Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.und einen Aus fall gethan/ wurden die auff dem Plain Palais vor der Stadt nicht mit so guter Ordnung könen zuruk kommen sem. Die 13. so sie lebendig gefangen/ hatten sich gefangen gegeben/ das man sie als Soldaten halten solle/ so sten hetten sie eher das Leben gelassen. Vnter diesen war auch der Baron D'Altignac/ welcher sich mannlich wehrete/ gab seinen Ritter Orden S. Mauritii seinem Knecht/ imd sagte er solte sehen/ das er sich salviren könnte/ er aber entschloß mit der Wehr in der Hand zu sterben. Der Magisirat aber wolre sie nicht als gefangene Soldaten halten/ sondern als Räuber/ die über die Mauren gestiegen/ wider aller Völkern Recht und den Landesfriden. Vnd sagten/ das sie dem Herzog für viel zu auffrichtig hielten/ das er in eine solche bose verrätherische That hette willigen sollen. Es waren mancherlej meinungen [unleserliches Material]ört/ wegen jhrer Verdammung/ die Gelindesten schlossen dahin/ man solte sie ranzioniren/ andere/ man solte sie gefangen behalien/ damit/ wenn/ der Krieg continuirte/ man Auswechselung thun könte/ aber die schärffesten bewegten den gemeinen Pöbel/ stalten ihnen für augen die ausrottung der Religion/ Schändung Frauen und Jungfrawen/ jämerliches Erwürgen/ eusserste plünderung / und ewige Dienstbarkeit/ soder Feind wider sie beschlossen/ ja das erbär[unleserliches Material]iche Heulen und Winsten Witwen und Wejser./ ihrer iez erschlagnen Männer und Väter/ darum der gelindeste Stimmen nicht gel[unleserliches Material]/ sondern die Gesangenen gehenkt zu werden/ verurtheilet worden. Sie baten weil sie vom Adel/ das man sie mit dem Schwerdt richten wolte. Es ward ihnen zugesaget/ aber nach dem sie erst auff den Sontag umb 2. Vhren stranguliret waren. Sieben und sechzig Köpfe bejdes der gehangenen/ als die erschlagen worden auff einen Galgen genaglet/ und die Cörper in die Rhosne geworffen. Dienstags hernach ward ein Fast und Bett Tag gehalten/ und Gott für dir gnädige Erlösung gedanket. Sie schrieben an ihre benachbarte Freunde umb hülffe/ und erzehleten/ wie wunderbar sie Gott errettet hatte. Pierre Matthieu. tom. 2 lib. 5. Narrat. 7. somn. 4. Th. Bezae Träum. Theodorus Beza der gelerte nunmehr aber sehr alte und abgelebte mann/ der zum triumph hat sollen nach Rom geführet werden/ hatte nächtliche weil/ all dieweil der handel sich begeber/ einen traum/ wie es ergangen / und ehe man anfieng die sachen ihme erzehlen/ erzehlete und einen Aus fall gethan/ wurden die auff dem Plain Palais vor der Stadt nicht mit so guter Ordnung könen zuruk kommen sem. Die 13. so sie lebendig gefangen/ hatten sich gefangen gegeben/ das man sie als Soldaten halten solle/ so sten hetten sie eher das Leben gelassen. Vnter diesen war auch der Baron D'Altignac/ welcher sich mañlich wehrete/ gab seinen Ritter Orden S. Mauritii seinem Knecht/ imd sagte er solte sehen/ das er sich salviren könnte/ er aber entschloß mit der Wehr in der Hand zu sterben. Der Magisirat aber wolre sie nicht als gefangene Soldaten halten/ sondern als Räuber/ die über die Mauren gestiegen/ wider aller Völkern Recht und den Landesfriden. Vnd sagten/ das sie dem Herzog für viel zu auffrichtig hielten/ das er in eine solche bose verrätherische That hette willigen sollen. Es waren mancherlej meinungen [unleserliches Material]ört/ wegen jhrer Verdammung/ die Gelindesten schlossen dahin/ man solte sie ranzioniren/ andere/ man solte sie gefangen behalien/ damit/ wenn/ der Krieg continuirte/ man Auswechselung thun könte/ aber die schärffesten bewegten den gemeinen Pöbel/ stalten ihnen für augen die ausrottung der Religion/ Schändung Frauen und Jungfrawen/ jämerliches Erwürgen/ eusserste plünderung / und ewige Dienstbarkeit/ soder Feind wider sie beschlossen/ ja das erbär[unleserliches Material]iche Heulen und Winsten Witwen und Wejser./ ihrer iez erschlagnen Männer und Väter/ darum der gelindeste Stimmen nicht gel[unleserliches Material]/ sondern die Gesangenen gehenkt zu werden/ verurtheilet worden. Sie baten weil sie vom Adel/ das man sie mit dem Schwerdt richten wolte. Es ward ihnen zugesaget/ aber nach dem sie erst auff den Sontag umb 2. Vhren stranguliret waren. Sieben und sechzig Köpfe bejdes der gehangenen/ als die erschlagen worden auff einen Galgen genaglet/ und die Cörper in die Rhosne geworffen. Dienstags hernach ward ein Fast und Bett Tag gehalten/ und Gott für dir gnädige Erlösung gedanket. Sie schrieben an ihre benachbarte Freunde umb hülffe/ und erzehleten/ wie wunderbar sie Gott errettet hatte. Pierre Matthieu. tom. 2 lib. 5. Narrat. 7. somn. 4. Th. Bezae Träum. Theodorus Beza der gelerte nunmehr aber sehr alte und abgelebte mann/ der zum triumph hat sollen nach Rom geführet werden/ hatte nächtliche weil/ all dieweil der handel sich begeber/ einen traum/ wie es ergangen / und ehe man anfieng die sachen ihme erzehlen/ erzehlete <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0343" n="309"/> und einen Aus fall gethan/ wurden die auff dem Plain Palais vor der Stadt nicht mit so guter Ordnung könen zuruk kommen sem. Die 13. so sie lebendig gefangen/ hatten sich gefangen gegeben/ das man sie als Soldaten halten solle/ so sten hetten sie eher das Leben gelassen. Vnter diesen war auch der Baron D'Altignac/ welcher sich mañlich wehrete/ gab seinen Ritter Orden S. Mauritii seinem Knecht/ imd sagte er solte sehen/ das er sich salviren könnte/ er aber entschloß mit der Wehr in der Hand zu sterben. Der Magisirat aber wolre sie nicht als gefangene Soldaten halten/ sondern als Räuber/ die über die Mauren gestiegen/ wider aller Völkern Recht und den Landesfriden. Vnd sagten/ das sie dem Herzog für viel zu auffrichtig hielten/ das er in eine solche bose verrätherische That hette willigen sollen. Es waren mancherlej meinungen <gap reason="illegible"/>ört/ wegen jhrer Verdammung/ die Gelindesten schlossen dahin/ man solte sie ranzioniren/ andere/ man solte sie gefangen behalien/ damit/ wenn/ der Krieg continuirte/ man Auswechselung thun könte/ aber die schärffesten bewegten den gemeinen Pöbel/ stalten ihnen für augen die ausrottung der Religion/ Schändung Frauen und Jungfrawen/ jämerliches Erwürgen/ eusserste plünderung / und ewige Dienstbarkeit/ soder Feind wider sie beschlossen/ ja das erbär<gap reason="illegible"/>iche Heulen und Winsten Witwen und Wejser./ ihrer iez erschlagnen Männer und Väter/ darum der gelindeste Stimmen nicht gel<gap reason="illegible"/>/ sondern die Gesangenen gehenkt zu werden/ verurtheilet worden. Sie baten weil sie vom Adel/ das man sie mit dem Schwerdt richten wolte. Es ward ihnen zugesaget/ aber nach dem sie erst auff den Sontag umb 2. Vhren stranguliret waren. Sieben und sechzig Köpfe bejdes der gehangenen/ als die erschlagen worden auff einen Galgen genaglet/ und die Cörper in die Rhosne geworffen. Dienstags hernach ward ein Fast und Bett Tag gehalten/ und Gott für dir gnädige Erlösung gedanket. Sie schrieben an ihre benachbarte Freunde umb hülffe/ und erzehleten/ wie wunderbar sie Gott errettet hatte. Pierre Matthieu. tom. 2 lib. 5. Narrat. 