Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.aber auf eine solche Festigkeit bei den Fundamentmauern nicht zu rech- Dieser Einschnitt wird bis zum Anfange der Hintermauerung Hat man nun die Kellermauern bis 6 Zoll über die lichte Menzel, der praktische Maurer. 13
aber auf eine ſolche Feſtigkeit bei den Fundamentmauern nicht zu rech- Dieſer Einſchnitt wird bis zum Anfange der Hintermauerung Hat man nun die Kellermauern bis 6 Zoll über die lichte Menzel, der praktiſche Maurer. 13
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0203" n="193"/> aber auf eine ſolche Feſtigkeit bei den Fundamentmauern nicht zu rech-<lb/> nen iſt, ſo müſſen die Gurtbogen nach Umſtänden einen halben, ei-<lb/> nen ganzen, bis anderthalb Stein vorſpringen, bis der Vorſprung<lb/> mit der Kellermauer zuſammen mindeſtens ſo ſtark iſt, als ¼ der<lb/> lichten Gurtbogenbreite. Springt der Bogen wie in Fig. 93. aus<lb/> der Mauer ſelbſt vor, ſo ſpart man bei Aufführung der Widerlags-<lb/> mauern einen Einſchnitt <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">xx.</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">yy.</hi></hi>, der die Breite des Gurtbo-<lb/> gens und einen halben Stein zur Tiefe hat.</p><lb/> <p>Dieſer Einſchnitt wird bis zum Anfange der Hintermauerung<lb/> ohne Verzahnung, der obere Theil aber bis zur Gleiche des Gewölbes<lb/> mit einer Verzahnung gemauert, wie in Fig. 93. gezeigt iſt.</p><lb/> <p>Hat man nun die Kellermauern bis 6 Zoll über die lichte<lb/> Höhe des Gurtbogens aufgemauert, ſo müſſen die Lehrbogen für die<lb/> Gurten aufgeſtellt werden. Dieſe werden auf folgende Art angefertigt<lb/> (Tafel <hi rendition="#aq">IV.</hi> Fig. 88): Man befeſtigt 2 Bretter <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">GG.</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">HI.</hi></hi> ſo mit<lb/> einander wie die Fig. 88. zeigt, macht darauf die beiden Schnur-<lb/> ſchläge <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">GG.</hi></hi> und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">HI.</hi></hi> genau rechtwinklig auf einander, und trägt die lichte<lb/> Höhe des Gurtbogens über der Ausgleichung <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">cd.</hi></hi> (Fig. 90.) der Pfeiler<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">aa.</hi></hi> weniger 1 Zoll als Dicke der Schalung) von <hi rendition="#aq">H.</hi> nach <hi rendition="#aq">I.</hi>; ſo<lb/> wie die halbe Weite weniger 1 Zoll auf beiden Seiten von <hi rendition="#aq">H.</hi> nach<lb/><hi rendition="#aq">G.</hi> und <hi rendition="#aq">G.</hi> Auf dem Schnurſchlage <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">GG.</hi></hi> beſtimme man die beiden<lb/> Punkte <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">KK.</hi></hi> in gleicher Entfernung von <hi rendition="#aq">H.</hi>, und zwar ſo, daß <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">IK.<lb/> = IK.</hi></hi> gleich der halben Länge <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">GG.</hi></hi> werde. Jn dieſen Punkten<lb/> werden Nägel eingeſchlagen, eine Schnur <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">KLK′</hi></hi> um dieſelbe gelegt,<lb/> welche ausgeſpannt bis <hi rendition="#aq">I.</hi> reichen muß, und indem man mit einem<lb/> Bleiſtift ꝛc. an der fortwährend ausgeſpannten Schnur herumfährt,<lb/> beſchreibt der Stift die elliptiſche Linie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">GILG′</hi></hi> für den Lehrbogen,<lb/> der dann aus doppelt zuſammengenagelten Brettern gefertigt wird<lb/> (vergl. §. 38, 3). Für jeden Gurtbogen ſind 2 ſolche Lehrbogen<lb/> erforderlich, die dann auf Klötzen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">bb.</hi></hi> (Fig. 89. und 92) an den<lb/> bezeichneten Orten nebeneinander aufgeſtellt werden, und zwar 1½<lb/> Zoll enger zuſammen, als der Gurtbogen breit werden ſoll. Hierauf<lb/> werden quer über die beiden Lehrbogen Schallatten oder -Bretter ge-<lb/> legt, die aber auf beiden Seiten ſo weit vorſtehen müſſen, daß die<lb/> ganze Verſchalung die Breite des Gurtbogens erhält. Man vergeſſe<lb/> hierbei nicht unter die Lehrbogen flache Keile unterzulegen, damit man<lb/> ſie beliebig lüften kann. Auch nagelt man gewöhnlich das Brettſtück<lb/> im Scheitel der Lehrbogen feſt, um das Umfallen der Lehrbogen zu<lb/> verhüten. Bevor man die Schlußſteine einlegt zieht man dieſe Nägel<lb/> aus, weil dann die Laſt des Gewölbes den Lehrbogen ſchon feſthält.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#g">Menzel,</hi> der praktiſche Maurer. 13</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [193/0203]
aber auf eine ſolche Feſtigkeit bei den Fundamentmauern nicht zu rech-
nen iſt, ſo müſſen die Gurtbogen nach Umſtänden einen halben, ei-
nen ganzen, bis anderthalb Stein vorſpringen, bis der Vorſprung
mit der Kellermauer zuſammen mindeſtens ſo ſtark iſt, als ¼ der
lichten Gurtbogenbreite. Springt der Bogen wie in Fig. 93. aus
der Mauer ſelbſt vor, ſo ſpart man bei Aufführung der Widerlags-
mauern einen Einſchnitt xx. und yy., der die Breite des Gurtbo-
gens und einen halben Stein zur Tiefe hat.
Dieſer Einſchnitt wird bis zum Anfange der Hintermauerung
ohne Verzahnung, der obere Theil aber bis zur Gleiche des Gewölbes
mit einer Verzahnung gemauert, wie in Fig. 93. gezeigt iſt.
Hat man nun die Kellermauern bis 6 Zoll über die lichte
Höhe des Gurtbogens aufgemauert, ſo müſſen die Lehrbogen für die
Gurten aufgeſtellt werden. Dieſe werden auf folgende Art angefertigt
(Tafel IV. Fig. 88): Man befeſtigt 2 Bretter GG. und HI. ſo mit
einander wie die Fig. 88. zeigt, macht darauf die beiden Schnur-
ſchläge GG. und HI. genau rechtwinklig auf einander, und trägt die lichte
Höhe des Gurtbogens über der Ausgleichung cd. (Fig. 90.) der Pfeiler
aa. weniger 1 Zoll als Dicke der Schalung) von H. nach I.; ſo
wie die halbe Weite weniger 1 Zoll auf beiden Seiten von H. nach
G. und G. Auf dem Schnurſchlage GG. beſtimme man die beiden
Punkte KK. in gleicher Entfernung von H., und zwar ſo, daß IK.
= IK. gleich der halben Länge GG. werde. Jn dieſen Punkten
werden Nägel eingeſchlagen, eine Schnur KLK′ um dieſelbe gelegt,
welche ausgeſpannt bis I. reichen muß, und indem man mit einem
Bleiſtift ꝛc. an der fortwährend ausgeſpannten Schnur herumfährt,
beſchreibt der Stift die elliptiſche Linie GILG′ für den Lehrbogen,
der dann aus doppelt zuſammengenagelten Brettern gefertigt wird
(vergl. §. 38, 3). Für jeden Gurtbogen ſind 2 ſolche Lehrbogen
erforderlich, die dann auf Klötzen bb. (Fig. 89. und 92) an den
bezeichneten Orten nebeneinander aufgeſtellt werden, und zwar 1½
Zoll enger zuſammen, als der Gurtbogen breit werden ſoll. Hierauf
werden quer über die beiden Lehrbogen Schallatten oder -Bretter ge-
legt, die aber auf beiden Seiten ſo weit vorſtehen müſſen, daß die
ganze Verſchalung die Breite des Gurtbogens erhält. Man vergeſſe
hierbei nicht unter die Lehrbogen flache Keile unterzulegen, damit man
ſie beliebig lüften kann. Auch nagelt man gewöhnlich das Brettſtück
im Scheitel der Lehrbogen feſt, um das Umfallen der Lehrbogen zu
verhüten. Bevor man die Schlußſteine einlegt zieht man dieſe Nägel
aus, weil dann die Laſt des Gewölbes den Lehrbogen ſchon feſthält.
Menzel, der praktiſche Maurer. 13
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