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Melander, Otto: [Joco-seria] Das ander theil dieses Schimpff vnd Ernsts. Bd. 2. Lich, 1605.

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nit von hertzen grund/ dz Gott meinen man entwe-
der bekehren/ oder gar vmb kehren wölle: Denn er
will sich weder bessern/ noch sterben. Die Magdt
antwortet: Ach liebe Fraw/ soll ich nicht beten/ ich
betete wol all meine zähne auß dem Mundt/ vnnd
mein Herr stürbe doch nit/ oder wurde frömmer.

D Pezelius Postil. Phil. Melanth. part. 1. pag. 556.

Die Poeten schelten die Weiber Fleissig/ aber
solcher gebrech hat eben so wol die Männer einge-
nommen. Bey Stobey lieset man einen solchen
spruch: Viri bilis est fal, collata vero ad mulierem,
est mel,
Das ist: Des Manns zorn ist Gall/ wan
man aber solchen gegen das Weib helt/ so ist er Ho-
nig. Diß ist aber nit wahr. Dann/ ob gleich etlich
Weiber milt/ etliche aber scharpff sind/ so wer-
den doch viel Männer gefunden/ welche zörnigers
muths sind als die Weiber. Viel Männer sind
härter Natur als die vnvernünfftige thier/ we-
gen jhres vnfreundlichen wesens vnd wüthens/ so
sie in jhrem Hauß führen: Von denen sagt der verß
recht:

Nescio quid sit amor, nec amo, nec amor, nec
amavi.

Das ist/

Jch weiß nicht was Lieb ist/ ich lieb nicht/ ich
werd nit geliebt/ so hab ich auch nie geliebet.

Simonides.

Macht etliche grad vnder den Weibern [:] Eins
spricht er/ sey gleich einem Pferdt/ das ist/ frech
vnd stoltz: Das ander einem Schwein/ wegen vn-
reinigkeit: Das dritt einer Bien/ wegen der Heuß-
lichkeit.

Doch

nit von hertzen grund/ dz Gott meinen man entwe-
der bekehren/ oder gar vmb kehren woͤlle: Denn er
will ſich weder beſſern/ noch ſterben. Die Magdt
antwortet: Ach liebe Fraw/ ſoll ich nicht beten/ ich
betete wol all meine zaͤhne auß dem Mundt/ vnnd
mein Herꝛ ſtuͤrbe doch nit/ oder wurde froͤmmer.

D Pezelius Poſtil. Phil. Melanth. part. 1. pag. 556.

Die Poeten ſchelten die Weiber Fleiſſig/ aber
ſolcher gebrech hat eben ſo wol die Maͤnner einge-
nommen. Bey Stobey lieſet man einen ſolchen
ſpruch: Viri bilis eſt fal, collata vero ad mulierem,
eſt mel,
Das iſt: Des Manns zorn iſt Gall/ wan
man aber ſolchen gegen das Weib helt/ ſo iſt er Ho-
nig. Diß iſt aber nit wahr. Dann/ ob gleich etlich
Weiber milt/ etliche aber ſcharpff ſind/ ſo wer-
den doch viel Maͤnner gefunden/ welche zoͤrnigers
muths ſind als die Weiber. Viel Maͤnner ſind
haͤrter Natur als die vnvernuͤnfftige thier/ we-
gen jhres vnfreundlichen weſens vnd wuͤthens/ ſo
ſie in jhrem Hauß fuͤhren: Von denen ſagt der verß
recht:

Neſcio quid ſit amor, nec amo, nec amor, nec
amavi.

Das iſt/

Jch weiß nicht was Lieb iſt/ ich lieb nicht/ ich
werd nit geliebt/ ſo hab ich auch nie geliebet.

Simonides.

Macht etliche grad vnder den Weibern [:] Eins
ſpricht er/ ſey gleich einem Pferdt/ das iſt/ frech
vnd ſtoltz: Das ander einem Schwein/ wegen vn-
reinigkeit: Das dritt einer Bien/ wegen der Heuß-
lichkeit.

Doch
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[24/0028] nit von hertzen grund/ dz Gott meinen man entwe- der bekehren/ oder gar vmb kehren woͤlle: Denn er will ſich weder beſſern/ noch ſterben. Die Magdt antwortet: Ach liebe Fraw/ ſoll ich nicht beten/ ich betete wol all meine zaͤhne auß dem Mundt/ vnnd mein Herꝛ ſtuͤrbe doch nit/ oder wurde froͤmmer. D Pezelius Poſtil. Phil. Melanth. part. 1. pag. 556. Die Poeten ſchelten die Weiber Fleiſſig/ aber ſolcher gebrech hat eben ſo wol die Maͤnner einge- nommen. Bey Stobey lieſet man einen ſolchen ſpruch: Viri bilis eſt fal, collata vero ad mulierem, eſt mel, Das iſt: Des Manns zorn iſt Gall/ wan man aber ſolchen gegen das Weib helt/ ſo iſt er Ho- nig. Diß iſt aber nit wahr. Dann/ ob gleich etlich Weiber milt/ etliche aber ſcharpff ſind/ ſo wer- den doch viel Maͤnner gefunden/ welche zoͤrnigers muths ſind als die Weiber. Viel Maͤnner ſind haͤrter Natur als die vnvernuͤnfftige thier/ we- gen jhres vnfreundlichen weſens vnd wuͤthens/ ſo ſie in jhrem Hauß fuͤhren: Von denen ſagt der verß recht: Neſcio quid ſit amor, nec amo, nec amor, nec amavi. Das iſt/ Jch weiß nicht was Lieb iſt/ ich lieb nicht/ ich werd nit geliebt/ ſo hab ich auch nie geliebet. Simonides. Macht etliche grad vnder den Weibern : Eins ſpricht er/ ſey gleich einem Pferdt/ das iſt/ frech vnd ſtoltz: Das ander einem Schwein/ wegen vn- reinigkeit: Das dritt einer Bien/ wegen der Heuß- lichkeit. Doch

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Zitationshilfe: Melander, Otto: [Joco-seria] Das ander theil dieses Schimpff vnd Ernsts. Bd. 2. Lich, 1605, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/melander_jocoseria02_1605/28>, abgerufen am 22.11.2024.