7. somn. 4.</p> <p><note place="right">Th. Bezae Träum.</note> Theodorus Beza der gelerte nunmehr aber sehr alte und abgelebte mann/ der zum triumph hat sollen nach Rom geführet werden/ hatte nächtliche weil/ all dieweil der handel sich begeber/ einen traum/ wie es ergangen / und ehe man anfieng die sachen ihme erzehlen/ erzehlete </p> </div> </body> </text> </TEI> [309/0343]
und einen Aus fall gethan/ wurden die auff dem Plain Palais vor der Stadt nicht mit so guter Ordnung könen zuruk kommen sem. Die 13. so sie lebendig gefangen/ hatten sich gefangen gegeben/ das man sie als Soldaten halten solle/ so sten hetten sie eher das Leben gelassen. Vnter diesen war auch der Baron D'Altignac/ welcher sich mañlich wehrete/ gab seinen Ritter Orden S. Mauritii seinem Knecht/ imd sagte er solte sehen/ das er sich salviren könnte/ er aber entschloß mit der Wehr in der Hand zu sterben. Der Magisirat aber wolre sie nicht als gefangene Soldaten halten/ sondern als Räuber/ die über die Mauren gestiegen/ wider aller Völkern Recht und den Landesfriden. Vnd sagten/ das sie dem Herzog für viel zu auffrichtig hielten/ das er in eine solche bose verrätherische That hette willigen sollen. Es waren mancherlej meinungen _ ört/ wegen jhrer Verdammung/ die Gelindesten schlossen dahin/ man solte sie ranzioniren/ andere/ man solte sie gefangen behalien/ damit/ wenn/ der Krieg continuirte/ man Auswechselung thun könte/ aber die schärffesten bewegten den gemeinen Pöbel/ stalten ihnen für augen die ausrottung der Religion/ Schändung Frauen und Jungfrawen/ jämerliches Erwürgen/ eusserste plünderung / und ewige Dienstbarkeit/ soder Feind wider sie beschlossen/ ja das erbär_ iche Heulen und Winsten Witwen und Wejser./ ihrer iez erschlagnen Männer und Väter/ darum der gelindeste Stimmen nicht gel_ / sondern die Gesangenen gehenkt zu werden/ verurtheilet worden. Sie baten weil sie vom Adel/ das man sie mit dem Schwerdt richten wolte. Es ward ihnen zugesaget/ aber nach dem sie erst auff den Sontag umb 2. Vhren stranguliret waren. Sieben und sechzig Köpfe bejdes der gehangenen/ als die erschlagen worden auff einen Galgen genaglet/ und die Cörper in die Rhosne geworffen. Dienstags hernach ward ein Fast und Bett Tag gehalten/ und Gott für dir gnädige Erlösung gedanket. Sie schrieben an ihre benachbarte Freunde umb hülffe/ und erzehleten/ wie wunderbar sie Gott errettet hatte. Pierre Matthieu. tom. 2 lib. 5. Narrat. 7. somn. 4.
Theodorus Beza der gelerte nunmehr aber sehr alte und abgelebte mann/ der zum triumph hat sollen nach Rom geführet werden/ hatte nächtliche weil/ all dieweil der handel sich begeber/ einen traum/ wie es ergangen / und ehe man anfieng die sachen ihme erzehlen/ erzehlete
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Zitationshilfe: | Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/343>, abgerufen am 29.07.2024. |