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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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pheten lesa. 29. v. 13. anziehet. Matth 15. v. 9. Aber vergeblich dienen sie mir/ dieweil sie lehren solche lehre/ die nichts dann menschen gebott sind.

Darnach so sagt der H. Geist außdrukenlich an die Heb. 11. v. 4 Abel habe durch den glauben Gott ein besser opfer gethan/ dann Cain. Durch den glauben aber opferen/ heiffet zwar mit unserem vertrawen/ und guter zuversicht auff das opfer deß Messiae, und also mit bereüung der sünden/ und angelobung eines neüen gehorsams/ opferen: Zugleich aber heißt es auch/ auff Gottes geheiß/ befehl/ und gnädige verheissung/ darauff der glaub sich gründen muß/ solche werk verrichten. Eben diser ursachen halben/ sahe Gott gnädiglich an das opfer Abels.

Anlangend nun ins Gemein die damalige Religions-übung von Adam an/ und nach gehends / biß sich Gott der Herr von zeiten zu zeiten/ auff underschidliche weis/ je lenger je mehr in helleren offenbarungen/ zu erkennen geben/ daher gasagt ist Heb. 1. v. 1. Nach dem vor zeiten Gott manchmal/ und mancherlej weise geredt hat zu den Vätteren durch die Propheten. Und ist zu allen zeiten die. Göttliche offenbarung/ den jenigen gläubigen / welche zur selbigen Zeit gelebt haben/ ihnen auch genugsam gewesen die seligkeit zu erlangen: Alß bestunde solche in der ersten Kirchen darin/ sie feirten den Sabath / hielten heilige zusamen kunfften/ darin Leüt sind under wisen worden von Gott dem Herren / seinem wesen/ und Göttlichen eigenschafften/ als da ist seine Ewigkeit/ Allmacht / Allwissenheit/ Allgegenwertigkeit/ Gerechtigkeit/ güte/ und gnad/ dessen willen ein regul/ und richtschnur seje alles thuns und lassens der menschen/ auch daß alles in der Welt durch Göttliche fürsehung geregirt werde.

Hierauf beschahe auch underricht/ von dem stand der unschuld/ was der Mensch im Paradis gehabt hette/ von Gottes Ebenbild/ so meistentheils verlohren worden/ von dem fall Adams/ der sünd und was für vbel selbige nach sich gezogen. Sonders wurde fürgehalten die liebliche allertrostliche erste Evangelische verheissung von dem gebenedeiten weibes samen / so künftig der schlangen wurde den Kopf zertretten.

Solchen ihren glauben an dise verheissung zubezeügen/ haben

pheten lesa. 29. v. 13. anziehet. Matth 15. v. 9. Aber vergeblich dienen sie mir/ dieweil sie lehren solche lehre/ die nichts dann menschen gebott sind.

Darnach so sagt der H. Geist außdrukenlich an die Heb. 11. v. 4 Abel habe durch den glauben Gott ein besser opfer gethan/ dann Cain. Durch den glauben aber opferen/ heiffet zwar mit unserem vertrawen/ und guter zuversicht auff das opfer deß Messiae, und also mit bereüung der sünden/ und angelobung eines neüen gehorsams/ opferen: Zugleich aber heißt es auch/ auff Gottes geheiß/ befehl/ und gnädige verheissung/ darauff der glaub sich gründen muß/ solche werk verrichten. Eben diser ursachen halben/ sahe Gott gnädiglich an das opfer Abels.

Anlangend nun ins Gemein die damalige Religions-übung von Adam an/ und nach gehends / biß sich Gott der Herr von zeiten zu zeiten/ auff underschidliche weis/ je lenger je mehr in helleren offenbarungen/ zu erkeñen geben/ daher gasagt ist Heb. 1. v. 1. Nach dem vor zeiten Gott manchmal/ und mancherlej weise geredt hat zu den Vätteren durch die Propheten. Und ist zu allen zeiten die. Göttliche offenbarung/ den jenigen gläubigen / welche zur selbigen Zeit gelebt haben/ ihnen auch genugsam gewesen die seligkeit zu erlangen: Alß bestunde solche in der ersten Kirchen darin/ sie feirten den Sabath / hielten heilige zusamen kunfften/ darin Leüt sind under wisen worden von Gott dem Herren / seinem wesen/ und Göttlichen eigenschafften/ als da ist seine Ewigkeit/ Allmacht / Allwissenheit/ Allgegenwertigkeit/ Gerechtigkeit/ güte/ und gnad/ dessen willen ein regul/ und richtschnur seje alles thuns und lassens der menschen/ auch daß alles in der Welt durch Göttliche fürsehung geregirt werde.

Hierauf beschahe auch underricht/ von dem stand der unschuld/ was der Mensch im Paradis gehabt hette/ von Gottes Ebenbild/ so meistentheils verlohren worden/ von dem fall Adams/ der sünd und was für vbel selbige nach sich gezogen. Sonders wurde fürgehalten die liebliche allertrostliche erste Evangelische verheissung von dem gebenedeiten weibes samen / so künftig der schlangen wurde den Kopf zertretten.

Solchen ihren glauben an dise verheissung zubezeügen/ haben

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[9/0039] pheten lesa. 29. v. 13. anziehet. Matth 15. v. 9. Aber vergeblich dienen sie mir/ dieweil sie lehren solche lehre/ die nichts dann menschen gebott sind. Darnach so sagt der H. Geist außdrukenlich an die Heb. 11. v. 4 Abel habe durch den glauben Gott ein besser opfer gethan/ dann Cain. Durch den glauben aber opferen/ heiffet zwar mit unserem vertrawen/ und guter zuversicht auff das opfer deß Messiae, und also mit bereüung der sünden/ und angelobung eines neüen gehorsams/ opferen: Zugleich aber heißt es auch/ auff Gottes geheiß/ befehl/ und gnädige verheissung/ darauff der glaub sich gründen muß/ solche werk verrichten. Eben diser ursachen halben/ sahe Gott gnädiglich an das opfer Abels. Anlangend nun ins Gemein die damalige Religions-übung von Adam an/ und nach gehends / biß sich Gott der Herr von zeiten zu zeiten/ auff underschidliche weis/ je lenger je mehr in helleren offenbarungen/ zu erkeñen geben/ daher gasagt ist Heb. 1. v. 1. Nach dem vor zeiten Gott manchmal/ und mancherlej weise geredt hat zu den Vätteren durch die Propheten. Und ist zu allen zeiten die. Göttliche offenbarung/ den jenigen gläubigen / welche zur selbigen Zeit gelebt haben/ ihnen auch genugsam gewesen die seligkeit zu erlangen: Alß bestunde solche in der ersten Kirchen darin/ sie feirten den Sabath / hielten heilige zusamen kunfften/ darin Leüt sind under wisen worden von Gott dem Herren / seinem wesen/ und Göttlichen eigenschafften/ als da ist seine Ewigkeit/ Allmacht / Allwissenheit/ Allgegenwertigkeit/ Gerechtigkeit/ güte/ und gnad/ dessen willen ein regul/ und richtschnur seje alles thuns und lassens der menschen/ auch daß alles in der Welt durch Göttliche fürsehung geregirt werde. Hierauf beschahe auch underricht/ von dem stand der unschuld/ was der Mensch im Paradis gehabt hette/ von Gottes Ebenbild/ so meistentheils verlohren worden/ von dem fall Adams/ der sünd und was für vbel selbige nach sich gezogen. Sonders wurde fürgehalten die liebliche allertrostliche erste Evangelische verheissung von dem gebenedeiten weibes samen / so künftig der schlangen wurde den Kopf zertretten. Solchen ihren glauben an dise verheissung zubezeügen/ haben

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/39>, abgerufen am 23.11.2024.