Schlacht bei Koronea: Böotien macht sich frei. -- Abfall Euböas, Einfall der Lacedämonier unter Pleistoanax in Attika. Perikles erlangt durch Bestechung des Pleistoanax einen 30jährigen Waffenstillstand. 445--431 Blüte Athens unter Perikles.1) Vollendung der Langen Mauern nach dem Piräus 456; Verlegung der Bundeskasse nach Athen. Gründung von Bürgerkolonieen ([fremdsprachliches Material]: Thurii und Amphipolis.) -- Blüte von Kunst und Litteratur.2) (Phidias, Mnesikles, Iktinus, Sophokles, Euripides, Herodot, Anaxagoras). Topographie Athens: die Akropolis (100m hoch, nicht ganz 0,3 km lang, ca. 120 m breit) der Mittelpunkt, wenn auch mehr nach S. hin gelegen. Aufgang zu ihr von W. durch die Propyläen. Im Innern der A. das Standbild der Athene Promachos des Phidias, 26 m hoch und von Sunium aus sichtbar. Der Südmauer zu der Parthenon mit der 11 m hohen Goldelfenbeinstatue des Phidias; nahe der Nordmauer das Erechtheum (eigentlich zwei Tempel: des Poseidon Erechtheus und der Athene Polias) mit dem Pandro- seion, dem offnen Raum, in dem der heilige Ölbaum stand. -- Im WNW. der A. der 110 m hohe Areopag, nicht ganz 0,2 km entfernt; 0,4 km nach W. die Pnyx (Sonnenuhr des Meton). Im N. des Areopag und der Westspitze der Akropolis die Agora mit Säulen- hallen, besonders der Poikile ([fremdsprachliches Material]) sowie dem Buleuterion und dem Tholos im S.; nicht weit von der NW.-Ecke das The- seum. -- Im N. der Akropolis das Prytaneum. -- Im NW. der Agora die schönste Vorstadt Athens, der Kerameikos: hier das Dipylon genannte Thor; 1/4 Stunde nördlich davon die Akademie, d.i. Hain des Akademos. an einem zum Kephissos fliessenden Bach. Im SO. der Akropolis, an den Burgfelsen sich anlehnend, das erst im 4. Jahrhundert in Stein gebaute Theater. Im NO. der Akropolis 1,5 km entfernt der Lyka- bettos. 431--404 Peloponnesischer Krieg. Grund: Eifersucht Spartas gegen Athen, vermehrt durch den Gegensatz ionischen und dorischen Wesens. Anlass: Die Korcyräischen und Potidäischen Händel, die Korinth in Krieg mit Athen bringen. 431--421 1. Archidamischer Krieg. 431--429 a) Entscheidungslose Kämpfe: Einfall der Peloponnesier in Attika; Verheerung der Küsten des Peloponnes durch eine athenische Flotte.
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none 1) [fremdsprachliches Material] Thuc. 2, 65.
none 2) S. u. Anhang I. und II.
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Schlacht bei Koronea: Böotien macht sich frei. — Abfall Euböas, Einfall der Lacedämonier unter Pleistoanax in Attika. Perikles erlangt durch Bestechung des Pleistoanax einen 30jährigen Waffenstillstand. 445—431 Blüte Athens unter Perikles.1) Vollendung der Langen Mauern nach dem Piräus 456; Verlegung der Bundeskasse nach Athen. Gründung von Bürgerkolonieen ([fremdsprachliches Material]: Thurii und Amphipolis.) — Blüte von Kunst und Litteratur.2) (Phidias, Mnesikles, Iktinus, Sophokles, Euripides, Herodot, Anaxagoras). Topographie Athens: die Akropolis (100m hoch, nicht ganz 0,3 km lang, ca. 120 m breit) der Mittelpunkt, wenn auch mehr nach S. hin gelegen. Aufgang zu ihr von W. durch die Propyläen. Im Innern der A. das Standbild der Athene Promachos des Phidias, 26 m hoch und von Sunium aus sichtbar. Der Südmauer zu der Parthenon mit der 11 m hohen Goldelfenbeinstatue des Phidias; nahe der Nordmauer das Erechtheum (eigentlich zwei Tempel: des Poseidon Erechtheus und der Athene Polias) mit dem Pandro- seion, dem offnen Raum, in dem der heilige Ölbaum stand. — Im WNW. der A. der 110 m hohe Areopag, nicht ganz 0,2 km entfernt; 0,4 km nach W. die Pnyx (Sonnenuhr des Meton). Im N. des Areopag und der Westspitze der Akropolis die Agora mit Säulen- hallen, besonders der Poikile ([fremdsprachliches Material]) sowie dem Buleuterion und dem Tholos im S.; nicht weit von der NW.