Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

Bild:
<< vorherige Seite

die Kanäle ee. frische Luft hinein zu lassen. Bei den gedachten
Schiebern ist schon vorher erwähnt worden, daß selbige durch das
Herabfallen des Feuers sehr erhitzt werden, und daß aus gleicher Ur-
sache auch die Hitze in den übrigen Kanälen sehr gepreßt, dadurch aber
eben so gut benutzt wird. Die gepreßte Hitze wirkt zugleich auf das
von ihr betroffene Mauerwerk sehr zerstörend, so daß, bei nicht gehö-
riger Vorsicht, manche Steine in kurzer Zeit erneuert werden müssen.
Auch der Boden der Pfanne leidet da am mehrsten von der Hitze;
indeß ist dies nicht zu ändern. Ein wesentliches Erforderniß ist es
daher, dergleichen Feuerungen von den besten feuerfesten Steinen, und,
wie sich von selbst versteht, mit Lehm aufzumauern, besonders aber
solche feste Steine zum Herde und seiner nächsten Umgebung, so wie
zu dem Pfeiler d. (Fig. 282.) und in der Gegend der Schieber ee.
anzuwenden. (Chamottesteine §. 15.)

Noch ist zu merken, daß die Wange, welche die Kanäle mm.
(Fig. 282.) vom Herde trennt, oberhalb 3 Zoll breit ist, worauf die
Pfanne steht. Die Breite der Kanäle mm. von 5 Zoll, und deren
äußere Einschließungswange von 5 Zoll, machen die ganze Mauerstärke
von 10 Zoll zu beiden Seiten der Pfanne. Die Stirnmauer, in wel-
cher die 6 Zoll weiten Kanäle ee. liegen, und mit einer 10 Zoll
starken äußern Einschließungsmauer umgeben sind, ist überhaupt also
16 Zoll stark. Gegen die Brandmauer steht die Pfanne dicht an;
da aber ihr eiserner Ring und die Umlegung ihres Randes ungefähr
2 Zoll von der Mauer abträgt, so ist das Mauerwerk um eine jede
Pfanne, welche auf diese Art mit Seitenkanälen eingemauert ist, alle-
mal 20 Zoll breiter und 18 Zoll länger, als die Pfanne im
Lichten ist.

Die Höhe der Pfanne über dem Fußboden des Brauhauses rich-
tet sich darnach, ob die Feuerung von außen oder im Brauhause selbst
geschieht, und im letzten Falle, ob der Aschenfall in den Fußboden
versenkt angelegt wird, welches jedoch nicht tiefer, als bis höchstens
zur Oberfläche des Rostes geschehen darf, so muß vor demselben eine
eben so tiefe und hinlänglich geräumige Oeffnung sich befinden, um
nach dem Aschenfalle gelangen zu können; diese Oeffnung wird am
besten mit einer eisernen gegossenen Platte bedeckt.

Wenn aber die Heizung der Pfanne von außen geschieht, so
kann die Pfanne ziemlich niedrig gegen den Fußboden des Brauhau-
ses zu stehen kommen. Dessen ungeachtet wird in der Höhe bis zum
Boden der Pfanne ein 16 bis 18 Zoll breiter Tritt oder Banquet
um die 3 freien Seiten der Pfanne angelegt, nicht allein um bei dem

die Kanäle ee. friſche Luft hinein zu laſſen. Bei den gedachten
Schiebern iſt ſchon vorher erwähnt worden, daß ſelbige durch das
Herabfallen des Feuers ſehr erhitzt werden, und daß aus gleicher Ur-
ſache auch die Hitze in den übrigen Kanälen ſehr gepreßt, dadurch aber
eben ſo gut benutzt wird. Die gepreßte Hitze wirkt zugleich auf das
von ihr betroffene Mauerwerk ſehr zerſtörend, ſo daß, bei nicht gehö-
riger Vorſicht, manche Steine in kurzer Zeit erneuert werden müſſen.
Auch der Boden der Pfanne leidet da am mehrſten von der Hitze;
indeß iſt dies nicht zu ändern. Ein weſentliches Erforderniß iſt es
daher, dergleichen Feuerungen von den beſten feuerfeſten Steinen, und,
wie ſich von ſelbſt verſteht, mit Lehm aufzumauern, beſonders aber
ſolche feſte Steine zum Herde und ſeiner nächſten Umgebung, ſo wie
zu dem Pfeiler d. (Fig. 282.) und in der Gegend der Schieber ee.
anzuwenden. (Chamotteſteine §. 15.)

Noch iſt zu merken, daß die Wange, welche die Kanäle mm.
(Fig. 282.) vom Herde trennt, oberhalb 3 Zoll breit iſt, worauf die
Pfanne ſteht. Die Breite der Kanäle mm. von 5 Zoll, und deren
äußere Einſchließungswange von 5 Zoll, machen die ganze Mauerſtärke
von 10 Zoll zu beiden Seiten der Pfanne. Die Stirnmauer, in wel-
cher die 6 Zoll weiten Kanäle ee. liegen, und mit einer 10 Zoll
ſtarken äußern Einſchließungsmauer umgeben ſind, iſt überhaupt alſo
16 Zoll ſtark. Gegen die Brandmauer ſteht die Pfanne dicht an;
da aber ihr eiſerner Ring und die Umlegung ihres Randes ungefähr
2 Zoll von der Mauer abträgt, ſo iſt das Mauerwerk um eine jede
Pfanne, welche auf dieſe Art mit Seitenkanälen eingemauert iſt, alle-
mal 20 Zoll breiter und 18 Zoll länger, als die Pfanne im
Lichten iſt.

