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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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Kanten eee., oben 13 Zoll unten 10 Zoll im Aeußern gemessen
breit, 16 Zoll lang, genau wie die Länge der Platten aaa.

Die Aufeinanderlage dieser Ziegeln ergiebt sich aus Fig. 317.
bei a. und b. in der Ansicht von oben, in Fig. 318. von vorn
und in Fig. 319. von der Seite. Die unteren Schichten der Ziegel
bb., welche unmittelbar an dem Sims liegen, sind von gleicher Breite,
und daher oben 13 Zoll und eben so breit auch unten, wo die übri-
gen nur 10 Zoll breit sind. Auf diese Flachziegel bb. kommen die
Hohlziegel ccc. zu liegen, die welche die erhöhten Kanten ee. über-
decken, wie aus den Figuren deutlich zu sehen.

Sowohl die Flachziegel bb. als die Hohlziegel cc. liegen, oder
deck n, 3 Zoll übereinander, wie in Fig. 317. und 319. zu sehen.

Die Plattziegel a. sind an ihren Seitenkanten geschliffen oder
glatt gerieben, und werden mit gutem Kalkmörtel, der mit feinem
Sande gemischt ist, vermauert.

Die Ziegel bb. und cc. haben keine Nasen und liegen frei auf
den Platten aa. ohne Befestigung. Die Ziegel bb. und cc. lassen
kein Wasser durch, und sollte durch heftige Winde dennoch etwas
Wasser und Schnee, vorzüglich von unten hinauf, unter solche getrie-
ben werden, so lassen solches die in den Kanten in Kalk gelegten
Platten aa. nicht durch.

Alle 3 Arten dieser Ziegeln müssen von einer Thonmasse ohne
Steine, sorgfältig und vollkommen geformt, gut getrocknet und zuletzt
gut und tüchtig gebrannt sein. Eine besondere Mischung ist dazu
nicht erforderlich, und genügt jedes gute Ziegelgut, wie es bei uns
zu den Dachsteinen erforderlich ist, doch müssen die Steine so wenig
wie möglich Wasser anziehen (filtriren).

Die Neigung der italienischen Ziegeldächer ist gewöhnlich von
der Art, daß sie 1/5 der Breite des Gebäudes zur senkrechten Höhe
haben. Nie sind sie höher als 1/4 der Breite zur Höhe, und nur
sehr selten niedriger als 1/6 . Eine lange Erfahrung mochte wohl
diese Verhältnisse klimatisch bestimmt haben.

Diese Art der Bedachung ist unstreitig dem Aussehen nach die
schönste von allen bisher beschriebenen, und ist noch dieselbe wie man
sie im griechischen Alterthume anwendete.

§. 65. Dachfenster, Gesimse, Ankerungen.

1) Dachfenster. Bei steilen und hohen Dächern ist es leider
ein unabweisbares Bedürfniß, die Dachfläche, wegen Erleuchtung und
Luftzug, durch mannigfach gestaltete Dachfenster zu unterbrechen, wel-

Kanten eee., oben 13 Zoll unten 10 Zoll im Aeußern gemeſſen
breit, 16 Zoll lang, genau wie die Länge der Platten aaa.

Die Aufeinanderlage dieſer Ziegeln ergiebt ſich aus Fig. 317.
bei a. und b. in der Anſicht von oben, in Fig. 318. von vorn
und in Fig. 319. von der Seite. Die unteren Schichten der Ziegel
bb., welche unmittelbar an dem Sims liegen, ſind von gleicher Breite,
und daher oben 13 Zoll und eben ſo breit auch unten, wo die übri-
gen nur 10 Zoll breit ſind. Auf dieſe Flachziegel bb. kommen die
Hohlziegel ccc. zu liegen, die welche die erhöhten Kanten ee. über-
decken, wie aus den Figuren deutlich zu ſehen.

Sowohl die Flachziegel bb. als die Hohlziegel cc. liegen, oder
deck n, 3 Zoll übereinander, wie in Fig. 317. und 319. zu ſehen.

Die Plattziegel a. ſind an ihren Seitenkanten geſchliffen oder
glatt gerieben, und werden mit gutem Kalkmörtel, der mit feinem
Sande gemiſcht iſt, vermauert.

Die Ziegel bb. und cc. haben keine Naſen und liegen frei auf
den Platten aa. ohne Befeſtigung. Die Ziegel bb. und cc. laſſen
kein Waſſer durch, und ſollte durch heftige Winde dennoch etwas
Waſſer und Schnee, vorzüglich von unten hinauf, unter ſolche getrie-
ben werden, ſo laſſen ſolches die in den Kanten in Kalk gelegten
Platten aa. nicht durch.

