Mendel, Gregor: Versuche über Pflanzen-Hybriden. In: Verhandlungen des Naturforschenden Vereines in Brünn 4 (1866), S. 3-47.der Pollenpflanze überein. Besitzt eine der beiden Stammarten nur do- Mit einer grösseren Anzahl Pflanzen wurden zwei Versuche durch- Um eine leichtere Uebersicht zu gewinnen, werden bei diesen Erster Versuch: AB Samenpflanze, ab Pollenpflanze, Die befruchteten Samen erschienen rund und gelb, jenen der Sa- Alle wurden im nächsten Jahre angebaut. Von den runden gelben Von den kantigen gelben Samen kamen 96 Pflanzen zur Frucht- Von 108 runden grünen Samen brachten 102 Pflanzen Früchte, 2*
der Pollenpflanze überein. Besitzt eine der beiden Stammarten nur do- Mit einer grösseren Anzahl Pflanzen wurden zwei Versuche durch- Um eine leichtere Uebersicht zu gewinnen, werden bei diesen Erster Versuch: AB Samenpflanze, ab Pollenpflanze, Die befruchteten Samen erschienen rund und gelb, jenen der Sa- Alle wurden im nächsten Jahre angebaut. Von den runden gelben Von den kantigen gelben Samen kamen 96 Pflanzen zur Frucht- Von 108 runden grünen Samen brachten 102 Pflanzen Früchte, 2*
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0030" n="19"/> der Pollenpflanze überein. Besitzt eine der beiden Stammarten nur do-<lb/> minirende Merkmale, dann ist die Hybride von derselben kaum oder<lb/> gar nicht zu unterscheiden.</p><lb/> <p>Mit einer grösseren Anzahl Pflanzen wurden zwei Versuche durch-<lb/> geführt. Bei dem ersten Versuche waren die Stammpflanzen in der Ge-<lb/> stalt der Samen und in der Färbung des Albumens verschieden; bei<lb/> dem zweiten in der Gestalt der Samen, in der Färbung des Albumens<lb/> und in der Farbe der Samenschale. Versuche mit Samen-Merkmalen<lb/> führen am einfachsten und sichersten zum Ziele.</p><lb/> <p>Um eine leichtere Uebersicht zu gewinnen, werden bei diesen<lb/> Versuchen die differirenden Merkmale der Samenpflanze mit <hi rendition="#i">A, B, C</hi>,<lb/> jene der Pollenpflanze mit <hi rendition="#i">a, b, c</hi> und die Hybridformen dieser Merk-<lb/> male mit <hi rendition="#i">Aa, Bb, Cc</hi> bezeichnet.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Erster Versuch</hi>: <hi rendition="#i">AB</hi> Samenpflanze, <hi rendition="#i">ab</hi> Pollenpflanze,<lb/><hi rendition="#i">A</hi> Gestalt rund, <hi rendition="#i">a</hi> Gestalt kantig,<lb/><hi rendition="#i">B</hi> Albumen gelb, <hi rendition="#i">b</hi> Albumen grün.</p><lb/> <p>Die befruchteten Samen erschienen rund und gelb, jenen der Sa-<lb/> menpflanze ähnlich. Die daraus gezogenen Pflanzen gaben Samen von<lb/> viererlei Art, welche oft gemeinschaftlich in einer Hülse lagen. Im Gan-<lb/> zen wurden von 15 Pflanzen 556 Samen erhalten, von diesen waren:<lb/><hi rendition="#c">315 rund und gelb,<lb/> 101 kantig und gelb,<lb/> 108 rund und grün,<lb/> 32 kantig und grün.</hi></p><lb/> <p>Alle wurden im nächsten Jahre angebaut. Von den runden gelben<lb/> Samen gingen 11 nicht auf und 3 Pflanzen kamen nicht zur Frucht-<lb/> bildung. Unter den übrigen Pflanzen hatten:<lb/> 38 runde gelbe Samen .............. <hi rendition="#i">AB</hi><lb/> 65 runde gelbe und grüne Samen .......... <hi rendition="#i">ABb</hi><lb/> 60 runde gelbe und kantige gelbe Samen ....... <hi rendition="#i">AaB</hi><lb/> 138 runde gelbe und grüne, kantige gelbe und grüne Samen <hi rendition="#i">AaBb</hi></p><lb/> <p>Von den kantigen gelben Samen kamen 96 Pflanzen zur Frucht-<lb/> bildung, wovon 28 nur kantige gelbe Samen hatten . .. <hi rendition="#i">aB</hi><lb/> 68 kantige, gelbe und grüne Samen ..... <hi rendition="#i">aBb</hi></p><lb/> <p>Von 108 runden grünen Samen brachten 102 Pflanzen Früchte,<lb/> davon hatten: 35 nur runde grüne Samen ......... <hi rendition="#i">Ab</hi><lb/> 67 runde und kantige grüne Samen ..... <hi rendition="#i">Aab</hi></p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">2*</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [19/0030]
der Pollenpflanze überein. Besitzt eine der beiden Stammarten nur do-
minirende Merkmale, dann ist die Hybride von derselben kaum oder
gar nicht zu unterscheiden.
Mit einer grösseren Anzahl Pflanzen wurden zwei Versuche durch-
geführt. Bei dem ersten Versuche waren die Stammpflanzen in der Ge-
stalt der Samen und in der Färbung des Albumens verschieden; bei
dem zweiten in der Gestalt der Samen, in der Färbung des Albumens
und in der Farbe der Samenschale. Versuche mit Samen-Merkmalen
führen am einfachsten und sichersten zum Ziele.
Um eine leichtere Uebersicht zu gewinnen, werden bei diesen
Versuchen die differirenden Merkmale der Samenpflanze mit A, B, C,
jene der Pollenpflanze mit a, b, c und die Hybridformen dieser Merk-
male mit Aa, Bb, Cc bezeichnet.
Erster Versuch: AB Samenpflanze, ab Pollenpflanze,
A Gestalt rund, a Gestalt kantig,
B Albumen gelb, b Albumen grün.
Die befruchteten Samen erschienen rund und gelb, jenen der Sa-
menpflanze ähnlich. Die daraus gezogenen Pflanzen gaben Samen von
viererlei Art, welche oft gemeinschaftlich in einer Hülse lagen. Im Gan-
zen wurden von 15 Pflanzen 556 Samen erhalten, von diesen waren:
315 rund und gelb,
101 kantig und gelb,
108 rund und grün,
32 kantig und grün.
Alle wurden im nächsten Jahre angebaut. Von den runden gelben
Samen gingen 11 nicht auf und 3 Pflanzen kamen nicht zur Frucht-
bildung. Unter den übrigen Pflanzen hatten:
38 runde gelbe Samen .............. AB
65 runde gelbe und grüne Samen .......... ABb
60 runde gelbe und kantige gelbe Samen ....... AaB
138 runde gelbe und grüne, kantige gelbe und grüne Samen AaBb
Von den kantigen gelben Samen kamen 96 Pflanzen zur Frucht-
bildung, wovon 28 nur kantige gelbe Samen hatten . .. aB
68 kantige, gelbe und grüne Samen ..... aBb
Von 108 runden grünen Samen brachten 102 Pflanzen Früchte,
davon hatten: 35 nur runde grüne Samen ......... Ab
67 runde und kantige grüne Samen ..... Aab
2*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |