch billich dem zu gut /</l> <l>Der in dem frejen feld jhm solches abgewunnen.</l> <l>Das ist der Thewre Fürst/ von dessen grossen thaten</l> <l>Noch jmmer unser leid in vollem hall erklingt.</l> <l>Derselbe/ wie man jhm die böse zeitung bringt /</l> <l>Wie übel mit der Bruk es diesesmahl gerathen:</l> <l>So hatt jhn keines wegs ein frembdes übersehen</l> <l>Von längst-gefaßtem Rath und anschlag abgeschrekt /</l> <l>Darumb Er nach dem Re in den kopf bald wider strekt /</l> <l>Dem Käjser den Compaß aufs newe zuverdrehen /</l> <l>Wie richtig Er vermeint/ das alles für jhn gienge.</l> <l>Darauf ist nun erfolgt/ bej Reinfeld/ eine Schlacht /</l> <l>In welcher dieser Fürst den Feind zu nichte macht /</l> <l>Das ganze heer zerstrewt/ die Häupter alle fienge.</l> <l>Der grosse Reines-fluß/ der etwan bej den Alten</l> <l>So mächtig hoch gerühmt und angesehen war /</l> <l>Daß man ihn zwischen Rom/ und unsrer Teutschen schar /</l> <l>Als eine feste maur geachtet und gehalten:</l> <l>Der hatt die überfahrt dem Fürsten nicht gewehret:</l> <l>Ja vielmehr sich erzeigt/ als wan Er herzlich gern</l> <l>Darzu behülfflich wär/ und seinen newen Herrn</l> <l>Mit guter fürderung ganz underthänig ehret.</l> <l>Derhalben ob sich wohl der Reinach nicht versehen /</l> <l>Daß jemand ohne sein erlaubnuß müglich wär</l> <l>Zukommen über Rein/ dieweil auß Brisach Er</l> <l>Die Pässe wohl besezt/ so ist es doch geschehen:</l> <p><note place="right">gegen Seckingen ist geschehen den 18. Jenner 1638.</note> Dan dieser kluge Fürst/ den vortheil so ergriffen /</p> <l>Das gegen Sekingen und Piken/ bej der nacht</l> <l>Er auf ein tausent Man hinüber hatt gebracht /</l> <l>In einer kurzen zeit/ und zwejen kleinen Schiffen.</l> <l>Mit welchen Er den weg auf Lauffenburg genommen /</l> <l>Dasselbig in der eil erobert und besezt:</l> <l>Vnd also daß man jhm nicht einen Man verlezt /</l> <p><note place="right">Schlacht bei Reinfelden den 21. Hornung.</note> Ein außerlesne Bruk daselbsten überkommen.</p> <l>Darauf Er alsobald Reinfelden zugezogen /</l> <l>Vnd sich mit aller macht der festung angemasst /</l> <l>In dem Er aber ernst darvon gebrauchen lasst /</l> <l>So hatten andertheils die Häupter auch erwogen /</l> </div> </body> </text> </TEI> [392/0430]
Darumb war dazumahl auf Käjserischen seiten Vnd an dem Hof zu Wien nichts werther als der Werth / Man gab und sagt Ihm zu/ so viel er nur begehrt / Vnd hielte viel auf Ihn/ für andren Rittersleuten. Auch ist jhm dieser Ruhm in warheit wohl zugunnen / Als welcher oft und viel erzeigt verstand und muth: Doch kompt dasselbe lob auch billich dem zu gut / Der in dem frejen feld jhm solches abgewunnen. Das ist der Thewre Fürst/ von dessen grossen thaten Noch jmmer unser leid in vollem hall erklingt. Derselbe/ wie man jhm die böse zeitung bringt / Wie übel mit der Bruk es diesesmahl gerathen: So hatt jhn keines wegs ein frembdes übersehen Von längst-gefaßtem Rath und anschlag abgeschrekt / Darumb Er nach dem Re in den kopf bald wider strekt / Dem Käjser den Compaß aufs newe zuverdrehen / Wie richtig Er vermeint/ das alles für jhn gienge. Darauf ist nun erfolgt/ bej Reinfeld/ eine Schlacht / In welcher dieser Fürst den Feind zu nichte macht / Das ganze heer zerstrewt/ die Häupter alle fienge. Der grosse Reines-fluß/ der etwan bej den Alten So mächtig hoch gerühmt und angesehen war / Daß man ihn zwischen Rom/ und unsrer Teutschen schar / Als eine feste maur geachtet und gehalten: Der hatt die überfahrt dem Fürsten nicht gewehret: Ja vielmehr sich erzeigt/ als wan Er herzlich gern Darzu behülfflich wär/ und seinen newen Herrn Mit guter fürderung ganz underthänig ehret. Derhalben ob sich wohl der Reinach nicht versehen / Daß jemand ohne sein erlaubnuß müglich wär Zukommen über Rein/ dieweil auß Brisach Er Die Pässe wohl besezt/ so ist es doch geschehen: Dan dieser kluge Fürst/ den vortheil so ergriffen /
gegen Seckingen ist geschehen den 18. Jenner 1638. Das gegen Sekingen und Piken/ bej der nacht Er auf ein tausent Man hinüber hatt gebracht / In einer kurzen zeit/ und zwejen kleinen Schiffen. Mit welchen Er den weg auf Lauffenburg genommen / Dasselbig in der eil erobert und besezt: Vnd also daß man jhm nicht einen Man verlezt / Ein außerlesne Bruk daselbsten überkommen.
Schlacht bei Reinfelden den 21. Hornung. Darauf Er alsobald Reinfelden zugezogen / Vnd sich mit aller macht der festung angemasst / In dem Er aber ernst darvon gebrauchen lasst / So hatten andertheils die Häupter auch erwogen /
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |