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Mendel, Gregor: Versuche über Pflanzen-Hybriden. In: Verhandlungen des Naturforschenden Vereines in Brünn 4 (1866), S. 3-47.

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ergibt sich zwischen der Anzahl der Formen mit dem dominirenden
und recessiven Merkmale das Durchschnitts-Verhältniss 2,98:1 oder
3:1.

Das dominirende Merkmal kann hier eine doppelte Bedeutung
haben, nämlich die des Stamm-Characters oder des Hybriden-Merkmales.
In welcher von beiden Bedeutungen dasselbe in jedem einzelnen Falle
vorkommt, darüber kann nur die nächste Generation entscheiden. Als
Stamm-Merkmal muss dasselbe unverändert auf sämmtliche Nachkom-
men übergehen, als Hybrides-Merkmal hingegen ein gleiches Verhalten
wie in der ersten Generation beobachten.



Die zweite Generation der Hybriden.

Jene Formen, welche in der ersten Generation den recessiven
Character erhalten, variiren in der zweiten Generation in Bezug
auf diesen Character nicht mehr, sie bleiben in ihren Nachkommen
constant.

Anders verhält es sich mit jenen, welche in der ersten Genera-
tion das dominirende Merkmal besitzen. Von diesen geben zwei
Theile Nachkommen, welche in dem Verhältnisse 3:1 das dominirende
und recessive Merkmal an sich tragen, somit genau dasselbe Verhalten
zeigen, wie die Hybridformen; nur ein Theil bleibt mit dem domini-
renden Merkmale constant.

Die einzelnen Versuche lieferten nachfolgende Resultate:

1. Versuch. Unter 565 Pflanzen, welche aus runden Samen der
ersten Generation gezogen wurden, brachten 193 wieder nur runde
Samen und blieben demnach in diesem Merkmale constant; 372 aber
gaben runde und kantige Samen zugleich, in dem Verhältnisse 3:1.
Die Anzahl der Hybriden verhielt sich daher zu der Zahl der Constan-
ten wie 1,93:1.

2. Versuch. Von 519 Pflanzen, welche aus Samen gezogen
wurden, deren Albumen in der ersten Generation die gelbe Färbung
hatte, gaben 166 ausschliesslich gelbe, 353 aber gelbe und grüne Sa-
men in dem Verhältnisse 3:1. Es erfolgte daher eine Theilung in hy-
bride und constante Formen nach dem Verhältnisse 2,13:1.


ergibt sich zwischen der Anzahl der Formen mit dem dominirenden
und recessiven Merkmale das Durchschnitts-Verhältniss 2,98:1 oder
3:1.

Das dominirende Merkmal kann hier eine doppelte Bedeutung
haben, nämlich die des Stamm-Characters oder des Hybriden-Merkmales.
In welcher von beiden Bedeutungen dasselbe in jedem einzelnen Falle
vorkommt, darüber kann nur die nächste Generation entscheiden. Als
Stamm-Merkmal muss dasselbe unverändert auf sämmtliche Nachkom-
men übergehen, als Hybrides-Merkmal hingegen ein gleiches Verhalten
wie in der ersten Generation beobachten.



Die zweite Generation der Hybriden.

Jene Formen, welche in der ersten Generation den recessiven
Character erhalten, variiren in der zweiten Generation in Bezug
auf diesen Character nicht mehr, sie bleiben in ihren Nachkommen
constant.

Anders verhält es sich mit jenen, welche in der ersten Genera-
tion das dominirende Merkmal besitzen. Von diesen geben zwei
Theile Nachkommen, welche in dem Verhältnisse 3:1 das dominirende
und recessive Merkmal an sich tragen, somit genau dasselbe Verhalten
zeigen, wie die Hybridformen; nur ein Theil bleibt mit dem domini-
renden Merkmale constant.

Die einzelnen Versuche lieferten nachfolgende Resultate:

1. Versuch. Unter 565 Pflanzen, welche aus runden Samen der
ersten Generation gezogen wurden, brachten 193 wieder nur runde
Samen und blieben demnach in diesem Merkmale constant; 372 aber
gaben runde und kantige Samen zugleich, in dem Verhältnisse 3:1.
Die Anzahl der Hybriden verhielt sich daher zu der Zahl der Constan-
ten wie 1,93:1.

2. Versuch. Von 519 Pflanzen, welche aus Samen gezogen
wurden, deren Albumen in der ersten Generation die gelbe Färbung
hatte, gaben 166 ausschliesslich gelbe, 353 aber gelbe und grüne Sa-
men in dem Verhältnisse 3:1. Es erfolgte daher eine Theilung in hy-
bride und constante Formen nach dem Verhältnisse 2,13:1.


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[15/0026] ergibt sich zwischen der Anzahl der Formen mit dem dominirenden und recessiven Merkmale das Durchschnitts-Verhältniss 2,98:1 oder 3:1. Das dominirende Merkmal kann hier eine doppelte Bedeutung haben, nämlich die des Stamm-Characters oder des Hybriden-Merkmales. In welcher von beiden Bedeutungen dasselbe in jedem einzelnen Falle vorkommt, darüber kann nur die nächste Generation entscheiden. Als Stamm-Merkmal muss dasselbe unverändert auf sämmtliche Nachkom- men übergehen, als Hybrides-Merkmal hingegen ein gleiches Verhalten wie in der ersten Generation beobachten. Die zweite Generation der Hybriden. Jene Formen, welche in der ersten Generation den recessiven Character erhalten, variiren in der zweiten Generation in Bezug auf diesen Character nicht mehr, sie bleiben in ihren Nachkommen constant. Anders verhält es sich mit jenen, welche in der ersten Genera- tion das dominirende Merkmal besitzen. Von diesen geben zwei Theile Nachkommen, welche in dem Verhältnisse 3:1 das dominirende und recessive Merkmal an sich tragen, somit genau dasselbe Verhalten zeigen, wie die Hybridformen; nur ein Theil bleibt mit dem domini- renden Merkmale constant. Die einzelnen Versuche lieferten nachfolgende Resultate: 1. Versuch. Unter 565 Pflanzen, welche aus runden Samen der ersten Generation gezogen wurden, brachten 193 wieder nur runde Samen und blieben demnach in diesem Merkmale constant; 372 aber gaben runde und kantige Samen zugleich, in dem Verhältnisse 3:1. Die Anzahl der Hybriden verhielt sich daher zu der Zahl der Constan- ten wie 1,93:1. 2. Versuch. Von 519 Pflanzen, welche aus Samen gezogen wurden, deren Albumen in der ersten Generation die gelbe Färbung hatte, gaben 166 ausschliesslich gelbe, 353 aber gelbe und grüne Sa- men in dem Verhältnisse 3:1. Es erfolgte daher eine Theilung in hy- bride und constante Formen nach dem Verhältnisse 2,13:1.

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Zitationshilfe: Mendel, Gregor: Versuche über Pflanzen-Hybriden. In: Verhandlungen des Naturforschenden Vereines in Brünn 4 (1866), S. 3-47, hier S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mendel_pflanzenhybriden_1866/26>, abgerufen am 28.11.2024.