Melander, Otto: Joco-seria Das ist Schimpff vnd Ernst. Bd. 1. Lich, 1605.sie auff zu suchen vnnd schwetzen allerhandt XXXV. Von einem Astrologo. ES weissagte einer auß des Himmels Von D iiij
ſie auff zu ſuchen vnnd ſchwetzen allerhandt XXXV. Von einem Aſtrologo. ES weiſſagte einer auß des Himmels Von D iiij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0047" n="39"/> ſie auff zu ſuchen vnnd ſchwetzen allerhandt<lb/> vom Dieb. Er aber wuͤntſchet dem Dieb viel<lb/> Vnheils/ denn er hab ſeinet halben einen hut<lb/> verlohren. Dieweil dann der Dieb in der<lb/> fluch ſeinen hut hat fallen laſſen/ ſchoͤpffet mañ<lb/> argwohn gegen jhn/ wirdt hieruͤber ange-<lb/> taſt/ Er bekennts/ vnnd wird alſo gehan-<lb/> gen.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XXXV.</hi></hi> Von einem Aſtrologo.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>S weiſſagte einer auß des Himmels<lb/> lauff/ es wurde Henrich der ſibende<lb/> dieſes Namens Koͤnig in Engellandt<lb/> noch daſſelbig Jahr Sterben. Solch<lb/> ſach kompt vorn Koͤnig. Der Koͤnig leſt den<lb/> Aſtrologum mit groſſer ehr zu ſich beruffen/<lb/> nimpt ſich nicht an/ was er erfahren habe.<lb/> Der Koͤnig fragt jhn vnder andern/ ob er et-<lb/> was gewiſſes auß dem Geſtirn weiſſagen<lb/> kuͤnnte? Er bejahet es. Er wird weiter ge-<lb/> fragt/ ob er der Kunſt erfahren ſey? Er beia-<lb/> het es gleichfalß/ verhoffendt/ der Koͤnig<lb/> werde jhn deſto mehr in ehren halten. Dar-<lb/> auff fragt ihn der Koͤnig/ wo er doch dann<lb/> werde auff das Chriſtfeſt ſeyn/ ſintemal daſ-<lb/> ſelb feſt ſehr nah war. Er ſchwig ſtill. Da der<lb/> Koͤnig anhielt/ ſagt er/ er koͤnnt daſſelb nicht<lb/> eigentlich ſagen. Der Koͤnig ſprach/ ſo bin ich<lb/> der Kunſt beſſer erfahren als du/ dann ich<lb/> weiß daß du im Turn ſitzen wirſt/ vnd ließ jn<lb/> alſo hinfuͤhren/ da er nun daſelbſt mit ſeiner<lb/><hi rendition="#c">weiſſager Kunſt gnugſamb außgeſchwitzet<lb/> hatte/ ward er mit geſpoͤtt wider loß<lb/> gelaſſen.</hi></p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig"> <hi rendition="#fr">D iiij</hi> </fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Von</hi> </fw><lb/> </body> </text> </TEI> [39/0047]
ſie auff zu ſuchen vnnd ſchwetzen allerhandt
vom Dieb. Er aber wuͤntſchet dem Dieb viel
Vnheils/ denn er hab ſeinet halben einen hut
verlohren. Dieweil dann der Dieb in der
fluch ſeinen hut hat fallen laſſen/ ſchoͤpffet mañ
argwohn gegen jhn/ wirdt hieruͤber ange-
taſt/ Er bekennts/ vnnd wird alſo gehan-
gen.
XXXV. Von einem Aſtrologo.
ES weiſſagte einer auß des Himmels
lauff/ es wurde Henrich der ſibende
dieſes Namens Koͤnig in Engellandt
noch daſſelbig Jahr Sterben. Solch
ſach kompt vorn Koͤnig. Der Koͤnig leſt den
Aſtrologum mit groſſer ehr zu ſich beruffen/
nimpt ſich nicht an/ was er erfahren habe.
Der Koͤnig fragt jhn vnder andern/ ob er et-
was gewiſſes auß dem Geſtirn weiſſagen
kuͤnnte? Er bejahet es. Er wird weiter ge-
fragt/ ob er der Kunſt erfahren ſey? Er beia-
het es gleichfalß/ verhoffendt/ der Koͤnig
werde jhn deſto mehr in ehren halten. Dar-
auff fragt ihn der Koͤnig/ wo er doch dann
werde auff das Chriſtfeſt ſeyn/ ſintemal daſ-
ſelb feſt ſehr nah war. Er ſchwig ſtill. Da der
Koͤnig anhielt/ ſagt er/ er koͤnnt daſſelb nicht
eigentlich ſagen. Der Koͤnig ſprach/ ſo bin ich
der Kunſt beſſer erfahren als du/ dann ich
weiß daß du im Turn ſitzen wirſt/ vnd ließ jn
alſo hinfuͤhren/ da er nun daſelbſt mit ſeiner
weiſſager Kunſt gnugſamb außgeſchwitzet
hatte/ ward er mit geſpoͤtt wider loß
gelaſſen.
Von
D iiij
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