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Menger, Carl: Grundsätze der Volkswirthschaftslehre. Wien, 1871.

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Die Grenzen des ökonomischen Tausches.

Fragen wir nun weiter nach dem ökonomischen Erfolge
noch weitergehender Täusche eines Pferdes des A gegen eine
Kuh des B. Die Sachlage nach einem vierten Tausche wäre
die folgende:

[Tabelle]

Wie man sieht, ist die ökonomische Sachlage nach dem
vierten Tausche sowohl für A, als auch für B eine ungünstigere,
als vor demselben. A hat wohl eine fünfte Kuh erlangt und
sich dadurch die Befriedigung eines Bedürfnisses gesichert, welche
für ihn eine Bedeutung gleich 10 hat, aber dafür ein Pferd hin-
gegeben, das für ihn die Bedeutung von Bedürfnissbefriedigungen
hatte, die wir gleich 30 schätzten und seine ökonomische Lage
nach diesem Tausche ist demnach keine andere, als wäre ein
Gut von einem Werthe gleich 20 ohne jede Gegenleistung
seinem Vermögen entzogen worden. Ganz dasselbe ist aber
auch bei B zu beobachten und somit der ökonomische Nachtheil
aus der vierten Tauschoperation ein beiderseitiger. Anstatt
demnach durch diesen Austausch zu gewinnen, würden A und B
in Folge desselben einen ökonomischen Verlust erleiden.

Würden nun die beiden Personen A und B den Austausch
von Pferden gegen Kühe auch noch über diese vierte Tausch-
operation hinaus fortsetzen, so würde sich die Sachlage nach
dem fünften Tausche folgendermassen darstellen:

[Tabelle]
nach dem sechsten Tausche aber in folgender Weise:

Die Grenzen des ökonomischen Tausches.

Fragen wir nun weiter nach dem ökonomischen Erfolge
noch weitergehender Täusche eines Pferdes des A gegen eine
Kuh des B. Die Sachlage nach einem vierten Tausche wäre
die folgende:

[Tabelle]

Wie man sieht, ist die ökonomische Sachlage nach dem
vierten Tausche sowohl für A, als auch für B eine ungünstigere,
als vor demselben. A hat wohl eine fünfte Kuh erlangt und
sich dadurch die Befriedigung eines Bedürfnisses gesichert, welche
für ihn eine Bedeutung gleich 10 hat, aber dafür ein Pferd hin-
gegeben, das für ihn die Bedeutung von Bedürfnissbefriedigungen
hatte, die wir gleich 30 schätzten und seine ökonomische Lage
nach diesem Tausche ist demnach keine andere, als wäre ein
Gut von einem Werthe gleich 20 ohne jede Gegenleistung
seinem Vermögen entzogen worden. Ganz dasselbe ist aber
auch bei B zu beobachten und somit der ökonomische Nachtheil
aus der vierten Tauschoperation ein beiderseitiger. Anstatt
demnach durch diesen Austausch zu gewinnen, würden A und B
in Folge desselben einen ökonomischen Verlust erleiden.

Würden nun die beiden Personen A und B den Austausch
von Pferden gegen Kühe auch noch über diese vierte Tausch-
operation hinaus fortsetzen, so würde sich die Sachlage nach
dem fünften Tausche folgendermassen darstellen:

[Tabelle]
nach dem sechsten Tausche aber in folgender Weise:

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[166/0184] Die Grenzen des ökonomischen Tausches. Fragen wir nun weiter nach dem ökonomischen Erfolge noch weitergehender Täusche eines Pferdes des A gegen eine Kuh des B. Die Sachlage nach einem vierten Tausche wäre die folgende: Wie man sieht, ist die ökonomische Sachlage nach dem vierten Tausche sowohl für A, als auch für B eine ungünstigere, als vor demselben. A hat wohl eine fünfte Kuh erlangt und sich dadurch die Befriedigung eines Bedürfnisses gesichert, welche für ihn eine Bedeutung gleich 10 hat, aber dafür ein Pferd hin- gegeben, das für ihn die Bedeutung von Bedürfnissbefriedigungen hatte, die wir gleich 30 schätzten und seine ökonomische Lage nach diesem Tausche ist demnach keine andere, als wäre ein Gut von einem Werthe gleich 20 ohne jede Gegenleistung seinem Vermögen entzogen worden. Ganz dasselbe ist aber auch bei B zu beobachten und somit der ökonomische Nachtheil aus der vierten Tauschoperation ein beiderseitiger. Anstatt demnach durch diesen Austausch zu gewinnen, würden A und B in Folge desselben einen ökonomischen Verlust erleiden. Würden nun die beiden Personen A und B den Austausch von Pferden gegen Kühe auch noch über diese vierte Tausch- operation hinaus fortsetzen, so würde sich die Sachlage nach dem fünften Tausche folgendermassen darstellen: nach dem sechsten Tausche aber in folgender Weise:

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Zitationshilfe: Menger, Carl: Grundsätze der Volkswirthschaftslehre. Wien, 1871, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menger_volkswirtschaftslehre_1871/184>, abgerufen am 02.05.2024.