Die Höhe der Pfanne über dem Fußboden des Brauhauſes rich-
tet ſich darnach, ob die Feuerung von außen oder im Brauhauſe ſelbſt
geſchieht, und im letzten Falle, ob der Aſchenfall in den Fußboden
verſenkt angelegt wird, welches jedoch nicht tiefer, als bis höchſtens
zur Oberfläche des Roſtes geſchehen darf, ſo muß vor demſelben eine
eben ſo tiefe und hinlänglich geräumige Oeffnung ſich befinden, um
nach dem Aſchenfalle gelangen zu können; dieſe Oeffnung wird am
beſten mit einer eiſernen gegoſſenen Platte bedeckt.

Wenn aber die Heizung der Pfanne von außen geſchieht, ſo
kann die Pfanne ziemlich niedrig gegen den Fußboden des Brauhau-
ſes zu ſtehen kommen. Deſſen ungeachtet wird in der Höhe bis zum
Boden der Pfanne ein 16 bis 18 Zoll breiter Tritt oder Banquet
um die 3 freien Seiten der Pfanne angelegt, nicht allein um bei dem

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0334" n="324"/>
die Kanäle <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ee.</hi></hi> fri&#x017F;che Luft hinein zu la&#x017F;&#x017F;en. Bei den gedachten<lb/>
Schiebern i&#x017F;t &#x017F;chon vorher erwähnt worden, daß &#x017F;elbige durch das<lb/>
Herabfallen des Feuers &#x017F;ehr erhitzt werden, und daß aus gleicher Ur-<lb/>
&#x017F;ache auch die Hitze in den übrigen Kanälen &#x017F;ehr gepreßt, dadurch aber<lb/>
eben &#x017F;o gut benutzt wird. Die gepreßte Hitze wirkt zugleich auf das<lb/>
von ihr betroffene Mauerwerk &#x017F;ehr zer&#x017F;törend, &#x017F;o daß, bei nicht gehö-<lb/>
riger Vor&#x017F;icht, manche Steine in kurzer Zeit erneuert werden mü&#x017F;&#x017F;en.<lb/>
Auch der Boden der Pfanne leidet da am mehr&#x017F;ten von der Hitze;<lb/>
indeß i&#x017F;t dies nicht zu ändern. Ein we&#x017F;entliches Erforderniß i&#x017F;t es<lb/>
daher, dergleichen Feuerungen von den be&#x017F;ten feuerfe&#x017F;ten Steinen, und,<lb/>
wie &#x017F;ich von &#x017F;elb&#x017F;t ver&#x017F;teht, mit <hi rendition="#g">Lehm</hi> aufzumauern, be&#x017F;onders aber<lb/>
&#x017F;olche fe&#x017F;te Steine zum Herde und &#x017F;einer näch&#x017F;ten Umgebung, &#x017F;o wie<lb/>
zu dem Pfeiler <hi rendition="#aq">d.</hi> (Fig. 282.) und in der Gegend der Schieber <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ee.</hi></hi><lb/>
anzuwenden. (Chamotte&#x017F;teine §. 15.)</p><lb/>
          <p>Noch i&#x017F;t zu merken, daß die Wange, welche die Kanäle <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">mm.</hi></hi><lb/>
(Fig. 282.) vom Herde trennt, oberhalb 3 Zoll breit i&#x017F;t, worauf die<lb/>
Pfanne &#x017F;teht. Die Breite der Kanäle <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">mm.</hi></hi> von 5 Zoll, und deren<lb/>
äußere Ein&#x017F;chließungswange von 5 Zoll, machen die ganze Mauer&#x017F;tärke<lb/>
von 10 Zoll zu beiden Seiten der Pfanne. Die Stirnmauer, in wel-<lb/>
cher die 6 Zoll weiten Kanäle <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">ee.</hi></hi> liegen, und mit einer 10 Zoll<lb/>
&#x017F;tarken äußern Ein&#x017F;chließungsmauer umgeben &#x017F;ind, i&#x017F;t überhaupt al&#x017F;o<lb/>
16 Zoll &#x017F;tark. Gegen die Brandmauer &#x017F;teht die Pfanne dicht an;<lb/>
da aber ihr ei&#x017F;erner Ring und die Umlegung ihres Randes ungefähr<lb/>
2 Zoll von der Mauer abträgt, &#x017F;o i&#x017F;t das Mauerwerk um eine jede<lb/>
Pfanne, welche auf die&#x017F;e Art mit Seitenkanälen eingemauert i&#x017F;t, alle-<lb/>
mal 20 Zoll breiter und 18 Zoll länger, als die Pfanne im<lb/>
Lichten i&#x017F;t.</p><lb/>
          <p>Die Höhe der Pfanne über dem Fußboden des Brauhau&#x017F;es rich-<lb/>
tet &#x017F;ich darnach, ob die Feuerung von außen oder im Brauhau&#x017F;e &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