Alle 3 Arten dieſer Ziegeln müſſen von einer Thonmaſſe ohne
Steine, ſorgfältig und vollkommen geformt, gut getrocknet und zuletzt
gut und tüchtig gebrannt ſein. Eine beſondere Miſchung iſt dazu
nicht erforderlich, und genügt jedes gute Ziegelgut, wie es bei uns
zu den Dachſteinen erforderlich iſt, doch müſſen die Steine ſo wenig
wie möglich Waſſer anziehen (filtriren).

Die Neigung der italieniſchen Ziegeldächer iſt gewöhnlich von
der Art, daß ſie ⅕ der Breite des Gebäudes zur ſenkrechten Höhe
haben. Nie ſind ſie höher als ¼ der Breite zur Höhe, und nur
ſehr ſelten niedriger als ⅙. Eine lange Erfahrung mochte wohl
dieſe Verhältniſſe klimatiſch beſtimmt haben.

Dieſe Art der Bedachung iſt unſtreitig dem Ausſehen nach die
ſchönſte von allen bisher beſchriebenen, und iſt noch dieſelbe wie man
ſie im griechiſchen Alterthume anwendete.

§. 65. Dachfenſter, Geſimſe, Ankerungen.

1) Dachfenſter. Bei ſteilen und hohen Dächern iſt es leider
ein unabweisbares Bedürfniß, die Dachfläche, wegen Erleuchtung und
Luftzug, durch mannigfach geſtaltete Dachfenſter zu unterbrechen, wel-

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[278/0288] Kanten eee., oben 13 Zoll unten 10 Zoll im Aeußern gemeſſen breit, 16 Zoll lang, genau wie die Länge der Platten aaa. Die Aufeinanderlage dieſer Ziegeln ergiebt ſich aus Fig. 317. bei a. und b. in der Anſicht von oben, in Fig. 318. von vorn und in Fig. 319. von der Seite. Die unteren Schichten der Ziegel bb., welche unmittelbar an dem Sims liegen, ſind von gleicher Breite, und daher oben 13 Zoll und eben ſo breit auch unten, wo die übri- gen nur 10 Zoll breit ſind. Auf dieſe Flachziegel bb. kommen die Hohlziegel ccc. zu liegen, die welche die erhöhten Kanten ee. über- decken, wie aus den Figuren deutlich zu ſehen. Sowohl die Flachziegel bb. als die Hohlziegel cc. liegen, oder deck n, 3 Zoll übereinander, wie in Fig. 317. und 319. zu ſehen. Die Plattziegel a. ſind an ihren Seitenkanten geſchliffen oder glatt gerieben, und werden mit gutem Kalkmörtel, der mit feinem Sande gemiſcht iſt, vermauert. Die Ziegel bb. und cc. haben keine Naſen und liegen frei auf den Platten aa. ohne Befeſtigung. Die Ziegel bb. und cc. laſſen kein Waſſer durch, und ſollte durch heftige Winde dennoch etwas Waſſer und Schnee, vorzüglich von unten hinauf, unter ſolche getrie- ben werden, ſo laſſen ſolches die in den Kanten in Kalk gelegten Platten aa. nicht durch. Alle 3 Arten dieſer Ziegeln müſſen von einer Thonmaſſe ohne Steine, ſorgfältig und vollkommen geformt, gut getrocknet und zuletzt gut und tüchtig gebrannt ſein. Eine beſondere Miſchung iſt dazu nicht erforderlich, und genügt jedes gute Ziegelgut, wie es bei uns zu den Dachſteinen erforderlich iſt, doch müſſen die Steine ſo wenig wie möglich Waſſer anziehen (filtriren). Die Neigung der italieniſchen Ziegeldächer iſt gewöhnlich von der Art, daß ſie ⅕ der Breite des Gebäudes zur ſenkrechten Höhe haben. Nie ſind ſie höher als ¼ der Breite zur Höhe, und nur ſehr ſelten niedriger als ⅙. Eine lange Erfahrung mochte wohl dieſe Verhältniſſe klimatiſch beſtimmt haben. Dieſe Art der Bedachung iſt unſtreitig dem Ausſehen nach die ſchönſte von allen bisher beſchriebenen, und iſt noch dieſelbe wie man ſie im griechiſchen Alterthume anwendete. §. 65. Dachfenſter, Geſimſe, Ankerungen. 1) Dachfenſter. Bei ſteilen und hohen Dächern iſt es leider ein unabweisbares Bedürfniß, die Dachfläche, wegen Erleuchtung und Luftzug, durch mannigfach geſtaltete Dachfenſter zu unterbrechen, wel-

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/288>, abgerufen am 22.11.2024.