Meyer, Conrad Ferdinand: Georg Jenatsch. Leipzig, 1876.des eben Vorgegangenen sich aufzuschließen. Offenbar Von dem eben Erlebten spannen sich Waser's Ge¬ des eben Vorgegangenen ſich aufzuſchließen. Offenbar Von dem eben Erlebten ſpannen ſich Waſer's Ge¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0024" n="14"/> des eben Vorgegangenen ſich aufzuſchließen. Offenbar<lb/> konnten die warnenden Worte nur von der jungen<lb/> Lucretia geſchrieben ſein; ſie mußte, als die Rede auf<lb/> Jenatſch kam, des Wanderers Abſicht, den Jugendfreund<lb/> aufzuſuchen, durchſchaut haben. Offenbar hatte ſie ſich<lb/> weggeſtohlen in der Angſt ihres Herzens, um dem<lb/> jungen Pfarrer im Veltlin ein mahnendes Zeichen naher<lb/> Gefahr zu geben. Offenbar zählte ſie darauf, das<lb/> Taſchenbuch werde ihm zu Geſicht kommen.</p><lb/> <p>Von dem eben Erlebten ſpannen ſich Waſer's Ge¬<lb/> danken an fliegenden Fäden in ſeine Knabenzeit zurück.<lb/> Auf dem düſtern Hintergrunde des Julier malte ſeine<lb/> Seele ein farbenluſtiges Bild, in deſſen Mitte wiederum<lb/> Herr Pompejus mit ſeinem Töchterlein Lucretia ſtand.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [14/0024]
des eben Vorgegangenen ſich aufzuſchließen. Offenbar
konnten die warnenden Worte nur von der jungen
Lucretia geſchrieben ſein; ſie mußte, als die Rede auf
Jenatſch kam, des Wanderers Abſicht, den Jugendfreund
aufzuſuchen, durchſchaut haben. Offenbar hatte ſie ſich
weggeſtohlen in der Angſt ihres Herzens, um dem
jungen Pfarrer im Veltlin ein mahnendes Zeichen naher
Gefahr zu geben. Offenbar zählte ſie darauf, das
Taſchenbuch werde ihm zu Geſicht kommen.
Von dem eben Erlebten ſpannen ſich Waſer's Ge¬
danken an fliegenden Fäden in ſeine Knabenzeit zurück.
Auf dem düſtern Hintergrunde des Julier malte ſeine
Seele ein farbenluſtiges Bild, in deſſen Mitte wiederum
Herr Pompejus mit ſeinem Töchterlein Lucretia ſtand.
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