Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.hielt zu Rom was er wolte/ und wurde von Papst Johanne zum Käiser erwehlet. Diser hatte sich vertrauet einem Jüdischen arzet / namens Zedekias/ der ihme auch mit gifft vergeben. Sein leichnam wurde balsamirt undnaher St. Denis in Frankreich zur begrebnuß übergebracht. Nach ihme ward Käiser sein sohn Ludovicus/ der stammler/ Ludovicus Balbus. Carolus Crassus. Jahr Christ 867. Erste gloken. Arnolphus Römischer Käiser. disem als er gestorben/ folgete nach Carolus der sette/ der von einem schlag die rede zimlich verlohren/ dessetwegen abgesezet ward. Vm dise zeit sollen die ersten gloken in Griechenland geleutet w[unleserliches Material]rden sein / welche von Venedig gen Constantinopel gebracht waren. Arnolfus Römischer Käiser hatte von anfang vil wollen zu recht machen/ es thönete aber übel auß/ bald fielen die feinde da und dort ein/ bald wurde Rom eingenommen/ welche er weil seine soldaten anfänglich nur einem hasen nach geloffen/ darauff das ganze kriegsheer folgete/ mit einer beweglichen red von Arnolph angereizet/ und bekamen also die statt und darinn Adeltraut/ deß Gwidonis gemahel. Arnolph solte mit gifft vergeben werden/ wurde aber ein harter und langer schlaff daraus / bis er endlich an einer grausammen stinkenden krankheit zu Regenspurg todes verblichen. Hierauff kamen die reichsstände zu Forchheim zusammen/ Ludovicus IV. Ludovicus Bosonis. und erwehlten Arnolphi sohn/ Ludwigen zum Käiser. Inndessen wurde zu Rom ein ander Ludwig/ ein sohn Bosonis/ zum Käiser erwehlet/ waren hiemit wider 2. Käiser/ einer in Teutschland/ der ander in Italien. Ludovicus/ Arnolphi sohn/ wurde stark von den Vngaren geplaget/ welche mit rauben und mörden vil unheils verursachten/ und müßte Ludwig grosse summen ranzion gelter erlegen / welches ihme schlecht ansehen bej den seinen machte/ darum er auch für kummer gestorben. Die versamleten stände wolten gern zum Käiser haben Herzogen Conradus Käiser. Otto von Sachsen/ diser aber entschuldigte sich/ wegen seines hohen alters/ und gab seine stimm Herzog Conraden von Franken/ Herren in Frankenland/ Hessen und Wetterau/ disem zufolgen/ wurd Conradus Käiser. Diser liesse ihme deß reichs auffgang über alles angelegen sein/ und da er iez sterben solte/ beruffte er die Fürsten deß reichs für sich/ vermanete sie zur einigkeit/ gabe die Käiserliche zeichen seinem bruder Eberharden/ mit ernstlichem befehl/ selbige Herzog Heinrich von Sachsen zu überliferen. hielt zu Rom was er wolte/ und wurde von Papst Johanne zum Käiser erwehlet. Diser hatte sich vertrauet einem Jüdischen arzet / namens Zedekias/ der ihme auch mit gifft vergeben. Sein leichnam wurde balsamirt undnaher St. Denis in Frankreich zur begrebnuß übergebracht. Nach ihme ward Käiser sein sohn Ludovicus/ der stammler/ Ludovicus Balbus. Carolus Crassus. Jahr Christ 867. Erste gloken. Arnolphus Römischer Käiser. disem als er gestorben/ folgete nach Carolus der sette/ der von einem schlag die rede zimlich verlohren/ dessetwegen abgesezet ward. Vm dise zeit sollen die ersten gloken in Griechenland geleutet w[unleserliches Material]rdẽ sein / welche von Venedig gen Constantinopel gebracht warẽ. Arnolfus Römischer Käiser hatte von anfang vil wollen zu recht machen/ es thönete aber übel auß/ bald fielen die feinde da und dort ein/ bald wurde Rom eingenommen/ welche er weil seine soldaten anfänglich nur einem hasen nach geloffen/ darauff das ganze kriegsheer folgete/ mit einer beweglichen red von Arnolph angereizet/ und bekamen also die statt und darinn Adeltraut/ deß Gwidonis gemahel. Arnolph solte mit gifft vergeben werden/ wurde aber ein harter und langer schlaff daraus / bis er endlich an einer grausammen stinkenden krankheit zu Regenspurg todes verblichen. Hierauff kamen die reichsstände zu Forchheim zusammen/ Ludovicus IV. Ludovicus Bosonis. und erwehlten Arnolphi sohn/ Ludwigen zum Käiser. Inndessen wurde zu Rom ein ander Ludwig/ ein sohn Bosonis/ zum Käiser erwehlet/ waren hiemit wider 2. Käiser/ einer in Teutschland/ der ander in Italien. Ludovicus/ Arnolphi sohn/ wurde stark von den Vngaren geplaget/ welche mit rauben und mörden vil unheils verursachten/ und müßte Ludwig grosse summen ranzion gelter erlegen / welches ihme schlecht ansehen bej den seinen machte/ darum er auch für kummer gestorben. Die versamleten stände wolten gern zum Käiser haben Herzogen Conradus Käiser. Otto von Sachsen/ diser aber entschuldigte sich/ wegen seines hohen alters/ und gab seine stimm Herzog Conraden von Franken/ Herren in Frankenland/ Hessen uñ Wetterau/ disem zufolgẽ/ wurd Conradus Käiser. Diser liesse ihme deß reichs auffgang über alles angelegen sein/ und da er iez sterben solte/ beruffte er die Fürsten deß reichs für sich/ vermanete sie zur einigkeit/ gabe die Käiserliche zeichen seinem bruder Eberharden/ mit ernstlichem befehl/ selbige Herzog Heinrich von Sachsen zu überliferen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0253" n="223"/> hielt zu Rom was er wolte/ und wurde von Papst Johanne zum Käiser erwehlet. Diser hatte sich vertrauet einem Jüdischen arzet / namens Zedekias/ der ihme auch mit gifft vergeben. Sein leichnam wurde balsamirt undnaher St. Denis in Frankreich zur begrebnuß übergebracht.</p> <p>Nach ihme ward Käiser sein sohn Ludovicus/ der stammler/ <note place="right">Ludovicus Balbus. Carolus Crassus. Jahr Christ 867. Erste gloken. Arnolphus Römischer Käiser.</note> disem als er gestorben/ folgete nach Carolus der sette/ der von einem schlag die rede zimlich verlohren/ dessetwegen abgesezet ward.</p> <p>Vm dise zeit sollen die ersten gloken in Griechenland geleutet w<gap reason="illegible"/>rdẽ sein / welche von Venedig gen Constantinopel gebracht warẽ.</p> <p>Arnolfus Römischer Käiser hatte von anfang vil wollen zu recht machen/ es thönete aber übel auß/ bald fielen die feinde da und dort ein/ bald wurde Rom eingenommen/ welche er weil seine soldaten anfänglich nur einem hasen nach geloffen/ darauff das ganze kriegsheer folgete/ mit einer beweglichen red von Arnolph angereizet/ und bekamen also die statt und darinn Adeltraut/ deß Gwidonis gemahel.</p> <p>Arnolph solte mit gifft vergeben werden/ wurde aber ein harter und langer schlaff daraus / bis er endlich an einer grausammen stinkenden krankheit zu Regenspurg todes verblichen.</p> <p>Hierauff kamen die reichsstände zu Forchheim zusammen/ <note place="right">Ludovicus IV. Ludovicus Bosonis.</note> und erwehlten Arnolphi sohn/ Ludwigen zum Käiser. Inndessen wurde zu Rom ein ander Ludwig/ ein sohn Bosonis/ zum Käiser erwehlet/ waren hiemit wider 2. Käiser/ einer in Teutschland/ der ander in Italien.