Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.§. 78. Anlage einer Waschkesselfeuerung. Taf. XI. Fig. 279 A. und B. zeigt eine solche. Der Waschkes- Ein Paar an der Seite angebrachte Löcher dienen zur Reini- §. 79. Mehrere Arten von Brodbacköfen. 1) Die auf dem Lande, besonders in den Ostseegegenden, am häu- Auf einem gewöhnlich aus Feldsteinen in Lehm gemauerten Vorn an der Wölbung wird die Einheizung von gebrannten §. 78. Anlage einer Waſchkeſſelfeuerung. Taf. XI. Fig. 279 A. und B. zeigt eine ſolche. Der Waſchkeſ- Ein Paar an der Seite angebrachte Löcher dienen zur Reini- §. 79. Mehrere Arten von Brodbacköfen. 1) Die auf dem Lande, beſonders in den Oſtſeegegenden, am häu- Auf einem gewöhnlich aus Feldſteinen in Lehm gemauerten Vorn an der Wölbung wird die Einheizung von gebrannten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0336" n="326"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">§. 78. Anlage einer Waſchkeſſelfeuerung.</hi> </head><lb/> <p>Taf. <hi rendition="#aq">XI.</hi> Fig. 279 <hi rendition="#aq">A.</hi> und <hi rendition="#aq">B.</hi> zeigt eine ſolche. Der Waſchkeſ-<lb/> ſel <hi rendition="#aq">a.</hi> wird in einem Mauerſteinmantel, welcher ½ Stein ſtark ge-<lb/> macht wird, ſo eingemauert, daß er nur mit ſeinem unterſten Theile<lb/> über der Flamme ſteht. Bei <hi rendition="#aq">e.</hi> und <hi rendition="#aq">e.</hi> iſt eine Decke von doppelten<lb/> Dachſteinen eingelegt, in welcher ſich hinten bei <hi rendition="#aq">f.</hi> in <hi rendition="#aq">B.</hi> eine etwa<lb/> 6 Zoll lange Oeffnung befindet, durch welche die im Feuerherde auf<lb/> dem Roſte brennende Flamme in die Höhe ſchlägt, ſich nach beiden<lb/> Seiten um den Keſſel herumzieht und den Rauch durch das Abzugs-<lb/> rohr <hi rendition="#aq">g.</hi> in den Schornſtein entweichen läßt. <hi rendition="#aq">c.</hi> iſt das Heizloch,<lb/> 6—8 Zoll groß und mit einer eiſernen Thüre verſehen, <hi rendition="#aq">d.</hi> das<lb/> Aſchenloch, welches gewöhnlich keine Thür hat, 6 Zoll hoch und ſo<lb/> breit als der Herd iſt. Es iſt gut die Winkel des Herdes ſchräg<lb/> nach den Seitenwänden zu mauern, weil dann das Brennmaterial im-<lb/> mer auf den Roſt zurückfällt. Den Abſtand des Keſſelbodens vom<lb/> Roſt macht man bei Holzfeuer 10 — 12 Zoll, bei Torf und Stein-<lb/> kohle 8 — 9 Zoll hoch. Der Roſt wird etwa ⅔ des oberen Keſſel-<lb/> durchmeſſers breit gemacht. Der Keſſel ruht oben mit ſeinem Rande<lb/> auf dem gemauerten Mantel.</p><lb/> <p>Ein Paar an der Seite angebrachte Löcher dienen zur Reini-<lb/> gung der Züge um den Keſſel, und werden durch eingeſteckte und mit<lb/> Lehm verſtrichene Steine geſchloſſen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">§. 79. Mehrere Arten von Brodbacköfen.</hi> </head><lb/> <p>1) Die auf dem Lande, beſonders in den Oſtſeegegenden, am häu-<lb/> figſten vorkommenden Backöfen ſind die ſogenannten Kuppelöfen. Sie<lb/> dienen ſowohl zum Brodbacken, als auch zum Flachsdarren, und dieſe<lb/> letztere Bedingung hat ihnen die ungeheuer holzverſchwenderiſche Ein-<lb/> richtung gegeben, welche ſie alle haben. Da ihre Einrichtung außer-<lb/> ordentlich einfach iſt, haben wir weiter keine Zeichnung beigefügt, in-<lb/> dem die folgende Beſchreibung wohl ihre Anlage vollkommen verdeut-<lb/> lichen wird.</p><lb/> <p>Auf einem gewöhnlich aus Feldſteinen in Lehm gemauerten<lb/> Herde, von 1½ bis 2 Fuß Höhe, befindet ſich ein Mauerſteinpflaſter,<lb/> flach in Lehm gelegt, nach hinten etwas anſteigend. Auf dieſem Herde<lb/> erhebt ſich ein im Grundriß kreisförmiges Gewölbe, in Form eines<lb/> Bienenkorbes, von Lehmſteinen, einen Stein durchweg ſtark. Die nie-<lb/> drigſten Backöfen haben im Lichten ¾ ihres Durchmeſſers zur Höhe.</p><lb/> <p>Vorn an der Wölbung wird die Einheizung von gebrannten<lb/> Mauerſteinen eingebaut, ſo daß das Heizloch einen Anſchlag von 5<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [326/0336]
§. 78. Anlage einer Waſchkeſſelfeuerung.
