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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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Johannes Diazius/ ein Spannier und hochgelehrter Jahr Christi 1546. Diazius ermördet/ besihe Martyrbuch Mann/ nach dem er vil jahr zu Paris zugebracht/ ist er endlich naher Genff zu Herren Calvino kommen/ hat mit ihm sammt andern Kirchendienern daselbst etliche monath lang freundlich und brüderlich conversirt. Von dannen ist er gen Basel/ und von dar naher Strasburg kommen/ da er auch bej Martino Bucero/ und andern gelehrten und frommen leuten also sich verhalten/ daß er vor einem Ehrs. Rath zu Strasburg in ein solch ansehen kommen/ das er von gemeiner Statt wegen/ neben Bucero und andern gelehrten aufs Colloquium naher Regen spurg abgefertiget worden. Da sie zu Regenspurg ankommen/ hat Diazius seinen Landsman und alten bekannten Petrum Malvendem/ neben seinem leiblichen bruden Alphonso Diazio angetroffen / da er dann von disem Cainischen bruder mit einer axt jämerlich ermördet worden.

D. Luther stirbt. Schmalkaldischer krieg. D. Martin Luther stirbt: und geht an der Schmalkaldische krieg. Der Chur Fürst Johann Friderich in Sachsen und Land-Graaff Philipp von Hessen/ wurden in die acht erklärt. Herzog Moriz bemächtiget sich hierauff des lands Sachsen/ und kame es zwischen Käiser Carln und den Protestirenden zum treffen. Johann Friderich wird gefangen/ und bekomt Moriz die Chur in Sachsen. Deßgleichen wurde auch Land Graaff Philipp gefänglich angenommen.

Das buch Interim. Indessen wurde das buch/ Interim genant / geschmidet/ und den Evangelischen auff dem Reichstag zu Augspurg anzunemmen furgehalten. Johann Friderich Herzog auß Sachsen erzeiget sich standhafftig und ist under anderem denkwürdig seine rede/ zu einem vertrihnen Pfarherrn/ den er für sich zum gefängnus beschikt/ fragend/ Chur Fürst Johann Friderich tröstet beweglich einen Pfarherren. wie es zugehe/ da der Pfarherr geantwortet/ übel gnädigster herr/ alles ist bandisiert und verlohren/ sprach der Fürst/ als er sich gegen dem fenster gewendt und geweinet/ hat euch der Käiser auch den Himmel verbotten: Nein sagt der Pfarherr/ wolan antwortet der Chur Fürst wider/ seit frölich und getrost/ der himmel muß uns doch bleiben. Gabe darauff dem Pfarherren einen zehrpfenning.

Johannes Diazius/ ein Spannier und hochgelehrter Jahr Christi 1546. Diazius ermördet/ besihe Martyrbuch Mann/ nach dem er vil jahr zu Paris zugebracht/ ist er endlich naher Genff zu Herren Calvino kommen/ hat mit ihm sam̃t andern Kirchendienern daselbst etliche monath lang freundlich und brüderlich conversirt. Von dannen ist er gen Basel/ und von dar naher Strasburg kommen/ da er auch bej Martino Bucero/ und andern gelehrten und frommen leuten also sich verhalten/ daß er vor einem Ehrs. Rath zu Strasburg in ein solch ansehen kommen/ das er von gemeiner Statt wegen/ neben Bucero und andern gelehrten aufs Colloquium naher Regen spurg abgefertiget worden. Da sie zu Regenspurg ankom̃en/ hat Diazius seinen Landsman und alten bekannten Petrum Malvendem/ neben seinem leiblichen bruden Alphonso Diazio angetroffen / da er dann von disem Cainischen bruder mit einer axt jämerlich ermördet worden.

