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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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als kaine er zum zum parlamentiren und auff gütige mirtel. Pfalz-Graff Ludwig mit zuthun anderer Fürsten traten ins mittel/ und müßte Octogar Böhmen und Mähren ins könfftig als Lehen von dem Käiser empfangen. Doch bate er zu verschaffen/ daß er möchte den eid absönderlich und nit offentlich ablegen. Und aber die sachen wurden zu schimpf dem Ottogar also angcordnet/ daß da er eben in aller action die huldigung abzulegen/ begriffen ware / fiele das gezelt voncinander/ daß es jedermann sehen möchte.

Ottogar wurde darauff von seinem weib stetig angefrischet/ den angethanen schimpfnit zu leiden. Worauff er alles was er für dem Käiser gethan und eingangen ware/ widerruffen / und zoge ins feld wider den Käiser/ welcher ihme begegnet. Da geschahe ein hartes treffen / der Käiser kame in gefahr/ behtelt doch zu lezt den sig/ und wurde Ottogar elend erschlagen/ kame hiemit um alles/ der vorhin nit wolte Käiser sein. Darum wem nichts gehört/ dem selben wird auch nichts.

Oesterreichkom met an die Grafen von Habspurg. Dazumal kame Oesterreich an die Graafen von Habspurg/ und wurde durch heirahten deß Käisers tochter mit Ottogars sohn und diser tochter mit deß Käisers sohn/ der handel verbesserct.

Käiser Rudolph von hohem alter/ begerte an die Reichsstände/ sie wolten seinen sohn Albrecht/ nunmehr Herzogen in Oesterreich/ zum Römischen König erwehlen/ welches sie in bedenken Rudolpbi tod. Wolte nicht gen Rom. gezogen. Dises verdrosse den Käiser/ fiel in unmut in eine krankheit daran er auch starb/ und ward zu Speir vergraben. Diser Rudolph wolte niemalen gen Rom/ dann sagte er/ die fusstapfen meiner vorfahren/ die wol gen Rom kommen/ aber schlechtlich wider her aus/ schreken mich: Und da ihn der Papst wolte anreizen in das H. land auch zu ziehen/ die statt Jerusalem und das H. grab wider einzunemmen/ hat er den Papst mit anderem gewust wider abzuweisen.

Hier auff wurde arglistiger weis Käiser erwehlet ein Graff Adolph und Albrecht. von Nassau/ nammens Adolph. Albrecht aber Käiser Rudolphs sohn widersezte sich/ erhielt auch so vil/ daß Adolph entsezet/ er aber zum Römischen König anzenommen ward. Zu lezt ware Adolph in einer schlacht von Herzog Albrecht überwunden / und müßte das leben einbüssen.

Orientalisch reich. Theodorus Lascares Käiser zu Adrianopel gienge mit tod ab/ dessen sohn auch Theodoro Michael Palaeologus Despota zum vor-

als kaine er zum zum parlamentiren und auff gütige mirtel. Pfalz-Graff Ludwig mit zuthun anderer Fürsten traten ins mittel/ und müßte Octogar Böhmen und Mähren ins könfftig als Lehen von dem Käiser empfangen. Doch bate er zu verschaffen/ daß er möchte den eid absönderlich und nit offentlich ablegen. Und aber die sachen wurden zu schimpf dem Ottogar also angcordnet/ daß da er eben in aller action die huldigung abzulegen/ begriffen ware / fiele das gezelt voncinander/ daß es jedermann sehen möchte.

Ottogar wurde darauff von seinem weib stetig angefrischet/ den angethanen schimpfnit zu leiden. Worauff er alles was er für dem Käiser gethan und eingangen ware/ widerruffen / und zoge ins feld wider den Käiser/ welcher ihme begegnet. Da geschahe ein hartes treffen / der Käiser kame in gefahr/ behtelt doch zu lezt den sig/ und wurde Ottogar elend erschlagen/ kame hiemit um alles/ der vorhin nit wolte Käiser sein. Darum wem nichts gehört/ dem selben wird auch nichts.

Oesterreichkom met an die Grafen von Habspurg. Dazumal kame Oesterreich an die Graafen von Habspurg/ und wurde durch heirahten deß Käisers tochter mit Ottogars sohn und diser tochter mit deß Käisers sohn/ der handel verbesserct.

