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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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ausbrenne. Bemerkt man, daß das Feuer an einzelnen Stellen oben
auf dem Ofen durchbricht, so müssen diese Stellen sogleich mit Erde
zugedeckt werden, damit es im Ofen immer nur gleichmäßig fort-
brenne. Weichen etwa die Seitewände des Ofens während des Bran-
des aus, was häufig geschieht, so müssen sie sogleich durch starke,
schräg in die Erde gestemmte Streben gestützt werden.

Ein Ofen von 100,000 Ziegeln brennt gewöhnlich 14 Tage
und einer von 400,000 Ziegeln 5 Wochen. Auf 100,000 Stück
Ziegeln werden, je nachdem die Kohlen gut sind, 18--20 vierspän-
nige Fuhren Gries und Kohlen, jede Fuhre zu 18 Scheffel, gerechnet,
worunter etwa 6000 Pfd. harte Kohlen sich befinden.

Bei Torfbrand rechnet man auf Eintausend Stück Steine 5000
Stück guten Torfes.

Jn einem mittelmäßig gerathenen Brande rechnet man zwei
hartgebrannte gegen einen blassen Ziegel. Dagegen in Ofen, deren
Ziegel vorher gut ausgetrocknet und bei gutem Wetter in den Ofen
gesetzt worden, ist gewöhnlich der innere Theil, bis auf die äußere
Wand, durchgehends gleichförmig ausgebrannt, und es finden sich
darin wenig bleiche Ziegeln, die übrigens für innere Holzwände und
kleine Scheidemauern statt hartgebrannter verbraucht werden.

Der Preis der Steine richtet sich natürlich nach dem Arbeits-
lohn, der Grundentschädigung, den Kosten des Brennmaterials und
nach allen darauf einwirkenden Ursachen, ist also in allen Fällen
anders.

2) Das Brennen der Ziegeln in feststehenden ge-
schlossenen Oefen.
Diese können auf zweierlei Art eingerichtet
werden. Entweder, die Mauern welche den Ofen einschließen erhal-
ten oben eine gewölbte Decke, oder sie bleiben oben offen (erhalten
also keine gewölbte Decke).

Da die untere Einrichtung mit Ausnahme der gewölbten Decke
für beide Arten dieselbe bleibt, so wenden wir uns zunächst der vor-
züglicheren Art zu, nämlich zu den Ziegelöfen mit gewölbter
Decke
(welche also ringsum durch Mauerwerk geschlossen sind). Nach-
dem dieselben beschrieben worden sind, werden wir für die oben offe-
nen die nöthigen Schlüsse ziehen.

Der in Taf. I. Fig. 6--9. gezeichnete Ofen ist in Eldena seit
10 Jahren im Gange und auf Torfbrand eingerichtet. Es werden
auf jeden Brand 40,000 Stück ganze Steine gerechnet, also etwa
44,000 Stück eingestellt.

Jeder Brand dauert, das Einkarren, das Brennen, Abkühlen

ausbrenne. Bemerkt man, daß das Feuer an einzelnen Stellen oben
auf dem Ofen durchbricht, ſo müſſen dieſe Stellen ſogleich mit Erde
zugedeckt werden, damit es im Ofen immer nur gleichmäßig fort-
brenne. Weichen etwa die Seitewände des Ofens während des Bran-
des aus, was häufig geſchieht, ſo müſſen ſie ſogleich durch ſtarke,
ſchräg in die Erde geſtemmte Streben geſtützt werden.

Ein Ofen von 100,000 Ziegeln brennt gewöhnlich 14 Tage
und einer von 400,000 Ziegeln 5 Wochen. Auf 100,000 Stück
Ziegeln werden, je nachdem die Kohlen gut ſind, 18—20 vierſpän-
nige Fuhren Gries und Kohlen, jede Fuhre zu 18 Scheffel, gerechnet,
worunter etwa 6000 Pfd. harte Kohlen ſich befinden.

Bei Torfbrand rechnet man auf Eintauſend Stück Steine 5000
Stück guten Torfes.

Jn einem mittelmäßig gerathenen Brande rechnet man zwei
hartgebrannte gegen einen blaſſen Ziegel. Dagegen in Ofen, deren
Ziegel vorher gut ausgetrocknet und bei gutem Wetter in den Ofen
geſetzt worden, iſt gewöhnlich der innere Theil, bis auf die äußere
Wand, durchgehends gleichförmig ausgebrannt, und es finden ſich
darin wenig bleiche Ziegeln, die übrigens für innere Holzwände und
kleine Scheidemauern ſtatt hartgebrannter verbraucht werden.

