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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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Flavius Aurelius Constantinus. Euseb. de vita Constantini. Sein Vatter ware Constantius Chlorus Pius, seine Muter Helena, von welchen Constantinus im jahr Christi 272. an das liecht der welt in Engelland geboren war. Bej zeiten aber erzeigte sich bej jhme ein Generos gemüt/ daß nach Tugend und ehren strebte/ er liebte die Studien, Freje Künsten/ sonderlich aber auch erlernete er allerhand Rittersübungen.

Jahr Christi 310. Nach seines Vatters Tod/ welcher als ein Römischer Käiser in Engelland gestorben/ underfienge sich Constantinus/ krafft deß Vätterlichen Testaments/ der Regierung/ und hatte ebben vil zuthun mit den Widerwertigen / die er doch zulezt alle überwunden und aus dem Feld gejagt/ bis er den Käiserlichen Titul allein erhalten hat. Darbej er dann auch deß Reichs Feinde abgetriben/ die Teutschen überwunden/ bis an Sachsenland verfolgt/ und zu Cölln eine Bruken über den Rhein schlagen lassen.

Beneben so ware er der Christen Feind nicht/ es gefiele ihme die Tyrannej und gewalthätigkeit an den guten frommen Christen verübet/ sehr übel. Summa dieser solte sejn ein bekehrter Käiser/ ein Soldat Christi deß Herren und seines Reichs Beschirmer und aus breiter/ so vil an menschlichen Mittlen gelegen ist.

Constantinus auß einem Heid ein Christ. Die Religion zu endern solle ihm anlas geben haben/ daß als er wider Maxentium gestritten/ und heimlich geängstiget war/ nicht wüssend welchen Heidnischen Abgott er am ersten anruffen/ und bej demselben hülff finden solle/ da habe sich am hellen Tag in der Lufft diß Gesichte erzeiget/ namlich zwej Seulen/ gleich einem kreuz über einandern/ mit diser Schrifft in hoc signo vinces, In disem und mit disem Zeichen soltu überwinden.

Auch solle er nach empfangenem Taufgeruffen haben: Nun weiß ich in warheit/ daß ich selig bin/ jez werde

Flavius Aurelius Constantinus. Euseb. de vita Constantini. Sein Vatter ware Constantius Chlorus Pius, seine Muter Helena, von welchen Constantinus im jahr Christi 272. an das liecht der welt in Engelland geboren war. Bej zeiten aber erzeigte sich bej jhme ein Generos gemüt/ daß nach Tugend und ehren strebte/ er liebte die Studien, Freje Künsten/ sonderlich aber auch erlernete er allerhand Rittersübungen.

Jahr Christi 310. Nach seines Vatters Tod/ welcher als ein Römischer Käiser in Engelland gestorben/ underfienge sich Constantinus/ krafft deß Vätterlichen Testaments/ der Regierung/ und hatte ebben vil zuthun mit den Widerwertigen / die er doch zulezt alle überwunden und aus dem Feld gejagt/ bis er den Käiserlichen Titul allein erhalten hat. Darbej er dann auch deß Reichs Feinde abgetriben/ die Teutschen überwunden/ bis an Sachsenland verfolgt/ und zu Cölln eine Bruken über den Rhein schlagen lassen.

Beneben so ware er der Christen Feind nicht/ es gefiele ihme die Tyrannej und gewalthätigkeit an den guten frommen Christen verübet/ sehr übel. Summa dieser solte sejn ein bekehrter Käiser/ ein Soldat Christi deß Herren und seines Reichs Beschirmer und aus breiter/ so vil an menschlichen Mittlen gelegen ist.

Constantinus auß einem Heid ein Christ. Die Religion zu endern solle ihm anlas geben haben/ daß als er wider Maxentium gestritten/ und heimlich geängstiget war/ nicht wüssend welchen Heidnischen Abgott er am ersten anruffen/ und bej demselben hülff finden solle/ da habe sich am hellen Tag in der Lufft diß Gesichte erzeiget/ namlich zwej Seulen/ gleich einem kreuz über einandern/ mit diser Schrifft in hoc signo vinces, In disem und mit disem Zeichen soltu überwinden.

Auch solle er nach empfangenem Taufgeruffen haben: Nun weiß ich in warheit/ daß ich selig bin/ jez werde

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[190/0219] Sein Vatter ware Constantius Chlorus Pius, seine Muter Helena, von welchen Constantinus im jahr Christi 272. an das liecht der welt in Engelland geboren war. Bej zeiten aber erzeigte sich bej jhme ein Generos gemüt/ daß nach Tugend und ehren strebte/ er liebte die Studien, Freje Künsten/ sonderlich aber auch erlernete er allerhand Rittersübungen. Flavius Aurelius Constantinus. Euseb. de vita Constantini. Nach seines Vatters Tod/ welcher als ein Römischer Käiser in Engelland gestorben/ underfienge sich Constantinus/ krafft deß Vätterlichen Testaments/ der Regierung/ und hatte ebben vil zuthun mit den Widerwertigen / die er doch zulezt alle überwunden und aus dem Feld gejagt/ bis er den Käiserlichen Titul allein erhalten hat. Darbej er dann auch deß Reichs Feinde abgetriben/ die Teutschen überwunden/ bis an Sachsenland verfolgt/ und zu Cölln eine Bruken über den Rhein schlagen lassen. Jahr Christi 310. Beneben so ware er der Christen Feind nicht/ es gefiele ihme die Tyrannej und gewalthätigkeit an den guten frommen Christen verübet/ sehr übel. Summa dieser solte sejn ein bekehrter Käiser/ ein Soldat Christi deß Herren und seines Reichs Beschirmer und aus breiter/ so vil an menschlichen Mittlen gelegen ist. Die Religion zu endern solle ihm anlas geben haben/ daß als er wider Maxentium gestritten/ und heimlich geängstiget war/ nicht wüssend welchen Heidnischen Abgott er am ersten anruffen/ und bej demselben hülff finden solle/ da habe sich am hellen Tag in der Lufft diß Gesichte erzeiget/ namlich zwej Seulen/ gleich einem kreuz über einandern/ mit diser Schrifft in hoc signo vinces, In disem und mit disem Zeichen soltu überwinden. Constantinus auß einem Heid ein Christ. Auch solle er nach empfangenem Taufgeruffen haben: Nun weiß ich in warheit/ daß ich selig bin/ jez werde

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/219>, abgerufen am 23.11.2024.