Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.Herodoti Histori-bücher. Suidas.Die Athenienser hielten zu der zeit ein herrlich felt/ an welchem Herodotus bej versamlung menniglichen/ mit grosser bewegung der zuhörenden/ seine historien abgelesen/ darüber ihme ein ehrenkranz auffgesezet ward und sonsten grosse ehr erwisen worden. Der damalige Jüngling Thucydides, so darbej stunde/ und nachge hends solche historien continuirt hatte/ fieng an zu weinen. In der Statt Rom begabe sich die klägliche geschicht. Virginius Grausame that hat sich zu Rom begeben. ein burger daselbst hatte seine Dochter Virginiam einem jüngling Jcilio versprochen. Appius Claudius der vornemste under den zehener wolte sie gern verführen/ köndte aber nicht/ darum macht er anstalt/ daß seine Knechte sie alß eine leibeigne und nicht eines burgers Dochter/ auffangen und weg nemmen solten. Welches sie auff follem markt wolten anstellen/ sind aber von der Freündschafft / die sich der Dochter angenommen/ wider abgetriben worden. Hierauff müßte die sach für den richter und ware Appius Claudius der vornemste welcher den stab führte. So bald der Vatter/ auß dem Römischen Feldläger beruffen/ in die Statt ehen zu disem schönen gerichts process kame/ sagt er unerschroken zu Claudio, meine Dochter hab ich nicht dir/ sonder dem Jcilio versprochen. Worüber ein tumult entstunde/ und wolten jenes Knechte die Dochter under erzehltem schein wegnemmen. Da er Vatter sahe/ daß nichts zu erhalten ergreift er ohnfehr darvon bej jemands ein grosses messer und ersticht damit seine Dochter/ die ihn erbärmlich um hülf angeruffen/ mit disen worten: Kan ich dich nicht lebendig bej ehren erhalten/ so will ich doch deinen leib für schand bewahren. Das Regiment zu Rom geänderet. Censores, Wenig zeiten hernach hat sich das Regiment zu Rom wider geänderet/ und sind die Censores erwehlt worden oder Zuchtmeister. Solle geschehen sein im jahr der welt 3508- Ohnlengst hernach begabe sich der Peloponnesische Krieg/ da Archelaus König in Macedonia: zu Athen Euthydemus und Thucyck l. 2 Archidamus zu Sparta regierten/ in welchen vil land und leüt auf einer und der anderen seiten/ und zu lezst bald darauff/ durch Pestilenz/ verderbt sind worden. Persianische geschichten. Nach dem Artaxerxes Longimanus gestorben/ und lange zeit der Persischen Monarchej vorgestanden/ ist sein Sohn Xerxes der andere dis namens ihme gefolget/ solle aber bej zeiten/ alß er kaum etlich wenig monat dise ehr gehabt/ wiewol er ehlich von seinen vor- Herodoti Histori-bücher. Suidas.Die Athenienser hielten zu der zeit ein herrlich felt/ an welchem Herodotus bej versamlung menniglichen/ mit grosser bewegung der zuhörenden/ seine historien abgelesen/ darüber ihme ein ehrenkranz auffgesezet ward und sonsten grosse ehr erwisen worden. Der damalige Jüngling Thucydides, so darbej stunde/ und nachge hends solche historien continuirt hatte/ fieng an zu weinen. In der Statt Rom begabe sich die klägliche geschicht. Virginius Grausame that hat sich zu Rom begeben. ein burger daselbst hatte seine Dochter Virginiam einem jüngling Jcilio versprochen. Appius Claudius der vornemste under den zehener wolte sie gern verführen/ köndte aber nicht/ darum macht er anstalt/ daß seine Knechte sie alß eine leibeigne und nicht eines burgers Dochter/ auffangen und weg nemmen solten. Welches sie auff follem markt wolten anstellen/ sind aber von der Freündschafft / die sich der Dochter angenom̃en/ wider abgetriben worden. Hierauff müßte die sach für den richter und ware Appius Claudius der vornemste welcher den stab führte. So bald der Vatter/ auß dem Römischẽ Feldläger beruffen/ in die Statt ehen zu disem schönen gerichts process kame/ sagt er unerschroken zu Claudio, meine Dochter hab ich nicht dir/ sonder dem Jcilio versprochen. Worüber ein tumult entstunde/ und wolten jenes Knechte die Dochter under erzehltem schein wegnemmen. Da er Vatter sahe/ daß nichts zu erhalten ergreift er ohnfehr darvon bej jemands ein grosses messer und ersticht damit seine Dochter/ die ihn erbärmlich um hülf angeruffen/ mit disen worten: Kan ich dich nicht lebendig bej ehren erhalten/ so will ich doch deinen leib für schand bewahren. Das Regiment zu Rom geänderet. Censores, Wenig zeiten hernach hat sich das Regiment zu Rom wider geänderet/ und sind die Censores erwehlt worden oder Zuchtmeister. Solle geschehen sein im jahr der welt 3508- Ohnlengst hernach begabe sich der Peloponnesische Krieg/ da Archelaus König in Macedonia: zu Athen Euthydemus und Thucyck l. 2 Archidamus zu Sparta regierten/ in welchen vil land und leüt auf einer und der anderen seiten/ und zu lezst bald darauff/ durch Pestilenz/ verderbt sind worden. Persianische geschichten. Nach dem Artaxerxes Longimanus gestorben/ und lange zeit der Persischen Monarchej vorgestanden/ ist sein Sohn Xerxes der andere dis namens ihme gefolget/ solle aber bej zeiten/ alß er kaum etlich wenig monat dise ehr gehabt/ wiewol er ehlich von seinen vor- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0107" n="77"/> <p><note place="right">Herodoti Histori-bücher. Suidas.</note>Die Athenienser hielten zu der zeit ein herrlich felt/ an welchem Herodotus bej versamlung menniglichen/ mit grosser bewegung der zuhörenden/ seine historien abgelesen/ darüber ihme ein ehrenkranz auffgesezet ward und sonsten grosse ehr erwisen worden. Der damalige Jüngling Thucydides, so darbej stunde/ und nachge hends solche historien continuirt hatte/ fieng an zu weinen.</p> <p>In der Statt Rom begabe sich die klägliche geschicht. Virginius <note place="right">Grausame that hat sich zu Rom begeben.</note> ein burger daselbst hatte seine Dochter Virginiam einem jüngling Jcilio versprochen. Appius Claudius der vornemste under den zehener wolte sie gern verführen/ köndte aber nicht/ darum macht er anstalt/ daß seine Knechte sie alß eine leibeigne und nicht eines burgers Dochter/ auffangen und weg nemmen solten. Welches sie auff follem markt wolten anstellen/ sind aber von der Freündschafft / die sich der Dochter angenom̃en/ wider abgetriben worden. Hierauff müßte die sach für den richter und ware Appius Claudius der vornemste welcher den stab führte. So bald der Vatter/ auß dem Römischẽ Feldläger beruffen/ in die Statt ehen zu disem schönen gerichts process kame/ sagt er unerschroken zu Claudio, meine Dochter hab ich nicht dir/ sonder dem Jcilio versprochen. Worüber ein tumult entstunde/ und wolten jenes Knechte die Dochter under erzehltem schein wegnemmen. Da er Vatter sahe/ daß nichts zu erhalten ergreift er ohnfehr darvon bej jemands ein grosses messer und ersticht damit seine Dochter/ die ihn erbärmlich um hülf angeruffen/ mit disen worten: Kan ich dich nicht lebendig bej ehren erhalten/ so will ich doch deinen leib für schand bewahren.</p> <p><note place="right">Das Regiment zu Rom geänderet. Censores,</note> Wenig zeiten hernach hat sich das Regiment zu Rom wider geänderet/ und sind die Censores erwehlt worden oder Zuchtmeister. 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Die Athenienser hielten zu der zeit ein herrlich felt/ an welchem Herodotus bej versamlung menniglichen/ mit grosser bewegung der zuhörenden/ seine historien abgelesen/ darüber ihme ein ehrenkranz auffgesezet ward und sonsten grosse ehr erwisen worden. Der damalige Jüngling Thucydides, so darbej stunde/ und nachge hends solche historien continuirt hatte/ fieng an zu weinen.
Herodoti Histori-bücher. Suidas. In der Statt Rom begabe sich die klägliche geschicht. Virginius ein burger daselbst hatte seine Dochter Virginiam einem jüngling Jcilio versprochen. Appius Claudius der vornemste under den zehener wolte sie gern verführen/ köndte aber nicht/ darum macht er anstalt/ daß seine Knechte sie alß eine leibeigne und nicht eines burgers Dochter/ auffangen und weg nemmen solten. Welches sie auff follem markt wolten anstellen/ sind aber von der Freündschafft / die sich der Dochter angenom̃en/ wider abgetriben worden. Hierauff müßte die sach für den richter und ware Appius Claudius der vornemste welcher den stab führte. So bald der Vatter/ auß dem Römischẽ Feldläger beruffen/ in die Statt ehen zu disem schönen gerichts process kame/ sagt er unerschroken zu Claudio, meine Dochter hab ich nicht dir/ sonder dem Jcilio versprochen. Worüber ein tumult entstunde/ und wolten jenes Knechte die Dochter under erzehltem schein wegnemmen. Da er Vatter sahe/ daß nichts zu erhalten ergreift er ohnfehr darvon bej jemands ein grosses messer und ersticht damit seine Dochter/ die ihn erbärmlich um hülf angeruffen/ mit disen worten: Kan ich dich nicht lebendig bej ehren erhalten/ so will ich doch deinen leib für schand bewahren.
Grausame that hat sich zu Rom begeben. Wenig zeiten hernach hat sich das Regiment zu Rom wider geänderet/ und sind die Censores erwehlt worden oder Zuchtmeister. Solle geschehen sein im jahr der welt 3508-
Das Regiment zu Rom geänderet. Censores, Ohnlengst hernach begabe sich der Peloponnesische Krieg/ da Archelaus König in Macedonia: zu Athen Euthydemus und Archidamus zu Sparta regierten/ in welchen vil land und leüt auf einer und der anderen seiten/ und zu lezst bald darauff/ durch Pestilenz/ verderbt sind worden.
Thucyck l. 2 Nach dem Artaxerxes Longimanus gestorben/ und lange zeit der Persischen Monarchej vorgestanden/ ist sein Sohn Xerxes der andere dis namens ihme gefolget/ solle aber bej zeiten/ alß er kaum etlich wenig monat dise ehr gehabt/ wiewol er ehlich von seinen vor-
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