Der Preis der Steine richtet ſich natürlich nach dem Arbeits-
lohn, der Grundentſchädigung, den Koſten des Brennmaterials und
nach allen darauf einwirkenden Urſachen, iſt alſo in allen Fällen
anders.

2) Das Brennen der Ziegeln in feſtſtehenden ge-
ſchloſſenen Oefen.
Dieſe können auf zweierlei Art eingerichtet
werden. Entweder, die Mauern welche den Ofen einſchließen erhal-
ten oben eine gewölbte Decke, oder ſie bleiben oben offen (erhalten
alſo keine gewölbte Decke).

Da die untere Einrichtung mit Ausnahme der gewölbten Decke
für beide Arten dieſelbe bleibt, ſo wenden wir uns zunächſt der vor-
züglicheren Art zu, nämlich zu den Ziegelöfen mit gewölbter
Decke
(welche alſo ringsum durch Mauerwerk geſchloſſen ſind). Nach-
dem dieſelben beſchrieben worden ſind, werden wir für die oben offe-
nen die nöthigen Schlüſſe ziehen.

Der in Taf. I. Fig. 6—9. gezeichnete Ofen iſt in Eldena ſeit
10 Jahren im Gange und auf Torfbrand eingerichtet. Es werden
auf jeden Brand 40,000 Stück ganze Steine gerechnet, alſo etwa
44,000 Stück eingeſtellt.

Jeder Brand dauert, das Einkarren, das Brennen, Abkühlen

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[34/0044] ausbrenne. Bemerkt man, daß das Feuer an einzelnen Stellen oben auf dem Ofen durchbricht, ſo müſſen dieſe Stellen ſogleich mit Erde zugedeckt werden, damit es im Ofen immer nur gleichmäßig fort- brenne. Weichen etwa die Seitewände des Ofens während des Bran- des aus, was häufig geſchieht, ſo müſſen ſie ſogleich durch ſtarke, ſchräg in die Erde geſtemmte Streben geſtützt werden. Ein Ofen von 100,000 Ziegeln brennt gewöhnlich 14 Tage und einer von 400,000 Ziegeln 5 Wochen. Auf 100,000 Stück Ziegeln werden, je nachdem die Kohlen gut ſind, 18—20 vierſpän- nige Fuhren Gries und Kohlen, jede Fuhre zu 18 Scheffel, gerechnet, worunter etwa 6000 Pfd. harte Kohlen ſich befinden. Bei Torfbrand rechnet man auf Eintauſend Stück Steine 5000 Stück guten Torfes. Jn einem mittelmäßig gerathenen Brande rechnet man zwei hartgebrannte gegen einen blaſſen Ziegel. Dagegen in Ofen, deren Ziegel vorher gut ausgetrocknet und bei gutem Wetter in den Ofen geſetzt worden, iſt gewöhnlich der innere Theil, bis auf die äußere Wand, durchgehends gleichförmig ausgebrannt, und es finden ſich darin wenig bleiche Ziegeln, die übrigens für innere Holzwände und kleine Scheidemauern ſtatt hartgebrannter verbraucht werden. Der Preis der Steine richtet ſich natürlich nach dem Arbeits- lohn, der Grundentſchädigung, den Koſten des Brennmaterials und nach allen darauf einwirkenden Urſachen, iſt alſo in allen Fällen anders. 2) Das Brennen der Ziegeln in feſtſtehenden ge- ſchloſſenen Oefen. Dieſe können auf zweierlei Art eingerichtet werden. Entweder, die Mauern welche den Ofen einſchließen erhal- ten oben eine gewölbte Decke, oder ſie bleiben oben offen (erhalten alſo keine gewölbte Decke). Da die untere Einrichtung mit Ausnahme der gewölbten Decke für beide Arten dieſelbe bleibt, ſo wenden wir uns zunächſt der vor- züglicheren Art zu, nämlich zu den Ziegelöfen mit gewölbter Decke (welche alſo ringsum durch Mauerwerk geſchloſſen ſind). Nach- dem dieſelben beſchrieben worden ſind, werden wir für die oben offe- nen die nöthigen Schlüſſe ziehen. Der in Taf. I. Fig. 6—9. gezeichnete Ofen iſt in Eldena ſeit 10 Jahren im Gange und auf Torfbrand eingerichtet. Es werden auf jeden Brand 40,000 Stück ganze Steine gerechnet, alſo etwa 44,000 Stück eingeſtellt. Jeder Brand dauert, das Einkarren, das Brennen, Abkühlen

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/44>, abgerufen am 24.11.2024.