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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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Stufen alle sogenannte Blockstufen sind. Es kommt hierbei durchaus
darauf an, daß die unterste Stufe a. ganz fest liege, die Stufe b.
liegt platt auf a., ohne sich an dieselbe anzulehnen, sie kann also
möglicherweise über dieselbe fortgleiten. Die Stufe c. lehnt sich mit
einer Versatzung von 1 Zoll Breite 1 Zoll Tiefe gegen die Stufe b.
Denkt man sich alle Stufen so ineinander versetzt, so können sie sich
nur dann übereinander fortschieben, wenn die unterste Stufe verscho-
ben wird. Liegt aber die untere Stufe fest, so können die andern
auch nicht rücken, und man sieht hieraus, wie wichtig die feste Lage
der untersten Stufe ist. Bei allen Stufen muß darauf gesehen wer-
den, daß ihr Lager wagerecht auf einer wagerechten Untermauerung
sei. Die Stufen d. und e. stützen sich auf die nächst unteren, ver-
möge des Auflagers und eines schrägen Schnittes, und liegen also
ebenfalls fest.

Die Stufen erhalten an ihrer vordern Kante entweder eine Ab-
rundung mit Plättchen, oder sie werden blos rechtwinklig gearbeitet.
Jm letzten Falle treten sich diese scharfen Kanten sehr bald ab, und
zwar um so eher, je weicher der Stein ist.

Zum bessern Ablauf des Wassers können die Auftritte aus ih-
rer sonst wagerechten Fläche (nach Fig. 352.) etwas nach vorn abge-
schrägt werden. Macht man aber diese Senkung zu groß, so wird
sie gefährlich beim Herabsteigen, auch durch Glätte der Stufe bei
Regen und Glatteis.

Ebene, schief ansteigende Flächen, welche die Steigung bilden,
heißen Rampen, sie können auch stufenartig gebildet sein, wie Fig. 351.
Die Steine aa. stehen zuweilen in Schrittweite, zuweilen aber auch in
doppelter Schrittweite auseinander (sie heißen auch romanische Trep-
pen). Jn Jtalien bedient man sich derselben häufig bei Bergwegen
für Saumthiere. Aehnlich hiermit ist Fig. 352.

Fig. 345. zeigt eine gerade aufgehende Treppe mit einem Sei-
tenarme und steinerner Wange. Sie ist außerdem freitragend. Die
steinernen Blockstufen liegen um 3" in die Mauer hinein, und an
die Stufen ist immer ein Stück Wange angearbeitet, wie man bei
Fig. 347. sehen kann. Fig. 350. zeigt ebenfalls eine Stufe mit Wan-
genstück, wozu aber nur ein kleinerer Stein als zur vorigen gehört.
Fig. 348. ist die geometrische Ansicht von Fig. 347.; so wie Fig. 349.
von Fig. 350.

Fig. 346. zeigt ein Paar Stufen im großen Maaßstabe, wie
sie in Fig. 354. bei d. vorgestellt war. ah. ist der Auftritt, ac.
das Auflager einer Stufe auf der andern, cd. aber der schräge Schnitt

Stufen alle ſogenannte Blockſtufen ſind. Es kommt hierbei durchaus
darauf an, daß die unterſte Stufe a. ganz feſt liege, die Stufe b.
liegt platt auf a., ohne ſich an dieſelbe anzulehnen, ſie kann alſo
möglicherweiſe über dieſelbe fortgleiten. Die Stufe c. lehnt ſich mit
einer Verſatzung von 1 Zoll Breite 1 Zoll Tiefe gegen die Stufe b.
Denkt man ſich alle Stufen ſo ineinander verſetzt, ſo können ſie ſich
nur dann übereinander fortſchieben, wenn die unterſte Stufe verſcho-
ben wird. Liegt aber die untere Stufe feſt, ſo können die andern
auch nicht rücken, und man ſieht hieraus, wie wichtig die feſte Lage
der unterſten Stufe iſt. Bei allen Stufen muß darauf geſehen wer-
den, daß ihr Lager wagerecht auf einer wagerechten Untermauerung
ſei. Die Stufen d. und e. ſtützen ſich auf die nächſt unteren, ver-
möge des Auflagers und eines ſchrägen Schnittes, und liegen alſo
ebenfalls feſt.

Die Stufen erhalten an ihrer vordern Kante entweder eine Ab-
rundung mit Plättchen, oder ſie werden blos rechtwinklig gearbeitet.
Jm letzten Falle treten ſich dieſe ſcharfen Kanten ſehr bald ab, und
zwar um ſo eher, je weicher der Stein iſt.

Zum beſſern Ablauf des Waſſers können die Auftritte aus ih-
rer ſonſt wagerechten Fläche (nach Fig. 352.) etwas nach vorn abge-
ſchrägt werden. Macht man aber dieſe Senkung zu groß, ſo wird
ſie gefährlich beim Herabſteigen, auch durch Glätte der Stufe bei
Regen und Glatteis.

