ker gehen zugleich mit durch die hölzerne Verankerung bei gg., liegen also mit dieser in gleicher Höhe.
Die Decke wird aus einem Gewölbe gebildet, welches an seinem Entstehungspunkte 2 Stein und im Scheitel 11/2 Stein stark ist. Die Seitenwände werden senkrecht mit Absätzen aufgemauert, theils um dem Seitenschube des Gewölbes zu widerstehen, theils um oben eine wagerechte Decke zu erhalten, auf welcher man bequem herumgehen kann. Sind alle Steine in den Ofen gekarrt, so wird die Oeffnung bei d. zugemauert. Es sind zwar zwei Oeffnungen belassen, allein eine davon wird in der Regel nur gebraucht, über d. ist noch eine zweite Oeffnung bei k. zu demselben Zwecke.
Fig. 10. a. und b. zeigt die Form der Roststeine; a. von der schmalen, b. von der langen Seite gesehen. Man hat sich zuweilen der eisernen gegossnen oder auch der geschmiedeten Roste bedient, al- lein nicht blos daß sie vielmal theurer sind als die von Stein, so schmelzen die eisernen auch sehr bald zusammen. Es ist demnach un- ter allen Umständen besser sich der Roststeine zu bedienen; sie werden 15" lang 51/2" hoch, oben 3 Zoll unten 21/2 Zoll breit gemacht, und im- mer 3/4 Zoll weit von einander hochkantig aufgesetzt. Sie sind deshalb nach unten hin schmaler damit die Asche bequem durchfallen kann.
Will man in demselben Ofen nicht mit Steinkohlen oder Torf brennen, sondern mit Holz allein, so wird auf die Roststeine eine Schicht Lehmsteine flach in Lehm gelegt, um die Zwischenräume der Roststeine zuzudecken, da in diesem Falle sowohl die Roste als auch die Rostlöcher und Aschenfälle überflüssig sind. Wo man also einen Ofen nur auf Holzbrand einrichten will, fängt der Bau des Ofens bei den Bänken an. Das Aufmauern und das Wölben eines solchen Ziegelofens geschieht mit Lehmmörtel, da Kalkmörtel die Hitze gar nicht aushalten und aus einander fallen würde.
Ungeachtet der Stärke der Mauern bekommen diese gewöhnlich starke Risse, besonders während des Brandes; wenn die Heizung auf- hört und der Ofen abkühlt, ziehen sich diese Risse wieder zusammen. Meistentheils entstehen sie gleich nach dem ersten Gebrauche des Ofens, zuweilen später.
Aehnlich verhält es sich mit dem Gewölbe. Es kann gleich das erstemal ganz zu Grunde geheizt werden. Jn einem Zeitraume von 5 Jahren kann man annehmen daß, wenn gut mit dem Ofen umgegangen wird, das Gewölbe erneuert werden muß, sonst noch öf- ter. Nichts desto weniger ist es im Ganzen Kosten ersparend, wenn man einen gewölbten Ofen anlegt, weil bedeutend an Feuerungsma-
ker gehen zugleich mit durch die hölzerne Verankerung bei gg., liegen alſo mit dieſer in gleicher Höhe.
Die Decke wird aus einem Gewölbe gebildet, welches an ſeinem Entſtehungspunkte 2 Stein und im Scheitel 1½ Stein ſtark iſt. Die Seitenwände werden ſenkrecht mit Abſätzen aufgemauert, theils um dem Seitenſchube des Gewölbes zu widerſtehen, theils um oben eine wagerechte Decke zu erhalten, auf welcher man bequem herumgehen kann. Sind alle Steine in den Ofen gekarrt, ſo wird die Oeffnung bei d. zugemauert. Es ſind zwar zwei Oeffnungen belaſſen, allein eine davon wird in der Regel nur gebraucht, über d. iſt noch eine zweite Oeffnung bei k. zu demſelben Zwecke.
Fig. 10. a. und b. zeigt die Form der Roſtſteine; a. von der ſchmalen, b. von der langen Seite geſehen. Man hat ſich zuweilen der eiſernen gegoſſnen oder auch der geſchmiedeten Roſte bedient, al- lein nicht blos daß ſie vielmal theurer ſind als die von Stein, ſo ſchmelzen die eiſernen auch ſehr bald zuſammen. Es iſt demnach un- ter allen Umſtänden beſſer ſich der Roſtſteine zu bedienen; ſie werden 15″ lang 5½″ hoch, oben 3 Zoll unten 2½ Zoll breit gemacht, und im- mer ¾ Zoll weit von einander hochkantig aufgeſetzt. Sie ſind deshalb nach unten hin ſchmaler damit die Aſche bequem durchfallen kann.
Will man in demſelben Ofen nicht mit Steinkohlen oder Torf brennen, ſondern mit Holz allein, ſo wird auf die Roſtſteine eine Schicht Lehmſteine flach in Lehm gelegt, um die Zwiſchenräume der Roſtſteine zuzudecken, da in dieſem Falle ſowohl die Roſte als auch die Roſtlöcher und Aſchenfälle überflüſſig ſind. Wo man alſo einen Ofen nur auf Holzbrand einrichten will, fängt der Bau des Ofens bei den Bänken an. Das Aufmauern und das Wölben eines ſolchen Ziegelofens geſchieht mit Lehmmörtel, da Kalkmörtel die Hitze gar nicht aushalten und aus einander fallen würde.
Ungeachtet der Stärke der Mauern bekommen dieſe gewöhnlich ſtarke Riſſe, beſonders während des Brandes; wenn die Heizung auf- hört und der Ofen abkühlt, ziehen ſich dieſe Riſſe wieder zuſammen. Meiſtentheils entſtehen ſie gleich nach dem erſten Gebrauche des Ofens, zuweilen ſpäter.
Aehnlich verhält es ſich mit dem Gewölbe. Es kann gleich das erſtemal ganz zu Grunde geheizt werden. Jn einem Zeitraume von 5 Jahren kann man annehmen daß, wenn gut mit dem Ofen umgegangen wird, das Gewölbe erneuert werden muß, ſonſt noch öf- ter. Nichts deſto weniger iſt es im Ganzen Koſten erſparend, wenn man einen gewölbten Ofen anlegt, weil bedeutend an Feuerungsma-
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ker gehen zugleich mit durch die hölzerne Verankerung bei gg., liegen
alſo mit dieſer in gleicher Höhe.
Die Decke wird aus einem Gewölbe gebildet, welches an ſeinem
Entſtehungspunkte 2 Stein und im Scheitel 1½ Stein ſtark iſt. Die
Seitenwände werden ſenkrecht mit Abſätzen aufgemauert, theils um
dem Seitenſchube des Gewölbes zu widerſtehen, theils um oben eine
wagerechte Decke zu erhalten, auf welcher man bequem herumgehen
kann. Sind alle Steine in den Ofen gekarrt, ſo wird die Oeffnung
bei d. zugemauert. Es ſind zwar zwei Oeffnungen belaſſen, allein
eine davon wird in der Regel nur gebraucht, über d. iſt noch eine
zweite Oeffnung bei k. zu demſelben Zwecke.
Fig. 10. a. und b. zeigt die Form der Roſtſteine; a. von der
ſchmalen, b. von der langen Seite geſehen. Man hat ſich zuweilen
der eiſernen gegoſſnen oder auch der geſchmiedeten Roſte bedient, al-
lein nicht blos daß ſie vielmal theurer ſind als die von Stein, ſo
ſchmelzen die eiſernen auch ſehr bald zuſammen. Es iſt demnach un-
ter allen Umſtänden beſſer ſich der Roſtſteine zu bedienen; ſie werden
15″ lang 5½″ hoch, oben 3 Zoll unten 2½ Zoll breit gemacht, und im-
mer ¾ Zoll weit von einander hochkantig aufgeſetzt. Sie ſind deshalb
nach unten hin ſchmaler damit die Aſche bequem durchfallen kann.
Will man in demſelben Ofen nicht mit Steinkohlen oder Torf
brennen, ſondern mit Holz allein, ſo wird auf die Roſtſteine eine
Schicht Lehmſteine flach in Lehm gelegt, um die Zwiſchenräume der
Roſtſteine zuzudecken, da in dieſem Falle ſowohl die Roſte als auch
die Roſtlöcher und Aſchenfälle überflüſſig ſind. Wo man alſo einen
Ofen nur auf Holzbrand einrichten will, fängt der Bau des Ofens
bei den Bänken an. Das Aufmauern und das Wölben eines ſolchen
Ziegelofens geſchieht mit Lehmmörtel, da Kalkmörtel die Hitze gar
nicht aushalten und aus einander fallen würde.
Ungeachtet der Stärke der Mauern bekommen dieſe gewöhnlich
ſtarke Riſſe, beſonders während des Brandes; wenn die Heizung auf-
hört und der Ofen abkühlt, ziehen ſich dieſe Riſſe wieder zuſammen.
Meiſtentheils entſtehen ſie gleich nach dem erſten Gebrauche des Ofens,
zuweilen ſpäter.
Aehnlich verhält es ſich mit dem Gewölbe. Es kann gleich
das erſtemal ganz zu Grunde geheizt werden. Jn einem Zeitraume
von 5 Jahren kann man annehmen daß, wenn gut mit dem Ofen
umgegangen wird, das Gewölbe erneuert werden muß, ſonſt noch öf-
ter. Nichts deſto weniger iſt es im Ganzen Koſten erſparend, wenn
man einen gewölbten Ofen anlegt, weil bedeutend an Feuerungsma-
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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/46>, abgerufen am 28.07.2024.
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