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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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tern schweeren/ wie sie zum theil die Bagauder/ der Römern abgesagte feind/ zum theil die Christen/ der Göttern durächter / willig und bereit wären außzureüten. Wie nun diß unleidenliche mandat kommen für die ohren der Thebaischen Legion/ hat sie sich gen Martinach zureisen ersezt/ underzwüschen aber in einem sonderbaren Die Thebeer widri[unleserliches Material]en sich den H[unleserliches Material]dnischen göttern zuopfern. Fläken an dem Fluß Rhodan/ Agaunum genennt / auffgehalten/ und allda einmühtig sich mit einandern verbunden/ lieber jhr leben Gott auffzuopffern/ als dem außgeschribnen/ und Chrisienlichem Glauben ganz widrigen befelch nachzukommen.

Da aber der Tyrann Maximianus vernommen/ weß sinns die heiligen Thebeer wären/ war er darüber häfftig entrustet/ und hat sie alsobald/ bej Eyds pflichten/ zu sich lassen fordern: darauff von der Legion dise antwort dem Käser erfolget: sie seygen Christen/ und solle man hiemit jhnen nur nicht zusuchen/ das sie entweders anbätten andere Götter/ oder ihren den waren lebendigen Gott verlaugnen/ und seyge jhr endtliche meinung/ daß sie bej der waren seligmachenden/ und in jhrem Vatterland erlehrnten Christenlichen Religion beharren wöllen bis an das end/ auch/ wo es von nöhten / mit jhrem blut bezeügen.

Als nun der Feldherr Maximianus vernommen dise antiwort hat er außgeschikt seine Trabanten mit dem befelch daß sie von diser Thebaischen Legion je den zehenden solten erwürgen/ der hoffnung/ er wurde durch diß mittel den andern ein schräken einjagen/ und sie also zur gehorsame zwingen und bringen. Aber es fählte jhm weit: Dann die Christen / ohne einigen schreken des tods/ sich alle willig eingestellt/ und jhre hälß dargestrekt haben. Wie nun auff dise weiß Mauritij dapfferkeit. vil unschuldiges blut vergossen/ hat der Hauptman Mauritius an die Soldaten gehalten ein sehr treffliche red/ sie zur standhaffte/ under dem unabläßlichen würgen und mezgen ermahnet / und gewarnet/ daß sie von der erkannten warheit nicht abstehen. Er redte sie an mit disen worten? Ich freüe mich eüerer dapferkeit und tugend/ o allerliebste und beste mitgespanen/ daß des Keisers dräüen die liebe gegen dem Christenthum nicht außgelöschet / noch die vilfaltigen straffen eüch erschrekt haben: und das jhr jez/ da es zeit ist / nach deß Herren gebott daß schwerdt steken in eüere scheiden.

tern schweeren/ wie sie zum theil die Bagauder/ der Römern abgesagte feind/ zum theil die Christen/ der Göttern durächter / willig und bereit wären außzureüten. Wie nun diß unleidenliche mandat kommen für die ohren der Thebaischen Legion/ hat sie sich gen Martinach zureisen ersezt/ underzwüschen aber in einem sonderbaren Die Thebeer widri[unleserliches Material]ẽ sich den H[unleserliches Material]dnischen göttern zuopfern. Fläken an dem Fluß Rhodan/ Agaunum geneñt / auffgehalten/ und allda einmühtig sich mit einandern verbunden/ lieber jhr leben Gott auffzuopffern/ als dem außgeschribnen/ und Chrisienlichem Glauben ganz widrigen befelch nachzukommen.

Da aber der Tyrañ Maximianus vernommen/ weß siñs die heiligen Thebeer wären/ war er darüber häfftig entrűstet/ und hat sie alsobald/ bej Eyds pflichten/ zu sich lassen fordern: darauff von der Legion dise antwort dem Käser erfolget: sie seygen Christen/ und solle man hiemit jhnen nur nicht zusuchen/ das sie entweders anbätten andere Götter/ oder ihren den waren lebendigen Gott verlaugnen/ und seyge jhr endtliche meinung/ daß sie bej der waren seligmachenden/ und in jhrem Vatterland erlehrnten Christenlichen Religion beharren wöllẽ bis an das end/ auch/ wo es von nöhten / mit jhrem blut bezeügen.

Als nun der Feldherr Maximianus vernommen dise antiwort hat er außgeschikt seine Trabanten mit dem befelch daß sie von diser Thebaischen Legion je den zehenden solten erwürgen/ der hoffnung/ er wurde durch diß mittel den andern ein schräken einjagen/ und sie also zur gehorsame zwingen und bringen. Aber es fählte jhm weit: Dann die Christen / ohne einigen schreken des tods/ sich alle willig eingestellt/ und jhre hälß dargestrekt haben. Wie nun auff dise weiß Mauritij dapfferkeit. vil unschuldiges blut vergossen/ hat der Hauptman Mauritius an die Soldaten gehalten ein sehr treffliche red/ sie zur standhaffte/ under dem unabläßlichen würgen und mezgen ermahnet / und gewarnet/ daß sie von der erkañten warheit nicht abstehen. Er redte sie an mit disen worten? Ich freüe mich eüerer dapferkeit und tugend/ o allerliebste und beste mitgespanen/ daß des Keisers dräüen die liebe gegen dem Christenthum nicht außgelöschet / noch die vilfaltigen straffen eüch erschrekt haben: und das jhr jez/ da es zeit ist / nach deß Herren gebott daß schwerdt steken in eüere scheiden.

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[185/0214] tern schweeren/ wie sie zum theil die Bagauder/ der Römern abgesagte feind/ zum theil die Christen/ der Göttern durächter / willig und bereit wären außzureüten. Wie nun diß unleidenliche mandat kommen für die ohren der Thebaischen Legion/ hat sie sich gen Martinach zureisen ersezt/ underzwüschen aber in einem sonderbaren Fläken an dem Fluß Rhodan/ Agaunum geneñt / auffgehalten/ und allda einmühtig sich mit einandern verbunden/ lieber jhr leben Gott auffzuopffern/ als dem außgeschribnen/ und Chrisienlichem Glauben ganz widrigen befelch nachzukommen. Die Thebeer widri_ ẽ sich den H_ dnischen göttern zuopfern. Da aber der Tyrañ Maximianus vernommen/ weß siñs die heiligen Thebeer wären/ war er darüber häfftig entrűstet/ und hat sie alsobald/ bej Eyds pflichten/ zu sich lassen fordern: darauff von der Legion dise antwort dem Käser erfolget: sie seygen Christen/ und solle man hiemit jhnen nur nicht zusuchen/ das sie entweders anbätten andere Götter/ oder ihren den waren lebendigen Gott verlaugnen/ und seyge jhr endtliche meinung/ daß sie bej der waren seligmachenden/ und in jhrem Vatterland erlehrnten Christenlichen Religion beharren wöllẽ bis an das end/ auch/ wo es von nöhten / mit jhrem blut bezeügen. Als nun der Feldherr Maximianus vernommen dise antiwort hat er außgeschikt seine Trabanten mit dem befelch daß sie von diser Thebaischen Legion je den zehenden solten erwürgen/ der hoffnung/ er wurde durch diß mittel den andern ein schräken einjagen/ und sie also zur gehorsame zwingen und bringen. Aber es fählte jhm weit: Dann die Christen / ohne einigen schreken des tods/ sich alle willig eingestellt/ und jhre hälß dargestrekt haben. Wie nun auff dise weiß vil unschuldiges blut vergossen/ hat der Hauptman Mauritius an die Soldaten gehalten ein sehr treffliche red/ sie zur standhaffte/ under dem unabläßlichen würgen und mezgen ermahnet / und gewarnet/ daß sie von der erkañten warheit nicht abstehen. Er redte sie an mit disen worten? Ich freüe mich eüerer dapferkeit und tugend/ o allerliebste und beste mitgespanen/ daß des Keisers dräüen die liebe gegen dem Christenthum nicht außgelöschet / noch die vilfaltigen straffen eüch erschrekt haben: und das jhr jez/ da es zeit ist / nach deß Herren gebott daß schwerdt steken in eüere scheiden. Mauritij dapfferkeit.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/214>, abgerufen am 25.11.2024.