-Ecke das The- seum. — Im N. der Akropolis das Prytaneum. — Im NW. der Agora die schönste Vorstadt Athens, der Kerameikos: hier das Dipylon genannte Thor; ¼ Stunde nördlich davon die Akademie, d.i. Hain des Akademos. an einem zum Kephissos flieſsenden Bach. Im SO. der Akropolis, an den Burgfelsen sich anlehnend, das erst im 4. Jahrhundert in Stein gebaute Theater. Im NO. der Akropolis 1,5 km entfernt der Lyka- bettos. 431—404 Peloponnesischer Krieg. Grund: Eifersucht Spartas gegen Athen, vermehrt durch den Gegensatz ionischen und dorischen Wesens. Anlaſs: Die Korcyräischen und Potidäischen Händel, die Korinth in Krieg mit Athen bringen. 431—421 1. Archidamischer Krieg. 431—429 a) Entscheidungslose Kämpfe: Einfall der Peloponnesier in Attika; Verheerung der Küsten des Peloponnes durch eine athenische Flotte.
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Vollendung der Langen Mauern nach dem Piräus 456; Verlegung
der Bundeskasse nach Athen. Gründung von Bürgerkolonieen
(_ : Thurii und Amphipolis.) — Blüte von Kunst und
Litteratur.2) (Phidias, Mnesikles, Iktinus, Sophokles, Euripides,
Herodot, Anaxagoras).
Topographie Athens: die Akropolis (100m hoch, nicht ganz 0,3 km
lang, ca. 120 m breit) der Mittelpunkt, wenn auch mehr nach S.
hin gelegen. Aufgang zu ihr von W. durch die Propyläen. Im
Innern der A. das Standbild der Athene Promachos des Phidias,
26 m hoch und von Sunium aus sichtbar. Der Südmauer zu der
Parthenon mit der 11 m hohen Goldelfenbeinstatue des Phidias;
nahe der Nordmauer das Erechtheum (eigentlich zwei Tempel:
des Poseidon Erechtheus und der Athene Polias) mit dem Pandro-
seion, dem offnen Raum, in dem der heilige Ölbaum stand. — Im
WNW. der A. der 110 m hohe Areopag, nicht ganz 0,2 km entfernt;
0,4 km nach W. die Pnyx (Sonnenuhr des Meton). Im N. des
Areopag und der Westspitze der Akropolis die Agora mit Säulen-
hallen, besonders der Poikile (_ ) sowie dem Buleuterion
und dem Tholos im S.; nicht weit von der NW.-Ecke das The-
seum. — Im N. der Akropolis das Prytaneum. — Im NW.
der Agora die schönste Vorstadt Athens, der Kerameikos: hier
das Dipylon genannte Thor; ¼ Stunde nördlich davon die
Akademie, d.i. Hain des Akademos. an einem zum Kephissos
flieſsenden Bach. Im SO. der Akropolis, an den Burgfelsen
sich anlehnend, das erst im 4. Jahrhundert in Stein gebaute
Theater. Im NO. der Akropolis 1,5 km entfernt der Lyka-
bettos.
431—404 Peloponnesischer Krieg.
Grund: Eifersucht Spartas gegen Athen, vermehrt durch den
Gegensatz ionischen und dorischen Wesens.
Anlaſs: Die Korcyräischen und Potidäischen Händel, die
Korinth in Krieg mit Athen bringen.
431—421 1. Archidamischer Krieg.
431—429 a) Entscheidungslose Kämpfe: Einfall der Peloponnesier
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athenische Flotte.
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Meyer, Edmund: Alte Geschichte. Berlin, 1890 (= Leitfaden der Geschichte in Tabellenform, Bd. 1), S. â 51 â. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_geschichte_1890/61>, abgerufen am 30.07.2024.
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