Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.nem Mann namens Joseph/ um diser Heiligen und von Gott über alle Weiber hochbegnadeten Jungfrauen anzukünden/ ihre schwängerung vom H. Geist und die geburt deß Messiae und Heilands der welt auß ihren/ und daß sie wurde sein eine Mutter dessen der unser aller Herr und Vatter ist/ deß Allmächtigen Sohns Gottes selbsten. Dise alß sie sich mit ihrer verwandt in der Elisabeten über solchem geheimnuß ersprachet/ in ihrem glauben gestärket/ wurde sie nach Betlehem durch deß Augusti gegebot gefürt/ daselbst gebahr sie ihren ersten Sohn/ und nach disem keinen mehr. Dise hohe geburt aber geschahe zu nacht und in einen stall/ zu seiner sondern bedeütung um der armen gefallenen menschen willen: worüber sich Himmel und Erden bewegt/ die Engel ganz geschäfftig/ absönderlich und in gemein sich erzeigt/ bald bej Maria/ bald bej Joseph/ bald bej den Armen Betlehemetischen hirten/ Wer die weisen auß Morgenland gewesen. bald bej den weisen auß Morgenland/ welche Gott alß erfahrne Sternseher durch ein neües in die lufft geseztes gestirn/ zu den wiegen seines sohns/ mit erwekung innerliches liechts durch den H. Geist beruffen. Ob es drej oder mehr gewesen/ und wie sie geheissen / vilweniger daß sie Könige waren/ zeigt die H. Schrifft nit/ sonder der H. Evangelist sagt in gemein/ da kamen die weisen auß Morgenland. Warum die H. Evangelisten nichts von den zeiten der kindheit und jugend deß H. Christi vermelden. Es melden zwar nichts oder gar wenig die H. Evangelisten/ von den zeiten der zarten kindheit und jugend deß Herren Christi/ aussert dem das sie anzeigen/ wie er am 8. tag nach seiner geburt beschnitten/ nach gewohnheit alß ein erstgebohrner dem Herren im Tempel dargestelt ware und zugenommen an alter/ gnade und Geist bej Gott und den Menschen: seje auch seinen Elteren gehorsam gewesen/ und habe im 12. jahr seines alters beweißthum seiner allwissenheit/ daß er mehr dann ein blosser Mensch/ von nem Mann namens Joseph/ um diser Heiligen und von Gott über alle Weiber hochbegnadeten Jungfrauen anzukünden/ ihre schwängerung vom H. Geist und die geburt deß Messiae und Heilands der welt auß ihren/ und daß sie wurde sein eine Mutter dessen der unser aller Herr und Vatter ist/ deß Allmächtigen Sohns Gottes selbsten. Dise alß sie sich mit ihrer verwandt in der Elisabeten über solchem geheimnuß ersprachet/ in ihrem glauben gestärket/ wurde sie nach Betlehem durch deß Augusti gegebot gefürt/ daselbst gebahr sie ihren ersten Sohn/ und nach disem keinen mehr. Dise hohe geburt aber geschahe zu nacht und in einẽ stall/ zu seiner sondern bedeütung um der armen gefallenen menschen willẽ: worüber sich Him̃el und Erden bewegt/ die Engel ganz geschäfftig/ absönderlich und in gemein sich erzeigt/ bald bej Maria/ bald bej Joseph/ bald bej den Armen Betlehemetischen hirten/ Wer die weisen auß Morgenland gewesen. bald bej den weisen auß Morgenland/ welche Gott alß erfahrne Sternseher durch ein neües in die lufft geseztes gestirn/ zu den wiegen seines sohns/ mit erwekung iñerliches liechts durch den H. Geist beruffen. Ob es drej oder mehr gewesen/ und wie sie geheissen / vilweniger daß sie Könige waren/ zeigt die H. Schrifft nit/ sonder der H. Evangelist sagt in gemein/ da kamen die weisen auß Morgenland. Warum die H. Evangelisten nichts von den zeiten der kindheit und jugend deß H. Christi vermelden. Es melden zwar nichts oder gar wenig die H. Evangelisten/ von den zeiten der zarten kindheit und jugend deß Herren Christi/ aussert dem das sie anzeigen/ wie er am 8. tag nach seiner geburt beschnitten/ nach gewohnheit alß ein erstgebohrner dem Herren im Tempel dargestelt ware und zugenommen