D. Luther stirbt. Schmalkaldischer krieg. D. Martin Luther stirbt: und geht an der Schmalkaldische krieg. Der Chur Fürst Johann Friderich in Sachsen und Land-Graaff Philipp von Hessen/ wurden in die acht erklärt. Herzog Moriz bemächtiget sich hierauff des lands Sachsen/ und kame es zwischen Käiser Carln und den Protestirenden zum treffen. Johañ Friderich wird gefangen/ und bekomt Moriz die Chur in Sachsen. Deßgleichen wurde auch Land Graaff Philipp gefänglich angenommen.

Das buch Interim. Indessen wurde das buch/ Interim genant / geschmidet/ und den Evangelischen auff dem Reichstag zu Augspurg anzunemmen furgehalten. Johann Friderich Herzog auß Sachsen erzeiget sich standhafftig und ist under anderem denkwürdig seine rede/ zu einem vertrihnen Pfarherrn/ den er für sich zum gefängnus beschikt/ fragend/ Chur Fürst Johann Friderich tröstet beweglich einen Pfarherren. wie es zugehe/ da der Pfarherr geantwortet/ übel gnädigster herr/ alles ist bandisiert und verlohren/ sprach der Fürst/ als er sich gegen dem fenster gewendt und geweinet/ hat euch der Käiser auch den Himmel verbotten: Nein sagt der Pfarherr/ wolan antwortet der Chur Fürst wider/ seit frölich und getrost/ der himmel muß uns doch bleiben. Gabe darauff dem Pfarherren einen zehrpfenning.

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[281/0311] Johannes Diazius/ ein Spannier und hochgelehrter Mann/ nach dem er vil jahr zu Paris zugebracht/ ist er endlich naher Genff zu Herren Calvino kommen/ hat mit ihm sam̃t andern Kirchendienern daselbst etliche monath lang freundlich und brüderlich conversirt. Von dannen ist er gen Basel/ und von dar naher Strasburg kommen/ da er auch bej Martino Bucero/ und andern gelehrten und frommen leuten also sich verhalten/ daß er vor einem Ehrs. Rath zu Strasburg in ein solch ansehen kommen/ das er von gemeiner Statt wegen/ neben Bucero und andern gelehrten aufs Colloquium naher Regen spurg abgefertiget worden. Da sie zu Regenspurg ankom̃en/ hat Diazius seinen Landsman und alten bekannten Petrum Malvendem/ neben seinem leiblichen bruden Alphonso Diazio angetroffen / da er dann von disem Cainischen bruder mit einer axt jämerlich ermördet worden. Jahr Christi 1546. Diazius ermördet/ besihe Martyrbuch D. Martin Luther stirbt: und geht an der Schmalkaldische krieg. Der Chur Fürst Johann Friderich in Sachsen und Land-Graaff Philipp von Hessen/ wurden in die acht erklärt. Herzog Moriz bemächtiget sich hierauff des lands Sachsen/ und kame es zwischen Käiser Carln und den Protestirenden zum treffen. Johañ Friderich wird gefangen/ und bekomt Moriz die Chur in Sachsen. Deßgleichen wurde auch Land Graaff Philipp gefänglich angenommen. D. Luther stirbt. Schmalkaldischer krieg. Indessen wurde das buch/ Interim genant / geschmidet/ und den Evangelischen auff dem Reichstag zu Augspurg anzunemmen furgehalten. Johann Friderich Herzog auß Sachsen erzeiget sich standhafftig und ist under anderem denkwürdig seine rede/ zu einem vertrihnen Pfarherrn/ den er für sich zum gefängnus beschikt/ fragend/ wie es zugehe/ da der Pfarherr geantwortet/ übel gnädigster herr/ alles ist bandisiert und verlohren/ sprach der Fürst/ als er sich gegen dem fenster gewendt und geweinet/ hat euch der Käiser auch den Himmel verbotten: Nein sagt der Pfarherr/ wolan antwortet der Chur Fürst wider/ seit frölich und getrost/ der himmel muß uns doch bleiben. Gabe darauff dem Pfarherren einen zehrpfenning. Das buch Interim. Chur Fürst Johann Friderich tröstet beweglich einen Pfarherren.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/311>, abgerufen am 23.11.2024.