Ebene, ſchief anſteigende Flächen, welche die Steigung bilden,
heißen Rampen, ſie können auch ſtufenartig gebildet ſein, wie Fig. 351.
Die Steine aa. ſtehen zuweilen in Schrittweite, zuweilen aber auch in
doppelter Schrittweite auseinander (ſie heißen auch romaniſche Trep-
pen). Jn Jtalien bedient man ſich derſelben häufig bei Bergwegen
für Saumthiere. Aehnlich hiermit iſt Fig. 352.

Fig. 345. zeigt eine gerade aufgehende Treppe mit einem Sei-
tenarme und ſteinerner Wange. Sie iſt außerdem freitragend. Die
ſteinernen Blockſtufen liegen um 3″ in die Mauer hinein, und an
die Stufen iſt immer ein Stück Wange angearbeitet, wie man bei
Fig. 347. ſehen kann. Fig. 350. zeigt ebenfalls eine Stufe mit Wan-
genſtück, wozu aber nur ein kleinerer Stein als zur vorigen gehört.
Fig. 348. iſt die geometriſche Anſicht von Fig. 347.; ſo wie Fig. 349.
von Fig. 350.

Fig. 346. zeigt ein Paar Stufen im großen Maaßſtabe, wie
ſie in Fig. 354. bei d. vorgeſtellt war. ah. iſt der Auftritt, ac.
das Auflager einer Stufe auf der andern, cd. aber der ſchräge Schnitt

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[367/0377] Stufen alle ſogenannte Blockſtufen ſind. Es kommt hierbei durchaus darauf an, daß die unterſte Stufe a. ganz feſt liege, die Stufe b. liegt platt auf a., ohne ſich an dieſelbe anzulehnen, ſie kann alſo möglicherweiſe über dieſelbe fortgleiten. Die Stufe c. lehnt ſich mit einer Verſatzung von 1 Zoll Breite 1 Zoll Tiefe gegen die Stufe b. Denkt man ſich alle Stufen ſo ineinander verſetzt, ſo können ſie ſich nur dann übereinander fortſchieben, wenn die unterſte Stufe verſcho- ben wird. Liegt aber die untere Stufe feſt, ſo können die andern auch nicht rücken, und man ſieht hieraus, wie wichtig die feſte Lage der unterſten Stufe iſt. Bei allen Stufen muß darauf geſehen wer- den, daß ihr Lager wagerecht auf einer wagerechten Untermauerung ſei. Die Stufen d. und e. ſtützen ſich auf die nächſt unteren, ver- möge des Auflagers und eines ſchrägen Schnittes, und liegen alſo ebenfalls feſt. Die Stufen erhalten an ihrer vordern Kante entweder eine Ab- rundung mit Plättchen, oder ſie werden blos rechtwinklig gearbeitet. Jm letzten Falle treten ſich dieſe ſcharfen Kanten ſehr bald ab, und zwar um ſo eher, je weicher der Stein iſt. Zum beſſern Ablauf des Waſſers können die Auftritte aus ih- rer ſonſt wagerechten Fläche (nach Fig. 352.) etwas nach vorn abge- ſchrägt werden. Macht man aber dieſe Senkung zu groß, ſo wird ſie gefährlich beim Herabſteigen, auch durch Glätte der Stufe bei Regen und Glatteis. Ebene, ſchief anſteigende Flächen, welche die Steigung bilden, heißen Rampen, ſie können auch ſtufenartig gebildet ſein, wie Fig. 351. Die Steine aa. ſtehen zuweilen in Schrittweite, zuweilen aber auch in doppelter Schrittweite auseinander (ſie heißen auch romaniſche Trep- pen). Jn Jtalien bedient man ſich derſelben häufig bei Bergwegen für Saumthiere. Aehnlich hiermit iſt Fig. 352. Fig. 345. zeigt eine gerade aufgehende Treppe mit einem Sei- tenarme und ſteinerner Wange. Sie iſt außerdem freitragend. Die ſteinernen Blockſtufen liegen um 3″ in die Mauer hinein, und an die Stufen iſt immer ein Stück Wange angearbeitet, wie man bei Fig. 347. ſehen kann. Fig. 350. zeigt ebenfalls eine Stufe mit Wan- genſtück, wozu aber nur ein kleinerer Stein als zur vorigen gehört. Fig. 348. iſt die geometriſche Anſicht von Fig. 347.; ſo wie Fig. 349. von Fig. 350. Fig. 346. zeigt ein Paar Stufen im großen Maaßſtabe, wie ſie in Fig. 354. bei d. vorgeſtellt war. ah. iſt der Auftritt, ac. das Auflager einer Stufe auf der andern, cd. aber der ſchräge Schnitt

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/377>, abgerufen am 24.11.2024.