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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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Die Einrichtung so wie die Behandlung derselben ist ganz so, wie
wir eben bei den oben zugewölbten gesehen haben, nur sind sie wie ge-
sagt oben offen. Hieraus entstehet aber der Uebelstand, daß man nach
Einkarrung der Lehmsteine oben auf eine Lehmschicht legen muß, wo-
bei wie bei den Feldöfen die obere Steinschicht nach dem Brande
größtentheils verloren ist, weil sie mit der aufgelegten Lehmschicht zu-
sammenbacken. Der Hauptnachtheil aber ist der Verbrauch von mehr
Brennmaterial, als wenn der Ofen oben zugewölbt ist.

Der Verbrauch des Brennmaterials stellt sich bei den verschiede-
nen Ofenarten wie folgt:

1) wird der Ofen oben zugewölbt so braucht man
zu 1000 Stück Steine zu brennen an gutem kiefern
Klobenholz 3/4 Klaftern a 108
Cubikfuß.
2) wird ein Ofen gemauert aber oben nicht zugewölbt 1 Klafter.
3) Brennt man auf freiem Felde in einem Feldofen,
wo jede Einwirkung der äußern Temperatur stär-
ker ist, besonders die Abkühlung des Ofens bei
naßkalter Witterung, so braucht man 11/4 Klafter.
Von schlechterem Holze braucht man verhältnißmäßig mehr.
Auf 1 Klafter gutes kiefern Klobenholz rechnet man 4000 Stück
guten Torfes, woraus sich das Verhältniß des Torfverbrauches ergiebt.
Auf 1000 Steine mit Steinkohlen zu brennen rechnet man
3 3/5 Scheffel Steinkohlen für einen Feldofen.
Jm Allgemeinen verhält sich die Feuerungskraft des Torfes zur
Steinkohle wie 1:13. Das heißt man kann mit einem Cubikfuß
Steinkohle so viel heizen als mit 13 Cubikfuß Torf.
§. 15. Kennzeichen der Güte gebranuter Steine (Ziegeln).
Hauptsächlich kommt es auf die Wahl des Ziegelgutes und auf
dessen gehörige Bearbeitung und Durcheinanderarbeitung, so wie auf
dessen Reinheit und Gleichmäßigkeit an, wenn man gute Ziegeln ha-
ben will, wie bereits bei der Bereitung der Ziegeln gesagt wurde.
1) Jst das Ziegelgut zu mager, so giebt es mürbe Steine, wel-
che leicht auseinanderfallen und bei der Anfuhr etc. zerbrechen.
2) Jst das Ziegelgut zu fett, so reißen die Ziegeln bei dem
Trocknen und im Brande entstehen rissige und zersprungene Steine.
3) Die Farbe ist ganz gleichgültig für die Güte der Steine,
denn man hat von allen Farben sehr gute und sehr schlechte Steine,
vom dunklen Violet bis zum hellsten Gelb. Jst die Masse sehr thon-

Die Einrichtung ſo wie die Behandlung derſelben iſt ganz ſo, wie
wir eben bei den oben zugewölbten geſehen haben, nur ſind ſie wie ge-
ſagt oben offen. Hieraus entſtehet aber der Uebelſtand, daß man nach
Einkarrung der Lehmſteine oben auf eine Lehmſchicht legen muß, wo-
bei wie bei den Feldöfen die obere Steinſchicht nach dem Brande
größtentheils verloren iſt, weil ſie mit der aufgelegten Lehmſchicht zu-
ſammenbacken. Der Hauptnachtheil aber iſt der Verbrauch von mehr
Brennmaterial, als wenn der Ofen oben zugewölbt iſt.

Der Verbrauch des Brennmaterials ſtellt ſich bei den verſchiede-
nen Ofenarten wie folgt:

