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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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in Fig. 355. gezeichneten, nur mit dem Unterschiede, daß er sogenannte
liegende Züge hat. Die Pfeile zeigen den Rauchgang, a. ist das
Heizloch, b. der Herd, g. der Punkt wo der letzte Rauchzug in den
Schornstein tritt.

Uebrigens gilt von der Anlage dieser wagerechten Züge alles
was bei Fig. 355. davon gesagt worden ist.

Dergleichen Oefen werden an ihrer äußern Fläche überweißt.

Die Anlagen von den verschiedenartigsten Stubenöfen, Kochöfen,
sogenannten verdeckten Herden, welche mit zu den Kochöfen gerechnet
werden können, sind so unendlich mannigfaltig, daß wir, nach dem
beschränkten Plane des Buches, nur auf solche Werke hinweisen müs-
sen, wo man dergleichen vollständig ausgeführt findet.

Ferner beruht das ganze System der Erwärmung innerer Räu-
me in seiner größten Ausdehnung:

1) Auf der Erwärmung durch erwärmte Luft (worüber man Meiß-
ners
oder Engels Werke etc. nachsehen kann);
2) auf der Erwärmung durch Wasserdämpfe;
3) auf der Erwärmung durch warmes Wasser.

Diese beiden letzten Arten findet man in größter Ausdehnung
beschrieben in Försters Wiener Bauzeitung und in andern Zeit-
schriften, welche technischen oder baulichen Jnhalts sind, wie in Ding-
lers
polytechnischem Journal, in Crelles, Rombergs und
Leuchs Zeitschriften, worauf wir hier verweisen müssen.

§. 82. Anlage von Räucherkammern.

Sie sind, auf dem Lande besonders, ein unerläßliches Bedürf-
niß der Haushaltung.

Nach preußischem Gesetz dürfen dieselben nur so angelegt wer-
den, daß sie von 4 massiven Mauern umgeben, oberhalb mit einem
Gewölbe geschlossen sind. Die Thür dazu soll auf der innern Seite
außerdem mit Eisenblech beschlagen sein, und die Tragestangen sol-
len nicht von Holz, sondern eisern sein. Der Fußboden muß gepfla-
stert werden.

Diese Anlagen werden, da sie nur in den Dachböden vorkom-
men, sehr erschwerende Bedingungen herbeiführen. Sie müssen na-
mentlich auch bei mehrstöckigen Gebäuden von unten auf funda-
mentirt und durch alle Stockwerke massive Mauern zur Unterstützung
haben, wodurch sie sehr vertheuert werden. Die Bedingung daß sie
überwölbt sein sollen, vertheuert sie noch mehr; auch bei großen

in Fig. 355. gezeichneten, nur mit dem Unterſchiede, daß er ſogenannte
liegende Züge hat. Die Pfeile zeigen den Rauchgang, a. iſt das
Heizloch, b. der Herd, g. der Punkt wo der letzte Rauchzug in den
Schornſtein tritt.

Uebrigens gilt von der Anlage dieſer wagerechten Züge alles
was bei Fig. 355. davon geſagt worden iſt.

Dergleichen Oefen werden an ihrer äußern Fläche überweißt.

Die Anlagen von den verſchiedenartigſten Stubenöfen, Kochöfen,
ſogenannten verdeckten Herden, welche mit zu den Kochöfen gerechnet
werden können, ſind ſo unendlich mannigfaltig, daß wir, nach dem
beſchränkten Plane des Buches, nur auf ſolche Werke hinweiſen müſ-
ſen, wo man dergleichen vollſtändig ausgeführt findet.

Ferner beruht das ganze Syſtem der Erwärmung innerer Räu-
me in ſeiner größten Ausdehnung:

1) Auf der Erwärmung durch erwärmte Luft (worüber man Meiß-
ners
oder Engels Werke ꝛc. nachſehen kann);
2) auf der Erwärmung durch Waſſerdämpfe;
3) auf der Erwärmung durch warmes Waſſer.

Dieſe beiden letzten Arten findet man in größter Ausdehnung
beſchrieben in Förſters Wiener Bauzeitung und in andern Zeit-
ſchriften, welche techniſchen oder baulichen Jnhalts ſind, wie in Ding-
lers
polytechniſchem Journal, in Crelles, Rombergs und
Leuchs Zeitſchriften, worauf wir hier verweiſen müſſen.

§. 82. Anlage von Räucherkammern.

Sie ſind, auf dem Lande beſonders, ein unerläßliches Bedürf-
niß der Haushaltung.

Nach preußiſchem Geſetz dürfen dieſelben nur ſo angelegt wer-
den, daß ſie von 4 maſſiven Mauern umgeben, oberhalb mit einem
Gewölbe geſchloſſen ſind. Die Thür dazu ſoll auf der innern Seite
außerdem mit Eiſenblech beſchlagen ſein, und die Trageſtangen ſol-
len nicht von Holz, ſondern eiſern ſein. Der Fußboden muß gepfla-
ſtert werden.

Dieſe Anlagen werden, da ſie nur in den Dachböden vorkom-
men, ſehr erſchwerende Bedingungen herbeiführen. Sie müſſen na-
mentlich auch bei mehrſtöckigen Gebäuden von unten auf funda-
mentirt und durch alle Stockwerke maſſive Mauern zur Unterſtützung
haben, wodurch ſie ſehr vertheuert werden. Die Bedingung daß ſie
überwölbt ſein ſollen, vertheuert ſie noch mehr; auch bei großen

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[338/0348] in Fig. 355. gezeichneten, nur mit dem Unterſchiede, daß er ſogenannte liegende Züge hat. Die Pfeile zeigen den Rauchgang, a. iſt das Heizloch, b. der Herd, g. der Punkt wo der letzte Rauchzug in den Schornſtein tritt. Uebrigens gilt von der Anlage dieſer wagerechten Züge alles was bei Fig. 355. davon geſagt worden iſt. Dergleichen Oefen werden an ihrer äußern Fläche überweißt. Die Anlagen von den verſchiedenartigſten Stubenöfen, Kochöfen, ſogenannten verdeckten Herden, welche mit zu den Kochöfen gerechnet werden können, ſind ſo unendlich mannigfaltig, daß wir, nach dem beſchränkten Plane des Buches, nur auf ſolche Werke hinweiſen müſ- ſen, wo man dergleichen vollſtändig ausgeführt findet. Ferner beruht das ganze Syſtem der Erwärmung innerer Räu- me in ſeiner größten Ausdehnung: 1) Auf der Erwärmung durch erwärmte Luft (worüber man Meiß- ners oder Engels Werke ꝛc. nachſehen kann); 2) auf der Erwärmung durch Waſſerdämpfe; 3) auf der Erwärmung durch warmes Waſſer. Dieſe beiden letzten Arten findet man in größter Ausdehnung beſchrieben in Förſters Wiener Bauzeitung und in andern Zeit- ſchriften, welche techniſchen oder baulichen Jnhalts ſind, wie in Ding- lers polytechniſchem Journal, in Crelles, Rombergs und Leuchs Zeitſchriften, worauf wir hier verweiſen müſſen. §. 82. Anlage von Räucherkammern. Sie ſind, auf dem Lande beſonders, ein unerläßliches Bedürf- niß der Haushaltung. Nach preußiſchem Geſetz dürfen dieſelben nur ſo angelegt wer- den, daß ſie von 4 maſſiven Mauern umgeben, oberhalb mit einem Gewölbe geſchloſſen ſind. Die Thür dazu ſoll auf der innern Seite außerdem mit Eiſenblech beſchlagen ſein, und die Trageſtangen ſol- len nicht von Holz, ſondern eiſern ſein. Der Fußboden muß gepfla- ſtert werden. Dieſe Anlagen werden, da ſie nur in den Dachböden vorkom- men, ſehr erſchwerende Bedingungen herbeiführen. Sie müſſen na- mentlich auch bei mehrſtöckigen Gebäuden von unten auf funda- mentirt und durch alle Stockwerke maſſive Mauern zur Unterſtützung haben, wodurch ſie ſehr vertheuert werden. Die Bedingung daß ſie überwölbt ſein ſollen, vertheuert ſie noch mehr; auch bei großen

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/348>, abgerufen am 02.05.2024.