</p> <p>Ludovicus/ Arnolphi sohn/ wurde stark von den Vngaren geplaget/ welche mit rauben und mörden vil unheils verursachten/ und müßte Ludwig grosse summen ranzion gelter erlegen / welches ihme schlecht ansehen bej den seinen machte/ darum er auch für kummer gestorben.</p> <p>Die versamleten stände wolten gern zum Käiser haben Herzogen <note place="right">Conradus Käiser.</note> Otto von Sachsen/ diser aber entschuldigte sich/ wegen seines hohen alters/ und gab seine stimm Herzog Conraden von Franken/ Herren in Frankenland/ Hessen uñ Wetterau/ disem zufolgẽ/ wurd Conradus Käiser. Diser liesse ihme deß reichs auffgang über alles angelegen sein/ und da er iez sterben solte/ beruffte er die Fürsten deß reichs für sich/ vermanete sie zur einigkeit/ gabe die Käiserliche zeichen seinem bruder Eberharden/ mit ernstlichem befehl/ selbige Herzog Heinrich von Sachsen zu überliferen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [223/0253]
hielt zu Rom was er wolte/ und wurde von Papst Johanne zum Käiser erwehlet. Diser hatte sich vertrauet einem Jüdischen arzet / namens Zedekias/ der ihme auch mit gifft vergeben. Sein leichnam wurde balsamirt undnaher St. Denis in Frankreich zur begrebnuß übergebracht.
Nach ihme ward Käiser sein sohn Ludovicus/ der stammler/ disem als er gestorben/ folgete nach Carolus der sette/ der von einem schlag die rede zimlich verlohren/ dessetwegen abgesezet ward.
Ludovicus Balbus. Carolus Crassus. Jahr Christ 867. Erste gloken. Arnolphus Römischer Käiser. Vm dise zeit sollen die ersten gloken in Griechenland geleutet w_ rdẽ sein / welche von Venedig gen Constantinopel gebracht warẽ.
Arnolfus Römischer Käiser hatte von anfang vil wollen zu recht machen/ es thönete aber übel auß/ bald fielen die feinde da und dort ein/ bald wurde Rom eingenommen/ welche er weil seine soldaten anfänglich nur einem hasen nach geloffen/ darauff das ganze kriegsheer folgete/ mit einer beweglichen red von Arnolph angereizet/ und bekamen also die statt und darinn Adeltraut/ deß Gwidonis gemahel.
Arnolph solte mit gifft vergeben werden/ wurde aber ein harter und langer schlaff daraus / bis er endlich an einer grausammen stinkenden krankheit zu Regenspurg todes verblichen.
Hierauff kamen die reichsstände zu Forchheim zusammen/ und erwehlten Arnolphi sohn/ Ludwigen zum Käiser. Inndessen wurde zu Rom ein ander Ludwig/ ein sohn Bosonis/ zum Käiser erwehlet/ waren hiemit wider 2. Käiser/ einer in Teutschland/ der ander in Italien.
Ludovicus IV. Ludovicus Bosonis. Ludovicus/ Arnolphi sohn/ wurde stark von den Vngaren geplaget/ welche mit rauben und mörden vil unheils verursachten/ und müßte Ludwig grosse summen ranzion gelter erlegen / welches ihme schlecht ansehen bej den seinen machte/ darum er auch für kummer gestorben.
Die versamleten stände wolten gern zum Käiser haben Herzogen Otto von Sachsen/ diser aber entschuldigte sich/ wegen seines hohen alters/ und gab seine stimm Herzog Conraden von Franken/ Herren in Frankenland/ Hessen uñ Wetterau/ disem zufolgẽ/ wurd Conradus Käiser. Diser liesse ihme deß reichs auffgang über alles angelegen sein/ und da er iez sterben solte/ beruffte er die Fürsten deß reichs für sich/ vermanete sie zur einigkeit/ gabe die Käiserliche zeichen seinem bruder Eberharden/ mit ernstlichem befehl/ selbige Herzog Heinrich von Sachsen zu überliferen.
Conradus Käiser.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |