Melander, Otto: [Joco-seria] Das ander theil dieses Schimpff vnd Ernsts. Bd. 2. Lich, 1605.für/ heist gleich falß einen jeden selbst zu greiffen. XIII. Von einem andern vngeschickten Bawern. ETliche vornehme Herren sitzen bey einander XIV. Von einem vnerfahrnen Artzt. EJn Priester hatte einen Sohn/ so dreyzehen diß
fuͤr/ heiſt gleich falß einen jeden ſelbſt zu greiffen. XIII. Von einem andern vngeſchickten Bawern. ETliche vornehme Herꝛen ſitzen bey einander XIV. Von einem vnerfahrnen Artzt. EJn Prieſter hatte einen Sohn/ ſo dreyzehen diß
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0018" n="14"/> fuͤr/ heiſt gleich falß einen jeden ſelbſt zu greiffen.<lb/> Als balt erwiſcht der Bawer die Nieren mit dem<lb/> Felſt/ vnd jſſet davon. Der wirth erſchrickt deſſen/<lb/> doch ſpricht er jhn lachents Mundts alſo an:<lb/> Lieber Vatter/ gebt vns von dem/ ſo jhr ge-<lb/> nommen/ auch ein theil/ es thuet euch ſonſt weh<lb/> im Bauch/ vnd nembt dagegen diß ſtuͤck Fleiſch/<lb/> das wird euch beſſer bekom̃en. Der Bawer ſprach:<lb/> Sorget nicht/ ich hab nichts auff die wahl/ was<lb/> mir der erſt vorkompt/ das eſſe ich/ es ſchad mit<lb/> alles nichts/ was ich eſſe/ behielt alſo die Nieren/<lb/> vnd aß ſie allein. Die Gaͤſt aber lachten ſich wol<lb/> muͤedt hieruber.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XIII.</hi></hi> Von einem andern vngeſchickten<lb/> Bawern.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>Tliche vornehme Herꝛen ſitzen bey einander<lb/> zu Tiſch/ ſchneiden einen Braten an/ vnnd<lb/> legen vnder andern von Nieren fur. Jn<lb/> dem nun ein jeder fort leget/ kompt<lb/> daſſelb auch fuͤr einen Bawern/ der gedencket/<lb/> weil ein ſolch ſtuͤck keinem gefelt/ warumb ſol<supplied>l</supplied><lb/> ichs dann eben eſſen/ vnnd wirfft es den Hunden<lb/> dar.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XIV.</hi></hi> Von einem vnerfahrnen<lb/> Artzt.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>Jn Prieſter hatte einen Sohn/ ſo dreyzehen<lb/> Jar alt war/ der vber kam einen geſchwolnen<lb/> Schenckel/ deßwegen ließ er ſo balt die Vrien zum<lb/> Artzt tragen/ vnd jhn vmb Rath bitten. Der Artzt<lb/> beſahe ſie lang/ ſagt endlich zu des Prieſters Weib/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">diß</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [14/0018]
fuͤr/ heiſt gleich falß einen jeden ſelbſt zu greiffen.
Als balt erwiſcht der Bawer die Nieren mit dem
Felſt/ vnd jſſet davon. Der wirth erſchrickt deſſen/
doch ſpricht er jhn lachents Mundts alſo an:
Lieber Vatter/ gebt vns von dem/ ſo jhr ge-
nommen/ auch ein theil/ es thuet euch ſonſt weh
im Bauch/ vnd nembt dagegen diß ſtuͤck Fleiſch/
das wird euch beſſer bekom̃en. Der Bawer ſprach:
Sorget nicht/ ich hab nichts auff die wahl/ was
mir der erſt vorkompt/ das eſſe ich/ es ſchad mit
alles nichts/ was ich eſſe/ behielt alſo die Nieren/
vnd aß ſie allein. Die Gaͤſt aber lachten ſich wol
muͤedt hieruber.
XIII. Von einem andern vngeſchickten
Bawern.
ETliche vornehme Herꝛen ſitzen bey einander
zu Tiſch/ ſchneiden einen Braten an/ vnnd
legen vnder andern von Nieren fur. Jn
dem nun ein jeder fort leget/ kompt
daſſelb auch fuͤr einen Bawern/ der gedencket/
weil ein ſolch ſtuͤck keinem gefelt/ warumb ſoll
ichs dann eben eſſen/ vnnd wirfft es den Hunden
dar.
XIV. Von einem vnerfahrnen
Artzt.
EJn Prieſter hatte einen Sohn/ ſo dreyzehen
Jar alt war/ der vber kam einen geſchwolnen
Schenckel/ deßwegen ließ er ſo balt die Vrien zum
Artzt tragen/ vnd jhn vmb Rath bitten. Der Artzt
beſahe ſie lang/ ſagt endlich zu des Prieſters Weib/
diß
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