Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.Nach dem kode Antiochi M. kam in Syrien zum regiment sei Seleucus Philopator Antiochus Epiphanes. sohn Seleucus Philopator. Welcher zwar gelt naher Jerusalem geschikt um Opfer zu verrichten/ bald aber hernach den Heliodorum gesandt/ das gelt/ so ihme Simon verrahten/ auß dem Tempel zu raubent. Disem ist nach seinem tod im reich gefolget sein Bruder Antiochus Epiphanes. Perseus von den Römer en überwunden Indessen bekamen die Römer zuthun/ mit Perseo dem lezteren König in Macedonien. Disen hat Paulus Aemilius geschlagen / samt den seinen naher Rom zum Triumph behalten/ welche endlich vor kummer in dem gefängnuß gestorben. Popilij dapfere resolution wider Antiochum Epiphanen, Wenig zeiten hernach/ schikten die Römer Popilium zu dem Antiocho, welcher Alexandriam belägerte. Alß Popilius zu dem Antiocho kame/ ware dis der gruß und alles/ daß Popilius schlechtlich begehrte einen schleünigen bescheid/ ob Antiochus sein Kriegsheer vor der Statt Alexandria ligend/ wolte wegnemmen oder nicht? Antiochus wolte vil ränk und außflücht brauchen. Da macht Popilius ein ring um ihn her mit dem beding/ es solte der König auß dem ring nicht weggehen/ er hette dann zuvor die gethane frag mit ja oder nein beantwortet. Antiochus entsezet sich hierüber/ antwortend/ er seje bereit zu thun/ was den Römeren beliebig were. Alsobald begehrte Popilius, daß Alexandria der belägerung solte enthebt sein/ welches auch geschahe. Antiochus Epiphanes ein greülicher Feind deß volks Gottes. Joseph l. 12 c. 4. 5. Euseb. in Chron. Dan. XI. Lib. III Machab. Diser Antiochus Epiphanes der Edle oder vilmehr Epimanes der taube hatte grausame verwüstungen angerichtet under dem Volk Gottes. Er ware ein abgesagter Feind deß wahren Gottesdiensts und aller deren welche disem dienst ergeben waren. Wie es die H. Schrifft mit nichten verschweigt/ daher er auch ein muster und fürbilde auff die verfolger der wahren Kirchen/ in folgenden zeiten getragen/ und auff die widerchristen. Er bediente sich der falschheit/ daß ein Brud er den anderen zu Jerusalem auß dem sattel gelupst wegen deß Hohen priesterthums/ und bekame darüber vil gelt und gut ja etlich 100 talenta. Jason vertreibte Oniam, ein ander wider jenen. Hierauff kam diser wüterich selbsten gen Jerusalem/ und richtete an den greüel der verwüstung. Darzu ihm schandloser und verrähterischer weis halffe Menelaus, ein eingekaufter Hohepriester. Vil tausend Menschen/ da die Statt Jerusalem eingenomen / wurden umgebracht/ der Antiochus entheiligte den Nach dem kode Antiochi M. kam in Syrien zum regiment sei Seleucus Philopator Antiochus Epiphanes. sohn Seleucus Philopator. Welcher zwar gelt naher Jerusalem geschikt um Opfer zu verrichten/ bald aber hernach den Heliodorum gesandt/ das gelt/ so ihme Simon verrahten/ auß dem Tempel zu raubent. Disem ist nach seinem tod im reich gefolget sein Bruder Antiochus Epiphanes. Perseus von den Römer en überwunden Indessen bekamen die Römer zuthun/ mit Perseo dem lezteren König in Macedonien. Disen hat Paulus Aemilius geschlagen / samt den seinen naher Rom zum Triumph behalten/ welche endlich vor kum̃er in dem gefängnuß gestorben. Popilij dapfere resolution wider Antiochum Epiphanẽ, Wenig zeiten hernach/ schikten die Römer Popilium zu dem Antiocho, welcher Alexandriam belägerte. Alß Popilius zu dem Antiocho kame/ ware dis der gruß und alles/ daß Popilius schlechtlich begehrte einen schleünigen bescheid/ ob Antiochus sein