Käiser Rudolph von hohem alter/ begerte an die Reichsstände/ sie wolten seinen sohn Albrecht/ nunmehr Herzogen in Oesterreich/ zum Römischen König erwehlen/ welches sie in bedenken Rudolpbi tod. Wolte nicht gen Rom. gezogen. Dises verdrosse den Käiser/ fiel in unmut in eine krankheit daran er auch starb/ und ward zu Speir vergraben. Diser Rudolph wolte niemalen gen Rom/ dann sagte er/ die fusstapfen meiner vorfahren/ die wol gen Rom kommen/ aber schlechtlich wider her aus/ schreken mich: Und da ihn der Papst wolte anreizen in das H. land auch zu ziehen/ die statt Jerusalem und das H. grab wider einzunemmen/ hat er den Papst mit anderem gewust wider abzuweisen.

Hier auff wurde arglistiger weis Käiser erwehlet ein Graff Adolph und Albrecht. von Nassau/ nammens Adolph. Albrecht aber Käiser Rudolphs sohn widersezte sich/ erhielt auch so vil/ daß Adolph entsezet/ er aber zum Römischen König anzenommen ward. Zu lezt ware Adolph in einer schlacht von Herzog Albrecht überwunden / und müßte das leben einbüssen.

Orientalisch reich. Theodorus Lascares Käiser zu Adrianopel gienge mit tod ab/ dessen sohn auch Theodoro Michael Palaeologus Despota zum vor-

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[242/0272] als kaine er zum zum parlamentiren und auff gütige mirtel. Pfalz-Graff Ludwig mit zuthun anderer Fürsten traten ins mittel/ und müßte Octogar Böhmen und Mähren ins könfftig als Lehen von dem Käiser empfangen. Doch bate er zu verschaffen/ daß er möchte den eid absönderlich und nit offentlich ablegen. Und aber die sachen wurden zu schimpf dem Ottogar also angcordnet/ daß da er eben in aller action die huldigung abzulegen/ begriffen ware / fiele das gezelt voncinander/ daß es jedermann sehen möchte. Ottogar wurde darauff von seinem weib stetig angefrischet/ den angethanen schimpfnit zu leiden. Worauff er alles was er für dem Käiser gethan und eingangen ware/ widerruffen / und zoge ins feld wider den Käiser/ welcher ihme begegnet. Da geschahe ein hartes treffen / der Käiser kame in gefahr/ behtelt doch zu lezt den sig/ und wurde Ottogar elend erschlagen/ kame hiemit um alles/ der vorhin nit wolte Käiser sein. Darum wem nichts gehört/ dem selben wird auch nichts. Dazumal kame Oesterreich an die Graafen von Habspurg/ und wurde durch heirahten deß Käisers tochter mit Ottogars sohn und diser tochter mit deß Käisers sohn/ der handel verbesserct. Oesterreichkom met an die Grafen von Habspurg. Käiser Rudolph von hohem alter/ begerte an die Reichsstände/ sie wolten seinen sohn Albrecht/ nunmehr Herzogen in Oesterreich/ zum Römischen König erwehlen/ welches sie in bedenken gezogen. Dises verdrosse den Käiser/ fiel in unmut in eine krankheit daran er auch starb/ und ward zu Speir vergraben. Diser Rudolph wolte niemalen gen Rom/ dann sagte er/ die fusstapfen meiner vorfahren/ die wol gen Rom kommen/ aber schlechtlich wider her aus/ schreken mich: Und da ihn der Papst wolte anreizen in das H. land auch zu ziehen/ die statt Jerusalem und das H. grab wider einzunemmen/ hat er den Papst mit anderem gewust wider abzuweisen. Rudolpbi tod. Wolte nicht gen Rom. Hier auff wurde arglistiger weis Käiser erwehlet ein Graff von Nassau/ nammens Adolph. Albrecht aber Käiser Rudolphs sohn widersezte sich/ erhielt auch so vil/ daß Adolph entsezet/ er aber zum Römischen König anzenommen ward. Zu lezt ware Adolph in einer schlacht von Herzog Albrecht überwunden / und müßte das leben einbüssen. Adolph und Albrecht. Theodorus Lascares Käiser zu Adrianopel gienge mit tod ab/ dessen sohn auch Theodoro Michael Palaeologus Despota zum vor- Orientalisch reich.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/272>, abgerufen am 22.11.2024.