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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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steinröhren, ohne Ausnahme, wenn sie nicht einrau-
chen sollen, bis über die Dachfirst mindestens einen
Fuß hoch hinausgeführt werden müssen.

Jmmer läßt es sich jedoch nicht vermeiden, besonders in Städ-
ten, daß nicht höhere Gegenstände den Rauchzug hinderten. Für diese
Fälle hat man unzählige Vorrichtungen erfunden, welche jedoch allemal
um so weniger geholfen haben, je zusammengesetzter sie waren. Wir
wollen deshalb hier nur die allereinfachsten erwähnen.

Es ist in vielen Fällen schon ausreichend, wenn man auf die
obere Schornsteinöffnung eine sogenannte Mauersteinkappe setzt. Diese
kann auf zweierlei Arten ausgeführt werden. Entweder man setzt
platte Dachsteine über die Schornsteinöffnung auf 2 Seiten desselben
schräg aneinander, daß sie oben eine scharfe Kante bilden; oder man
setzt auf die 4 Ecken des Schornsteines 4 senkrechte Mauersteine und
4 in die Mitten derselben, und deckt die obere Fläche mit Dachsteinen
zu, so daß 8 kleine Seitenöffnungen entstehen, durch welche der Rauch
entweichen kann. Es ist häufig, daß gewisse Windstriche dem Rauch-
zuge nachtheilig sind, besonders Nordost und Südwest, als die gewöhn-
lich am stärksten wehenden. Jn diesem Falle thut man gut, die Kap-
pen nach einer dieser Seiten ganz zu schließen, so daß nur auf 3
Seiten Zuglöcher bleiben. Welche Seite geschlossen werden muß, kann
man nie vorher wissen, und muß immer erst ausprobirt werden, nach-
dem der Schornstein schon erbaut ist. Eine andere ganz einfache
Vorrichtung, welche ebenfalls gute Dienste thut, ist die Taf. X. Fig.
252. vorgestellte Figur. Der Schornstein ist mit einer Kappe gedeckt,
welche 4 Oeffnungen nach den Seiten hin hat; an diesen Löchern
werden 4 Klappen von Zinkblech aa. angebracht, daß sie unten an
einer Messingstange in messingenen eingemauerten Ringen sich auf und
zu bewegen lassen. Bei bb. sind gekrümmte dünne Eisenstangen an-
gebracht, welche durch eine Querstange verbunden sind, damit die
Klappe a. nicht weiter herunterfallen kann als sie soll. Die Klappen
stehen unter einem Winkel von 221/2o offen nach obenhin. Wird
der Wind von einer Seite her stärker, so schließt er die ihm entge-
genstehende Klappe. Die andern bleiben geöffnet und lassen den
Rauch entweichen. Auf diese Art kann der Wind nie in den Schorn-
stein blasen, auch nie von obenher dicke Luft oder Sonne nachthei-
lig wirken.

Jn einigen Fällen, wo alle bekannte Mittel nicht helfen woll-
ten, ist von dem Verfasser die Taf. X. Fig. 250. gezeichnete Vorrich-

ſteinröhren, ohne Ausnahme, wenn ſie nicht einrau-
chen ſollen, bis über die Dachfirſt mindeſtens einen
Fuß hoch hinausgeführt werden müſſen.

Jmmer läßt es ſich jedoch nicht vermeiden, beſonders in Städ-
ten, daß nicht höhere Gegenſtände den Rauchzug hinderten. Für dieſe
Fälle hat man unzählige Vorrichtungen erfunden, welche jedoch allemal
um ſo weniger geholfen haben, je zuſammengeſetzter ſie waren. Wir
wollen deshalb hier nur die allereinfachſten erwähnen.