1) wird der Ofen oben zugewölbt ſo braucht man
zu 1000 Stück Steine zu brennen an gutem kiefern
Klobenholz ¾ Klaftern à 108
Cubikfuß.
2) wird ein Ofen gemauert aber oben nicht zugewölbt 1 Klafter.
3) Brennt man auf freiem Felde in einem Feldofen,
wo jede Einwirkung der äußern Temperatur ſtär-
ker iſt, beſonders die Abkühlung des Ofens bei
naßkalter Witterung, ſo braucht man 1¼ Klafter.
Von ſchlechterem Holze braucht man verhältnißmäßig mehr.
Auf 1 Klafter gutes kiefern Klobenholz rechnet man 4000 Stück
guten Torfes, woraus ſich das Verhältniß des Torfverbrauches ergiebt.
Auf 1000 Steine mit Steinkohlen zu brennen rechnet man
3⅗ Scheffel Steinkohlen für einen Feldofen.
Jm Allgemeinen verhält ſich die Feuerungskraft des Torfes zur
Steinkohle wie 1:13. Das heißt man kann mit einem Cubikfuß
Steinkohle ſo viel heizen als mit 13 Cubikfuß Torf.
§. 15. Kennzeichen der Güte gebranuter Steine (Ziegeln).
Hauptſächlich kommt es auf die Wahl des Ziegelgutes und auf
deſſen gehörige Bearbeitung und Durcheinanderarbeitung, ſo wie auf
deſſen Reinheit und Gleichmäßigkeit an, wenn man gute Ziegeln ha-
ben will, wie bereits bei der Bereitung der Ziegeln geſagt wurde.
1) Jſt das Ziegelgut zu mager, ſo giebt es mürbe Steine, wel-
che leicht auseinanderfallen und bei der Anfuhr ꝛc. zerbrechen.
2) Jſt das Ziegelgut zu fett, ſo reißen die Ziegeln bei dem
Trocknen und im Brande entſtehen riſſige und zerſprungene Steine.
3) Die Farbe iſt ganz gleichgültig für die Güte der Steine,
denn man hat von allen Farben ſehr gute und ſehr ſchlechte Steine,
vom dunklen Violet bis zum hellſten Gelb. Jſt die Maſſe ſehr thon-
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[38/0048] Die Einrichtung ſo wie die Behandlung derſelben iſt ganz ſo, wie wir eben bei den oben zugewölbten geſehen haben, nur ſind ſie wie ge- ſagt oben offen. Hieraus entſtehet aber der Uebelſtand, daß man nach Einkarrung der Lehmſteine oben auf eine Lehmſchicht legen muß, wo- bei wie bei den Feldöfen die obere Steinſchicht nach dem Brande größtentheils verloren iſt, weil ſie mit der aufgelegten Lehmſchicht zu- ſammenbacken. Der Hauptnachtheil aber iſt der Verbrauch von mehr Brennmaterial, als wenn der Ofen oben zugewölbt iſt. Der Verbrauch des Brennmaterials ſtellt ſich bei den verſchiede- nen Ofenarten wie folgt: 1) wird der Ofen oben zugewölbt ſo braucht man zu 1000 Stück Steine zu brennen an gutem kiefern Klobenholz ¾ Klaftern à 108 Cubikfuß. 2) wird ein Ofen gemauert aber oben nicht zugewölbt 1 Klafter. 3) Brennt man auf freiem Felde in einem Feldofen, wo jede Einwirkung der äußern Temperatur ſtär- ker iſt, beſonders die Abkühlung des Ofens bei naßkalter Witterung, ſo braucht man 1¼ Klafter. Von ſchlechterem Holze braucht man verhältnißmäßig mehr. Auf 1 Klafter gutes kiefern Klobenholz rechnet man 4000 Stück guten Torfes, woraus ſich das Verhältniß des Torfverbrauches ergiebt. Auf 1000 Steine mit Steinkohlen zu brennen rechnet man 3⅗ Scheffel Steinkohlen für einen Feldofen. Jm Allgemeinen verhält ſich die Feuerungskraft des Torfes zur Steinkohle wie 1:13. Das heißt man kann mit einem Cubikfuß Steinkohle ſo viel heizen als mit 13 Cubikfuß Torf. §. 15. Kennzeichen der Güte gebranuter Steine (Ziegeln). Hauptſächlich kommt es auf die Wahl des Ziegelgutes und auf deſſen gehörige Bearbeitung und Durcheinanderarbeitung, ſo wie auf deſſen Reinheit und Gleichmäßigkeit an, wenn man gute Ziegeln ha- ben will, wie bereits bei der Bereitung der Ziegeln geſagt wurde. 1) Jſt das Ziegelgut zu mager, ſo giebt es mürbe Steine, wel- che leicht auseinanderfallen und bei der Anfuhr ꝛc. zerbrechen. 2) Jſt das Ziegelgut zu fett, ſo reißen die Ziegeln bei dem Trocknen und im Brande entſtehen riſſige und zerſprungene Steine. 3) Die Farbe iſt ganz gleichgültig für die Güte der Steine, denn man hat von allen Farben ſehr gute und ſehr ſchlechte Steine, vom dunklen Violet bis zum hellſten Gelb. Jſt die Maſſe ſehr thon-

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/48>, abgerufen am 28.11.2024.