Taf. XI. Fig. 279 A. und B. zeigt eine ſolche. Der Waſchkeſ-
ſel a. wird in einem Mauerſteinmantel, welcher ½ Stein ſtark ge-
macht wird, ſo eingemauert, daß er nur mit ſeinem unterſten Theile
über der Flamme ſteht. Bei e. und e. iſt eine Decke von doppelten
Dachſteinen eingelegt, in welcher ſich hinten bei f. in B. eine etwa
6 Zoll lange Oeffnung befindet, durch welche die im Feuerherde auf
dem Roſte brennende Flamme in die Höhe ſchlägt, ſich nach beiden
Seiten um den Keſſel herumzieht und den Rauch durch das Abzugs-
rohr g. in den Schornſtein entweichen läßt. c. iſt das Heizloch,
6—8 Zoll groß und mit einer eiſernen Thüre verſehen, d. das
Aſchenloch, welches gewöhnlich keine Thür hat, 6 Zoll hoch und ſo
breit als der Herd iſt. Es iſt gut die Winkel des Herdes ſchräg
nach den Seitenwänden zu mauern, weil dann das Brennmaterial im-
mer auf den Roſt zurückfällt. Den Abſtand des Keſſelbodens vom
Roſt macht man bei Holzfeuer 10 — 12 Zoll, bei Torf und Stein-
kohle 8 — 9 Zoll hoch. Der Roſt wird etwa ⅔ des oberen Keſſel-
durchmeſſers breit gemacht. Der Keſſel ruht oben mit ſeinem Rande
auf dem gemauerten Mantel.
Ein Paar an der Seite angebrachte Löcher dienen zur Reini-
gung der Züge um den Keſſel, und werden durch eingeſteckte und mit
Lehm verſtrichene Steine geſchloſſen.
§. 79. Mehrere Arten von Brodbacköfen.
1) Die auf dem Lande, beſonders in den Oſtſeegegenden, am häu-
figſten vorkommenden Backöfen ſind die ſogenannten Kuppelöfen. Sie
dienen ſowohl zum Brodbacken, als auch zum Flachsdarren, und dieſe
letztere Bedingung hat ihnen die ungeheuer holzverſchwenderiſche Ein-
richtung gegeben, welche ſie alle haben. Da ihre Einrichtung außer-
ordentlich einfach iſt, haben wir weiter keine Zeichnung beigefügt, in-
dem die folgende Beſchreibung wohl ihre Anlage vollkommen verdeut-
lichen wird.
Auf einem gewöhnlich aus Feldſteinen in Lehm gemauerten
Herde, von 1½ bis 2 Fuß Höhe, befindet ſich ein Mauerſteinpflaſter,
flach in Lehm gelegt, nach hinten etwas anſteigend. Auf dieſem Herde
erhebt ſich ein im Grundriß kreisförmiges Gewölbe, in Form eines
Bienenkorbes, von Lehmſteinen, einen Stein durchweg ſtark. Die nie-
drigſten Backöfen haben im Lichten ¾ ihres Durchmeſſers zur Höhe.
Vorn an der Wölbung wird die Einheizung von gebrannten
Mauerſteinen eingebaut, ſo daß das Heizloch einen Anſchlag von 5
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