ge&#x017F;chieht, und im letzten Falle, ob der A&#x017F;chenfall in den Fußboden<lb/>
ver&#x017F;enkt angelegt wird, welches jedoch nicht tiefer, als bis höch&#x017F;tens<lb/>
zur Oberfläche des Ro&#x017F;tes ge&#x017F;chehen darf, &#x017F;o muß vor dem&#x017F;elben eine<lb/>
eben &#x017F;o tiefe und hinlänglich geräumige Oeffnung &#x017F;ich befinden, um<lb/>
nach dem A&#x017F;chenfalle gelangen zu können; die&#x017F;e Oeffnung wird am<lb/>
be&#x017F;ten mit einer ei&#x017F;ernen gego&#x017F;&#x017F;enen Platte bedeckt.</p><lb/>
          <p>Wenn aber die Heizung der Pfanne von außen ge&#x017F;chieht, &#x017F;o<lb/>
kann die Pfanne ziemlich niedrig gegen den Fußboden des Brauhau-<lb/>
&#x017F;es zu &#x017F;tehen kommen. De&#x017F;&#x017F;en ungeachtet wird in der Höhe bis zum<lb/>
Boden der Pfanne ein 16 bis 18 Zoll breiter Tritt oder Banquet<lb/>
um die 3 freien Seiten der Pfanne angelegt, nicht allein um bei dem<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[324/0334] die Kanäle ee. friſche Luft hinein zu laſſen. Bei den gedachten Schiebern iſt ſchon vorher erwähnt worden, daß ſelbige durch das Herabfallen des Feuers ſehr erhitzt werden, und daß aus gleicher Ur- ſache auch die Hitze in den übrigen Kanälen ſehr gepreßt, dadurch aber eben ſo gut benutzt wird. Die gepreßte Hitze wirkt zugleich auf das von ihr betroffene Mauerwerk ſehr zerſtörend, ſo daß, bei nicht gehö- riger Vorſicht, manche Steine in kurzer Zeit erneuert werden müſſen. Auch der Boden der Pfanne leidet da am mehrſten von der Hitze; indeß iſt dies nicht zu ändern. Ein weſentliches Erforderniß iſt es daher, dergleichen Feuerungen von den beſten feuerfeſten Steinen, und, wie ſich von ſelbſt verſteht, mit Lehm aufzumauern, beſonders aber ſolche feſte Steine zum Herde und ſeiner nächſten Umgebung, ſo wie zu dem Pfeiler d. (Fig. 282.) und in der Gegend der Schieber ee. anzuwenden. (Chamotteſteine §. 15.) Noch iſt zu merken, daß die Wange, welche die Kanäle mm. (Fig. 282.) vom Herde trennt, oberhalb 3 Zoll breit iſt, worauf die Pfanne ſteht. Die Breite der Kanäle mm. von 5 Zoll, und deren äußere Einſchließungswange von 5 Zoll, machen die ganze Mauerſtärke von 10 Zoll zu beiden Seiten der Pfanne. Die Stirnmauer, in wel- cher die 6 Zoll weiten Kanäle ee. liegen, und mit einer 10 Zoll ſtarken äußern Einſchließungsmauer umgeben ſind, iſt überhaupt alſo 16 Zoll ſtark. Gegen die Brandmauer ſteht die Pfanne dicht an; da aber ihr eiſerner Ring und die Umlegung ihres Randes ungefähr 2 Zoll von der Mauer abträgt, ſo iſt das Mauerwerk um eine jede Pfanne, welche auf dieſe Art mit Seitenkanälen eingemauert iſt, alle- mal 20 Zoll breiter und 18 Zoll länger, als die Pfanne im Lichten iſt. Die Höhe der Pfanne über dem Fußboden des Brauhauſes rich- tet ſich darnach, ob die Feuerung von außen oder im Brauhauſe ſelbſt geſchieht, und im letzten Falle, ob der Aſchenfall in den Fußboden verſenkt angelegt wird, welches jedoch nicht tiefer, als bis höchſtens zur Oberfläche des Roſtes geſchehen darf, ſo muß vor demſelben eine eben ſo tiefe und hinlänglich geräumige Oeffnung ſich befinden, um nach dem Aſchenfalle gelangen zu können; dieſe Oeffnung wird am beſten mit einer eiſernen gegoſſenen Platte bedeckt. Wenn aber die Heizung der Pfanne von außen geſchieht, ſo kann die Pfanne ziemlich niedrig gegen den Fußboden des Brauhau- ſes zu ſtehen kommen. Deſſen ungeachtet wird in der Höhe bis zum Boden der Pfanne ein 16 bis 18 Zoll breiter Tritt oder Banquet um die 3 freien Seiten der Pfanne angelegt, nicht allein um bei dem

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/334
Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/334>, abgerufen am 24.11.2024.