Kriegsheer vor der Statt Alexandria ligend/ wolte wegnem̃en oder nicht? Antiochus wolte vil ränk und außflücht brauchen. Da macht Popilius ein ring um ihn her mit dem beding/ es solte der König auß dem ring nicht weggehen/ er hette dann zuvor die gethane frag mit ja oder nein beantwortet. Antiochus entsezet sich hierüber/ antwortend/ er seje bereit zu thun/ was den Römeren beliebig were. Alsobald begehrte Popilius, daß Alexandria der belägerung solte enthebt sein/ welches auch geschahe. Antiochus Epiphanes ein greülicher Feind deß volks Gottes. Joseph l. 12 c. 4. 5. Euseb. in Chron. Dan. XI. Lib. III Machab. Diser Antiochus Epiphanes der Edle oder vilmehr Epimanes der taube hatte grausame verwüstungen angerichtet under dem Volk Gottes. Er ware ein abgesagter Feind deß wahren Gottesdiensts und aller deren welche disem dienst ergeben waren. Wie es die H. Schrifft mit nichten verschweigt/ daher er auch ein muster und fürbilde auff die verfolger der wahren Kirchen/ in folgenden zeiten getragen/ und auff die widerchristen. Er bediente sich der falschheit/ daß ein Brud er den anderen zu Jerusalem auß dem sattel gelupst wegen deß Hohen priesterthums/ und bekame darüber vil gelt und gut ja etlich 100 talenta. Jason vertreibte Oniam, ein ander wider jenen. Hierauff kam diser wüterich selbsten gen Jerusalem/ und richtete an den greüel der verwüstung. Darzu ihm schandloser und verrähterischer weis halffe Menelaus, ein eingekaufter Hohepriester. Vil tausend Menschen/ da die Statt Jerusalem eingenomen / wurden umgebracht/ der Antiochus entheiligte den <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0139" n="110"/> <p>Nach dem kode Antiochi M. kam in Syrien zum regiment sei <note place="right">Seleucus Philopator Antiochus Epiphanes.</note> sohn Seleucus Philopator. Welcher zwar gelt naher Jerusalem geschikt um Opfer zu verrichten/ bald aber hernach den Heliodorum gesandt/ das gelt/ so ihme Simon verrahten/ auß dem Tempel zu raubent. Disem ist nach seinem tod im reich gefolget sein Bruder Antiochus Epiphanes.</p> <p><note place="right">Perseus von den Römer en überwunden</note> Indessen bekamen die Römer zuthun/ mit Perseo dem lezteren König in Macedonien. Disen hat Paulus Aemilius geschlagen / samt den seinen naher Rom zum Triumph behalten/ welche endlich vor kum̃er in dem gefängnuß gestorben.</p> <p><note place="right">Popilij dapfere resolution wider Antiochum Epiphanẽ,</note> Wenig zeiten hernach/ schikten die Römer Popilium zu dem Antiocho, welcher Alexandriam belägerte. Alß Popilius zu dem Antiocho kame/ ware dis der gruß und alles/ daß Popilius schlechtlich begehrte einen schleünigen bescheid/ ob Antiochus sein Kriegsheer vor der Statt Alexandria ligend/ wolte wegnem̃en oder nicht? Antiochus wolte vil ränk und außflücht brauchen. Da macht Popilius ein ring um ihn her mit dem beding/ es solte der König auß dem ring nicht weggehen/ er hette dann zuvor die gethane frag mit ja oder nein beantwortet. Antiochus entsezet sich hierüber/ antwortend/ er seje bereit zu thun/ was den Römeren beliebig were. Alsobald begehrte Popilius, daß Alexandria der belägerung solte enthebt sein/ welches auch geschahe.</p> <p><note place="right">Antiochus Epiphanes ein greülicher Feind deß volks Gottes. Joseph l. 12 c. 4. 5. Euseb. in Chron. Dan. XI. Lib. III Machab.</note> Diser Antiochus Epiphanes der Edle oder vilmehr Epimanes der taube hatte grausame verwüstungen angerichtet under dem Volk Gottes. Er ware ein abgesagter Feind deß wahren Gottesdiensts und aller deren welche disem dienst ergeben waren. Wie es die H. Schrifft mit nichten verschweigt/ daher er auch ein muster und fürbilde auff die verfolger der wahren Kirchen/ in folgenden zeiten getragen/ und auff die widerchristen. Er bediente sich der falschheit/ daß ein Brud er den anderen zu Jerusalem auß dem sattel gelupst wegen deß Hohen priesterthums/ und bekame darüber vil gelt und gut ja etlich 100 talenta. Jason vertreibte Oniam, ein ander wider jenen. Hierauff kam diser wüterich selbsten gen Jerusalem/ und richtete an den greüel der verwüstung. Darzu ihm schandloser und verrähterischer weis halffe Menelaus, ein eingekaufter Hohepriester. Vil tausend Menschen/ da die Statt Jerusalem eingenomen / wurden umgebracht/ der Antiochus entheiligte den </p> </div> </body> </text> </TEI> [110/0139]
Nach dem kode Antiochi M. kam in Syrien zum regiment sei sohn Seleucus Philopator. Welcher zwar gelt naher Jerusalem geschikt um Opfer zu verrichten/ bald aber hernach den Heliodorum gesandt/ das gelt/ so ihme Simon verrahten/ auß dem Tempel zu raubent. Disem ist nach seinem tod im reich gefolget sein Bruder Antiochus Epiphanes.
Seleucus Philopator Antiochus Epiphanes. Indessen bekamen die Römer zuthun/ mit Perseo dem lezteren König in Macedonien. Disen hat Paulus Aemilius geschlagen / samt den seinen naher Rom zum Triumph behalten/ welche endlich vor kum̃er in dem gefängnuß gestorben.
Perseus von den Römer en überwunden Wenig zeiten hernach/ schikten die Römer Popilium zu dem Antiocho, welcher Alexandriam belägerte. Alß Popilius zu dem Antiocho kame/ ware dis der gruß und alles/ daß Popilius schlechtlich begehrte einen schleünigen bescheid/ ob Antiochus sein Kriegsheer vor der Statt Alexandria ligend/ wolte wegnem̃en oder nicht? Antiochus wolte vil ränk und außflücht brauchen. Da macht Popilius ein ring um ihn her mit dem beding/ es solte der König auß dem ring nicht weggehen/ er hette dann zuvor die gethane frag mit ja oder nein beantwortet. Antiochus entsezet sich hierüber/ antwortend/ er seje bereit zu thun/ was den Römeren beliebig were. Alsobald begehrte Popilius, daß Alexandria der belägerung solte enthebt sein/ welches auch geschahe.
Popilij dapfere resolution wider Antiochum Epiphanẽ, Diser Antiochus Epiphanes der Edle oder vilmehr Epimanes der taube hatte grausame verwüstungen angerichtet under dem Volk Gottes. Er ware ein abgesagter Feind deß wahren Gottesdiensts und aller deren welche disem dienst ergeben waren. Wie es die H. Schrifft mit nichten verschweigt/ daher er auch ein muster und fürbilde auff die verfolger der wahren Kirchen/ in folgenden zeiten getragen/ und auff die widerchristen. Er bediente sich der falschheit/ daß ein Brud er den anderen zu Jerusalem auß dem sattel gelupst wegen deß Hohen priesterthums/ und bekame darüber vil gelt und gut ja etlich 100 talenta. Jason vertreibte Oniam, ein ander wider jenen. Hierauff kam diser wüterich selbsten gen Jerusalem/ und richtete an den greüel der verwüstung. Darzu ihm schandloser und verrähterischer weis halffe Menelaus, ein eingekaufter Hohepriester. Vil tausend Menschen/ da die Statt Jerusalem eingenomen / wurden umgebracht/ der Antiochus entheiligte den
Antiochus Epiphanes ein greülicher Feind deß volks Gottes. Joseph l. 12 c. 4. 5. Euseb. in Chron. Dan. XI. Lib. III Machab.
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Zitationshilfe: | Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/139>, abgerufen am 07.07.2024. |