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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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Commodus Römischer Käiser. Jahr Christi 181. Zu disen zeiten lebte Galenus der berümte Medicus.

Commodus ein Schandbub vilmehrdann ein loblicher Fürst/ hatte weit von seinem Vater aus der art geschlagen im Regiment/ darin er seinem vatter Antonino Philosopho gefolget. Er ware aller grausamkeit/ Tyrannej/ Buberej ergeben/ sonderlich aber mehr dem fechten und ringen und andern groben übungen/ als das er weislich zuregieren lernen wolte. Daher vermuthet worden/ daß seine Muter Faustina von einem Fechter feje geschwängert worden/ und nicht vom Käiser/ wie dann ihr unkeusches wesen mit solchen bekannt ware.

Daher als dem Käiser Antonino auf eine zeit gerathen ware/ sie zuverstossen/ gab er zur Antwort/ so muß[unleserliches Material]ch auch das Heurrath gut (verstunde das Käiserthumm) widergeben / dann sein Schwäher durch disen Heurrath ihn zum Käiser gemacht. Als nun dieser Böswicht Commodus vil übels zu Rom gestifftet/ und bej nahe nach und nach alle Rahtsherren hätte umbbringen lassen/ ward der anschlag ihne ummzubringen/ welcher dann erstlich mit gifft und vollends mit Gewalt vollzogen/ und Commodus erwürget/ darbej aber von der Faction spargiert worden/ als wann er sich zu tod gesoffen hätte/ und am schlag gestorben were.

Helvius Pertinax. Jahr Christi 194. Didius Iulianus. Publius Helvius Pertin ax ein gewaltiger und bej den Soldaten verliebter Römischer Oberster / wurde darauf zum Käiser ausgeruffen. So bald aber entstund eine auffruhr wider ihne / darin er erschlagen ward/ und hiemit diser ehr mehr entgolten als genossen.

Didius Julianus ein alter vom Adel und beredter Jurist/ wurde hierauf Käiser/ deme einer nammens Sulpitianus wolte den Rigel stossen. Weiln aber Julianus mehr Gelts denn Soldaten versprach/ behielter das Regiment/ welches dazumal hiemit feil und ums Gelt verkaufft wurde. Es glükete aber Juliano so wenig als seinem Vorfahren/ dann so bald kostete es auch seinen Hals.

Septimius Severus. Jahr Christi 196. Septimius Severus lage indessen mit seinem Kriegsvolk vor der Statt Rom/ hielte seinen einzug/ machte sich selbsten zum Käiser. Dazumaln wurde von dem Kriegsvolk zum obersten Haupt auffgeworffen in Syrien Pescennius Niger/ in Britannien aber Clodius Albinus/ mit welchem Severus gleichen gewalt zuhaben gleichsnete/ verfolgete inzwischen Pescennium/ kame für Constantinopel: Da geschahe ein Treffen/ in welchem Severus obsiegete /

Commodus Römischer Käiser. Jahr Christi 181. Zu disen zeiten lebte Galenus der berümte Medicus.

Commodus ein Schandbub vilmehrdañ ein loblicher Fürst/ hatte weit von seinem Vater aus der art geschlagen im Regiment/ darin er seinem vatter Antonino Philosopho gefolget. Er ware aller grausamkeit/ Tyrannej/ Buberej ergeben/ sonderlich aber mehr dem fechten und ringen und andern groben übungen/ als das er weislich zuregieren lernen wolte. Daher vermuthet worden/ daß seine Muter Faustina von einem Fechter feje geschwängert worden/ und nicht vom Käiser/ wie dann ihr unkeusches wesen mit solchen bekañt ware.

Daher als dem Käiser Antonino auf eine zeit gerathen ware/ sie zuverstossen/ gab er zur Antwort/ so muß[unleserliches Material]ch auch das Heurrath gut (verstunde das Käiserthum̃) widergeben / dann sein Schwäher durch disen Heurrath ihn zum Käiser gemacht. Als nun dieser Böswicht Commodus vil übels zu Rom gestifftet/ und bej nahe nach und nach alle Rahtsherren hätte umbbringen lassen/ ward der anschlag ihne um̃zubringen/ welcher dann erstlich mit gifft und vollends mit Gewalt vollzogen/ und Commodus erwürget/ darbej aber von der Faction spargiert worden/ als wann er sich zu tod gesoffen hätte/ und am schlag gestorben were.

Helvius Pertinax. Jahr Christi 194. Didius Iulianus. Publius Helvius Pertin ax ein gewaltiger und bej den Soldaten verliebter Römischer Oberster / wurde darauf zum Käiser ausgeruffen. So bald aber entstund eine auffruhr wider ihne / darin er erschlagen ward/ und hiemit diser ehr mehr entgolten als genossen.

Didius Julianus ein alter vom Adel und beredter Jurist/ wurde hierauf Käiser/ deme einer nammens Sulpitianus wolte den Rigel stossen. Weiln aber Julianus mehr Gelts denn Soldaten versprach/ behielter das Regiment/ welches dazumal hiemit feil und ums Gelt verkaufft wurde. Es glükete aber Juliano so wenig als seinem Vorfahren/ dann so bald kostete es auch seinen Hals.

Septimius Severus. Jahr Christi 196. Septimius Severus lage indessen mit seinem Kriegsvolk vor der Statt Rom/ hielte seinen einzug/ machte sich selbsten zum Käiser. Dazumaln wurde von dem Kriegsvolk zum obersten Haupt auffgeworffen in Syrien Pescennius Niger/ in Britannien aber Clodius Albinus/ mit welchem Severus gleichen gewalt zuhaben gleichsnete/ verfolgete inzwischen Pescennium/ kame für Constantinopel: Da geschahe ein Treffen/ in welchem Severus obsiegete /

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[177/0206] Zu disen zeiten lebte Galenus der berümte Medicus. Commodus Römischer Käiser. Jahr Christi 181. Commodus ein Schandbub vilmehrdañ ein loblicher Fürst/ hatte weit von seinem Vater aus der art geschlagen im Regiment/ darin er seinem vatter Antonino Philosopho gefolget. Er ware aller grausamkeit/ Tyrannej/ Buberej ergeben/ sonderlich aber mehr dem fechten und ringen und andern groben übungen/ als das er weislich zuregieren lernen wolte. Daher vermuthet worden/ daß seine Muter Faustina von einem Fechter feje geschwängert worden/ und nicht vom Käiser/ wie dann ihr unkeusches wesen mit solchen bekañt ware. Daher als dem Käiser Antonino auf eine zeit gerathen ware/ sie zuverstossen/ gab er zur Antwort/ so muß_ ch auch das Heurrath gut (verstunde das Käiserthum̃) widergeben / dann sein Schwäher durch disen Heurrath ihn zum Käiser gemacht. Als nun dieser Böswicht Commodus vil übels zu Rom gestifftet/ und bej nahe nach und nach alle Rahtsherren hätte umbbringen lassen/ ward der anschlag ihne um̃zubringen/ welcher dann erstlich mit gifft und vollends mit Gewalt vollzogen/ und Commodus erwürget/ darbej aber von der Faction spargiert worden/ als wann er sich zu tod gesoffen hätte/ und am schlag gestorben were. Publius Helvius Pertin ax ein gewaltiger und bej den Soldaten verliebter Römischer Oberster / wurde darauf zum Käiser ausgeruffen. So bald aber entstund eine auffruhr wider ihne / darin er erschlagen ward/ und hiemit diser ehr mehr entgolten als genossen. Helvius Pertinax. Jahr Christi 194. Didius Iulianus. Didius Julianus ein alter vom Adel und beredter Jurist/ wurde hierauf Käiser/ deme einer nammens Sulpitianus wolte den Rigel stossen. Weiln aber Julianus mehr Gelts denn Soldaten versprach/ behielter das Regiment/ welches dazumal hiemit feil und ums Gelt verkaufft wurde. Es glükete aber Juliano so wenig als seinem Vorfahren/ dann so bald kostete es auch seinen Hals. Septimius Severus lage indessen mit seinem Kriegsvolk vor der Statt Rom/ hielte seinen einzug/ machte sich selbsten zum Käiser. Dazumaln wurde von dem Kriegsvolk zum obersten Haupt auffgeworffen in Syrien Pescennius Niger/ in Britannien aber Clodius Albinus/ mit welchem Severus gleichen gewalt zuhaben gleichsnete/ verfolgete inzwischen Pescennium/ kame für Constantinopel: Da geschahe ein Treffen/ in welchem Severus obsiegete / Septimius Severus. Jahr Christi 196.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/206>, abgerufen am 25.11.2024.