Es iſt in vielen Fällen ſchon ausreichend, wenn man auf die
obere Schornſteinöffnung eine ſogenannte Mauerſteinkappe ſetzt. Dieſe
kann auf zweierlei Arten ausgeführt werden. Entweder man ſetzt
platte Dachſteine über die Schornſteinöffnung auf 2 Seiten deſſelben
ſchräg aneinander, daß ſie oben eine ſcharfe Kante bilden; oder man
ſetzt auf die 4 Ecken des Schornſteines 4 ſenkrechte Mauerſteine und
4 in die Mitten derſelben, und deckt die obere Fläche mit Dachſteinen
zu, ſo daß 8 kleine Seitenöffnungen entſtehen, durch welche der Rauch
entweichen kann. Es iſt häufig, daß gewiſſe Windſtriche dem Rauch-
zuge nachtheilig ſind, beſonders Nordoſt und Südweſt, als die gewöhn-
lich am ſtärkſten wehenden. Jn dieſem Falle thut man gut, die Kap-
pen nach einer dieſer Seiten ganz zu ſchließen, ſo daß nur auf 3
Seiten Zuglöcher bleiben. Welche Seite geſchloſſen werden muß, kann
man nie vorher wiſſen, und muß immer erſt ausprobirt werden, nach-
dem der Schornſtein ſchon erbaut iſt. Eine andere ganz einfache
Vorrichtung, welche ebenfalls gute Dienſte thut, iſt die Taf. X. Fig.
252. vorgeſtellte Figur. Der Schornſtein iſt mit einer Kappe gedeckt,
welche 4 Oeffnungen nach den Seiten hin hat; an dieſen Löchern
werden 4 Klappen von Zinkblech aa. angebracht, daß ſie unten an
einer Meſſingſtange in meſſingenen eingemauerten Ringen ſich auf und
zu bewegen laſſen. Bei bb. ſind gekrümmte dünne Eiſenſtangen an-
gebracht, welche durch eine Querſtange verbunden ſind, damit die
Klappe a. nicht weiter herunterfallen kann als ſie ſoll. Die Klappen
ſtehen unter einem Winkel von 22½º offen nach obenhin. Wird
der Wind von einer Seite her ſtärker, ſo ſchließt er die ihm entge-
genſtehende Klappe. Die andern bleiben geöffnet und laſſen den
Rauch entweichen. Auf dieſe Art kann der Wind nie in den Schorn-
ſtein blaſen, auch nie von obenher dicke Luft oder Sonne nachthei-
lig wirken.

Jn einigen Fällen, wo alle bekannte Mittel nicht helfen woll-
ten, iſt von dem Verfaſſer die Taf. X. Fig. 250. gezeichnete Vorrich-

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[252/0262] ſteinröhren, ohne Ausnahme, wenn ſie nicht einrau- chen ſollen, bis über die Dachfirſt mindeſtens einen Fuß hoch hinausgeführt werden müſſen. Jmmer läßt es ſich jedoch nicht vermeiden, beſonders in Städ- ten, daß nicht höhere Gegenſtände den Rauchzug hinderten. Für dieſe Fälle hat man unzählige Vorrichtungen erfunden, welche jedoch allemal um ſo weniger geholfen haben, je zuſammengeſetzter ſie waren. Wir wollen deshalb hier nur die allereinfachſten erwähnen. Es iſt in vielen Fällen ſchon ausreichend, wenn man auf die obere Schornſteinöffnung eine ſogenannte Mauerſteinkappe ſetzt. Dieſe kann auf zweierlei Arten ausgeführt werden. Entweder man ſetzt platte Dachſteine über die Schornſteinöffnung auf 2 Seiten deſſelben ſchräg aneinander, daß ſie oben eine ſcharfe Kante bilden; oder man ſetzt auf die 4 Ecken des Schornſteines 4 ſenkrechte Mauerſteine und 4 in die Mitten derſelben, und deckt die obere Fläche mit Dachſteinen zu, ſo daß 8 kleine Seitenöffnungen entſtehen, durch welche der Rauch entweichen kann. Es iſt häufig, daß gewiſſe Windſtriche dem Rauch- zuge nachtheilig ſind, beſonders Nordoſt und Südweſt, als die gewöhn- lich am ſtärkſten wehenden. Jn dieſem Falle thut man gut, die Kap- pen nach einer dieſer Seiten ganz zu ſchließen, ſo daß nur auf 3 Seiten Zuglöcher bleiben. Welche Seite geſchloſſen werden muß, kann man nie vorher wiſſen, und muß immer erſt ausprobirt werden, nach- dem der Schornſtein ſchon erbaut iſt. Eine andere ganz einfache Vorrichtung, welche ebenfalls gute Dienſte thut, iſt die Taf. X. Fig. 252. vorgeſtellte Figur. Der Schornſtein iſt mit einer Kappe gedeckt, welche 4 Oeffnungen nach den Seiten hin hat; an dieſen Löchern werden 4 Klappen von Zinkblech aa. angebracht, daß ſie unten an einer Meſſingſtange in meſſingenen eingemauerten Ringen ſich auf und zu bewegen laſſen. Bei bb. ſind gekrümmte dünne Eiſenſtangen an- gebracht, welche durch eine Querſtange verbunden ſind, damit die Klappe a. nicht weiter herunterfallen kann als ſie ſoll. Die Klappen ſtehen unter einem Winkel von 22½º offen nach obenhin. Wird der Wind von einer Seite her ſtärker, ſo ſchließt er die ihm entge- genſtehende Klappe. Die andern bleiben geöffnet und laſſen den Rauch entweichen. Auf dieſe Art kann der Wind nie in den Schorn- ſtein blaſen, auch nie von obenher dicke Luft oder Sonne nachthei- lig wirken. Jn einigen Fällen, wo alle bekannte Mittel nicht helfen woll- ten, iſt von dem Verfaſſer die Taf. X. Fig. 250. gezeichnete Vorrich-

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/262>, abgerufen am 25.11.2024.