Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.Pfeilern und Bogen, und außerdem noch auf zwischen den Gurten Den Fugenschnitt für den ersten Fall werden wir bei dem Jn Gegenden wo ein fester Haustein wohlfeil zu haben ist, fin- Tafel IX. Fig. 201 bis 208. zeigen verschiedene Arten ge- Zwischen einer Mauer a. und einer Aufmauerung b. befindet Steinerne Stufen liegen vermöge ihrer Last so fest auf einan- Die Trittstufen von eichnen Bohlen (11/2 Zoll stark) sind bes- Hinsichtlich der Feuersgefahr ist bei hölzernen Trittstufen in ge- Pfeilern und Bogen, und außerdem noch auf zwiſchen den Gurten Den Fugenſchnitt für den erſten Fall werden wir bei dem Jn Gegenden wo ein feſter Hauſtein wohlfeil zu haben iſt, fin- Tafel IX. Fig. 201 bis 208. zeigen verſchiedene Arten ge- Zwiſchen einer Mauer a. und einer Aufmauerung b. befindet Steinerne Stufen liegen vermöge ihrer Laſt ſo feſt auf einan- Die Trittſtufen von eichnen Bohlen (1½ Zoll ſtark) ſind beſ- Hinſichtlich der Feuersgefahr iſt bei hölzernen Trittſtufen in ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0243" n="233"/> Pfeilern und Bogen, und außerdem noch auf zwiſchen den Gurten<lb/> geſpannten Gewölben, ſogenannte gewölbte Treppen.</p><lb/> <p>Den Fugenſchnitt für den erſten Fall werden wir bei dem<lb/> Steinſchnitt weiter unten kennen lernen.</p><lb/> <p>Jn Gegenden wo ein feſter Hauſtein wohlfeil zu haben iſt, fin-<lb/> det man die erſtere Art vorzugsweiſe angewendet.</p><lb/> <p>Tafel <hi rendition="#aq">IX.</hi> Fig. 201 bis 208. zeigen verſchiedene Arten ge-<lb/> wölbter Treppen. Fig. 201. iſt eine gewöhnliche geradeauf gehende<lb/> Treppe.</p><lb/> <p>Zwiſchen einer Mauer <hi rendition="#aq">a.</hi> und einer Aufmauerung <hi rendition="#aq">b.</hi> befindet<lb/> ſich eine eingewölbte Kappe <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">cc.</hi></hi>, deren Steigung durch die Linie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">dd.</hi></hi><lb/> angedeutet iſt. Die Stufenſteigungen werden von Mauerſteinen auf<lb/> die Kappenwölbung aufgemauert und darüber liegen die Trittſtufen,<lb/> entweder aus Steinplatten oder Holzbohlen beſtehend. Beſtünden die<lb/> Stufen nicht aus Steinplatten, ſondern aus ſogenannten ſteinernen<lb/> Blockſtufen, welche 3 Zoll tief in der Mauer <hi rendition="#aq">a.</hi> und quer über die<lb/> Mauer <hi rendition="#aq">b.</hi> lägen, ſo wäre gar kein Gewölbe darunter nöthig.</p><lb/> <p>Steinerne Stufen liegen vermöge ihrer Laſt ſo feſt auf einan-<lb/> der, oder auf der Untermauerung, daß ſie keiner anderweitigen Be-<lb/> feſtigung weiter bedürfen. Hölzerne Trittſtufen dagegen ſind an ſich<lb/> zu leicht, als daß ſie feſt liegen könnten, ſie müſſen daher auf fol-<lb/> gende Weiſe befeſtigt werden. Durch jede hölzerne Trittſtufe werden<lb/> 2 eiſerne Bolzen in der Art gezogen, daß die Köpfe vertieft in die<lb/> Stufe eingelaſſen werden, die Schraubenbolzen aber durch das unten<lb/> befindliche Gewölbe reichen, damit man die Muttern erforderlichen<lb/> Falles wieder feſter anziehen kann. Man pflegt zwar hölzerne Tritt-<lb/> ſtufen auch mit ſogenannten Stichankern im Mauerwerk zu befeſtigen,<lb/> welches aber nicht ſo gut iſt als mit Bolzen, da Stichanker ſich leicht<lb/> herausziehen.</p><lb/> <p>Die Trittſtufen von eichnen Bohlen (1½ Zoll ſtark) ſind beſ-<lb/> ſer als Steinplatten und als Steinblockſtufen. Sie ſind immer tro-<lb/> cken und ſicher zu betreten, was bei den ſteinernen nicht der Fall iſt.<lb/> Dieſe nämlich haben die unangenehme Eigenſchaft daß ſie ſchwitzen<lb/> (wie man es nennt), d. h. bei Veränderung der Temperatur ſchlagen<lb/> ſich Dämpfe auf ihnen nieder, welche die Stufen <hi rendition="#g">glatt</hi> und deshalb<lb/> insbeſondere für alte Leute und Kinder gefährlich zu beſteigen machen.<lb/> Jſt nun ein polirter Stein zu dieſen Trittſtufen gewählt, ſo wird die<lb/> Glätte derſelben noch unangenehmer und gefährlicher.</p><lb/> <p>Hinſichtlich der Feuersgefahr iſt bei hölzernen Trittſtufen in ge-<lb/> wölbten Treppen nichts zu befürchten, denn da die hölzernen Tritte<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [233/0243]
Pfeilern und Bogen, und außerdem noch auf zwiſchen den Gurten
geſpannten Gewölben, ſogenannte gewölbte Treppen.
Den Fugenſchnitt für den erſten Fall werden wir bei dem
Steinſchnitt weiter unten kennen lernen.
Jn Gegenden wo ein feſter Hauſtein wohlfeil zu haben iſt, fin-
det man die erſtere Art vorzugsweiſe angewendet.
Tafel IX. Fig. 201 bis 208. zeigen verſchiedene Arten ge-
wölbter Treppen. Fig. 201. iſt eine gewöhnliche geradeauf gehende
Treppe.
Zwiſchen einer Mauer a. und einer Aufmauerung b. befindet
ſich eine eingewölbte Kappe cc., deren Steigung durch die Linie dd.
angedeutet iſt. Die Stufenſteigungen werden von Mauerſteinen auf
die Kappenwölbung aufgemauert und darüber liegen die Trittſtufen,
entweder aus Steinplatten oder Holzbohlen beſtehend. Beſtünden die
Stufen nicht aus Steinplatten, ſondern aus ſogenannten ſteinernen
Blockſtufen, welche 3 Zoll tief in der Mauer a. und quer über die
Mauer b. lägen, ſo wäre gar kein Gewölbe darunter nöthig.
Steinerne Stufen liegen vermöge ihrer Laſt ſo feſt auf einan-
der, oder auf der Untermauerung, daß ſie keiner anderweitigen Be-
feſtigung weiter bedürfen. Hölzerne Trittſtufen dagegen ſind an ſich
zu leicht, als daß ſie feſt liegen könnten, ſie müſſen daher auf fol-
gende Weiſe befeſtigt werden. Durch jede hölzerne Trittſtufe werden
2 eiſerne Bolzen in der Art gezogen, daß die Köpfe vertieft in die
Stufe eingelaſſen werden, die Schraubenbolzen aber durch das unten
befindliche Gewölbe reichen, damit man die Muttern erforderlichen
Falles wieder feſter anziehen kann. Man pflegt zwar hölzerne Tritt-
ſtufen auch mit ſogenannten Stichankern im Mauerwerk zu befeſtigen,
welches aber nicht ſo gut iſt als mit Bolzen, da Stichanker ſich leicht
herausziehen.
Die Trittſtufen von eichnen Bohlen (1½ Zoll ſtark) ſind beſ-
ſer als Steinplatten und als Steinblockſtufen. Sie ſind immer tro-
cken und ſicher zu betreten, was bei den ſteinernen nicht der Fall iſt.
Dieſe nämlich haben die unangenehme Eigenſchaft daß ſie ſchwitzen
(wie man es nennt), d. h. bei Veränderung der Temperatur ſchlagen
ſich Dämpfe auf ihnen nieder, welche die Stufen glatt und deshalb
insbeſondere für alte Leute und Kinder gefährlich zu beſteigen machen.
Jſt nun ein polirter Stein zu dieſen Trittſtufen gewählt, ſo wird die
Glätte derſelben noch unangenehmer und gefährlicher.
Hinſichtlich der Feuersgefahr iſt bei hölzernen Trittſtufen in ge-
wölbten Treppen nichts zu befürchten, denn da die hölzernen Tritte
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