an alter/ gnade und Geist bej Gott und den Menschen: seje auch seinen Elteren gehorsam gewesen/ und habe im 12. jahr seines alters beweißthum seiner allwissenheit/ daß er mehr dann ein blosser Mensch/ von <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0171" n="142"/> nem Mann namens Joseph/ um diser Heiligen und von Gott über alle Weiber hochbegnadeten Jungfrauen anzukünden/ ihre schwängerung vom H. Geist und die geburt deß Messiae und Heilands der welt auß ihren/ und daß sie wurde sein eine Mutter dessen der unser aller Herr und Vatter ist/ deß Allmächtigen Sohns Gottes selbsten. Dise alß sie sich mit ihrer verwandt in der Elisabeten über solchem geheimnuß ersprachet/ in ihrem glauben gestärket/ wurde sie nach Betlehem durch deß Augusti gegebot gefürt/ daselbst gebahr sie ihren ersten Sohn/ und nach disem keinen mehr. Dise hohe geburt aber geschahe zu nacht und in einẽ stall/ zu seiner sondern bedeütung um der armen gefallenen menschen willẽ: worüber sich Him̃el und Erden bewegt/ die Engel ganz geschäfftig/ absönderlich und in gemein sich erzeigt/ bald bej Maria/ bald bej Joseph/ bald bej den Armen Betlehemetischen hirten/ <note place="right">Wer die weisen auß Morgenland gewesen.</note> bald bej den weisen auß Morgenland/ welche Gott alß erfahrne Sternseher durch ein neües in die lufft geseztes gestirn/ zu den wiegen seines sohns/ mit erwekung iñerliches liechts durch den H. Geist beruffen. Ob es drej oder mehr gewesen/ und wie sie geheissen / vilweniger daß sie Könige waren/ zeigt die H. Schrifft nit/ sonder der H. 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nem Mann namens Joseph/ um diser Heiligen und von Gott über alle Weiber hochbegnadeten Jungfrauen anzukünden/ ihre schwängerung vom H. Geist und die geburt deß Messiae und Heilands der welt auß ihren/ und daß sie wurde sein eine Mutter dessen der unser aller Herr und Vatter ist/ deß Allmächtigen Sohns Gottes selbsten. Dise alß sie sich mit ihrer verwandt in der Elisabeten über solchem geheimnuß ersprachet/ in ihrem glauben gestärket/ wurde sie nach Betlehem durch deß Augusti gegebot gefürt/ daselbst gebahr sie ihren ersten Sohn/ und nach disem keinen mehr. Dise hohe geburt aber geschahe zu nacht und in einẽ stall/ zu seiner sondern bedeütung um der armen gefallenen menschen willẽ: worüber sich Him̃el und Erden bewegt/ die Engel ganz geschäfftig/ absönderlich und in gemein sich erzeigt/ bald bej Maria/ bald bej Joseph/ bald bej den Armen Betlehemetischen hirten/ bald bej den weisen auß Morgenland/ welche Gott alß erfahrne Sternseher durch ein neües in die lufft geseztes gestirn/ zu den wiegen seines sohns/ mit erwekung iñerliches liechts durch den H. Geist beruffen. Ob es drej oder mehr gewesen/ und wie sie geheissen / vilweniger daß sie Könige waren/ zeigt die H. Schrifft nit/ sonder der H. Evangelist sagt in gemein/ da kamen die weisen auß Morgenland.
Wer die weisen auß Morgenland gewesen. Es melden zwar nichts oder gar wenig die H. Evangelisten/ von den zeiten der zarten kindheit und jugend deß Herren Christi/ aussert dem das sie anzeigen/ wie er am 8. tag nach seiner geburt beschnitten/ nach gewohnheit alß ein erstgebohrner dem Herren im Tempel dargestelt ware und zugenommen an alter/ gnade und Geist bej Gott und den Menschen: seje auch seinen Elteren gehorsam gewesen/ und habe im 12. jahr seines alters beweißthum seiner allwissenheit/ daß er mehr dann ein blosser Mensch/ von
Warum die H. Evangelisten nichts von den zeiten der kindheit und jugend deß H. Christi vermelden.
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Zitationshilfe: | Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/171>, abgerufen am 29.07.2024. |