Melander, Otto: [Joco-seria] Das ander theil dieses Schimpff vnd Ernsts. Bd. 2. Lich, 1605.Poet Claudianus schreibet. Cum rapiant mala fata bonos ignoscite falso, Das ist/ Wanns frommen Leuten vbel geht Deß Sardanapoli Grabschrifft ist die- Weil du bist sterblich trinck vnd jß LXXX. Der Teuffel holet einen Pfaffen. ANno 1557. Hat ein alter Pfaff zu Forcheim Von
Poet Claudianus ſchreibet. Cum rapiant mala fata bonos ignoſcite falſo, Das iſt/ Wanns frommen Leuten vbel geht Deß Sardanapoli Grabſchrifft iſt die- Weil du biſt ſterblich trinck vnd jß LXXX. Der Teuffel holet einen Pfaffen. ANno 1557. Hat ein alter Pfaff zu Forcheim Von
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0102" n="98"/> <p> <hi rendition="#c">Poet Claudianus ſchreibet.</hi> </p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">Cum rapiant mala fata bonos ignoſcite falſo,<lb/> Sollicitor nullos eſſe putare Deos.</hi> </quote> </cit><lb/> <p> <hi rendition="#c">Das iſt/</hi> </p><lb/> <cit> <quote>Wanns frommen Leuten vbel geht<lb/> Vnd boͤſen Buben gluͤcklich ſteht/<lb/> So trag ich dieſe ſorg dabey<lb/> Ob auch ein Gott im Himmel ſey.</quote> </cit><lb/> <p> <hi rendition="#c">Deß Sardanapoli Grabſchrifft iſt die-<lb/> ſe geweſt:</hi> </p><lb/> <cit> <quote>Weil du biſt ſterblich trinck vnd jß<lb/> Nach dem Todt kein Wolleben iſt.<lb/> Jch bin nun Aſche/ hab viel gehabt/<lb/> Doch iſt es jetzt alles ſchabab.<lb/> Viel beſſers ich verlaſſen muß/<lb/> Brauch du der Welt/ hab guten Muth.</quote> </cit> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">LXXX.</hi> Der Teuffel holet einen<lb/> Pfaffen.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">A</hi>Nno 1557. Hat ein alter Pfaff zu Forcheim<lb/> am Gruͤnen Donnerſtag vom Sacraͤ-<lb/> ment geprediget/ vnnd vnder anderm ge-<lb/> fagt: Paule/ Paule/ iſt dem alſo/ wie du<lb/> 1. Corinth. 11. lehreſt/ vnnd iſts vnrecht einer Ge-<lb/> ſtalt zu Communiciren/ ſo hole mich der Teuffel/<lb/> vnnd weiter zum Volck geſagt: Wo deß Bapſt<lb/> Lehr nicht recht were/ wolle er deß Teuffels ſeyn.<lb/> Darauff ein groſſer Wind vnnd Praſſeln in der<lb/><hi rendition="#c">Kirchen worden/ vnd hat ein ſchwartzer Mann<lb/> den Pfaffen von der Cantzel hinweg<lb/> gefuͤhret.</hi></p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Von</hi> </fw><lb/> </body> </text> </TEI> [98/0102]
Poet Claudianus ſchreibet.
Cum rapiant mala fata bonos ignoſcite falſo,
Sollicitor nullos eſſe putare Deos.
Das iſt/
Wanns frommen Leuten vbel geht
Vnd boͤſen Buben gluͤcklich ſteht/
So trag ich dieſe ſorg dabey
Ob auch ein Gott im Himmel ſey.
Deß Sardanapoli Grabſchrifft iſt die-
ſe geweſt:
Weil du biſt ſterblich trinck vnd jß
Nach dem Todt kein Wolleben iſt.
Jch bin nun Aſche/ hab viel gehabt/
Doch iſt es jetzt alles ſchabab.
Viel beſſers ich verlaſſen muß/
Brauch du der Welt/ hab guten Muth.
LXXX. Der Teuffel holet einen
Pfaffen.
ANno 1557. Hat ein alter Pfaff zu Forcheim
am Gruͤnen Donnerſtag vom Sacraͤ-
ment geprediget/ vnnd vnder anderm ge-
fagt: Paule/ Paule/ iſt dem alſo/ wie du
1. Corinth. 11. lehreſt/ vnnd iſts vnrecht einer Ge-
ſtalt zu Communiciren/ ſo hole mich der Teuffel/
vnnd weiter zum Volck geſagt: Wo deß Bapſt
Lehr nicht recht were/ wolle er deß Teuffels ſeyn.
Darauff ein groſſer Wind vnnd Praſſeln in der
Kirchen worden/ vnd hat ein ſchwartzer Mann
den Pfaffen von der Cantzel hinweg
gefuͤhret.
Von
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |