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Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882.

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"Wir fahren auf dem kürzesten Wege nach dem Festlande von Kleinasien," antwortete der Seemann.

"Wie weit ist es von Rhodus hinüber?" fragte der Graf.

"Die Entfernung ist gering," erwiderte Olaf Thorson, "aber der Wind bläst gegen uns und wird eher stärker werden, als schwächer. Wir werden schwerlich früher, als morgen Abend anlangen."

"Mein Stammsitz liegt im Rheinthal, nahe dem Bodensee," sprach Graf Albrecht. "Ich will geraden Weges nach Hause. Kannst Du mir rathen, wie ich es ausführen soll? -"

Die Frage nach dem geraden Wege heimwärts brachte, was beinahe unmöglich schien, ein Lächeln auf Olaf Thorsons ernstes Gesicht. Er sagte nach einer Pause:

"Da, wo wir morgen landen, - es heißt Castro Marmora, - findet Ihr kein Schiff. Dort und in der weitesten Umgebung ist nur ein kleiner Verkehr. Es wäre das Beste, wenn Ihr den Landweg einschlagen und bis Smyrna reiten würdet."

"O," rief der Graf, "das wäre mir lieber, als die

„Wir fahren auf dem kürzesten Wege nach dem Festlande von Kleinasien,“ antwortete der Seemann.

„Wie weit ist es von Rhodus hinüber?“ fragte der Graf.

„Die Entfernung ist gering,“ erwiderte Olaf Thorson, „aber der Wind bläst gegen uns und wird eher stärker werden, als schwächer. Wir werden schwerlich früher, als morgen Abend anlangen.“

„Mein Stammsitz liegt im Rheinthal, nahe dem Bodensee,“ sprach Graf Albrecht. „Ich will geraden Weges nach Hause. Kannst Du mir rathen, wie ich es ausführen soll? –“

Die Frage nach dem geraden Wege heimwärts brachte, was beinahe unmöglich schien, ein Lächeln auf Olaf Thorsons ernstes Gesicht. Er sagte nach einer Pause:

„Da, wo wir morgen landen, – es heißt Castro Marmora, – findet Ihr kein Schiff. Dort und in der weitesten Umgebung ist nur ein kleiner Verkehr. Es wäre das Beste, wenn Ihr den Landweg einschlagen und bis Smyrna reiten würdet.“

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[141/0149] „Wir fahren auf dem kürzesten Wege nach dem Festlande von Kleinasien,“ antwortete der Seemann. „Wie weit ist es von Rhodus hinüber?“ fragte der Graf. „Die Entfernung ist gering,“ erwiderte Olaf Thorson, „aber der Wind bläst gegen uns und wird eher stärker werden, als schwächer. Wir werden schwerlich früher, als morgen Abend anlangen.“ „Mein Stammsitz liegt im Rheinthal, nahe dem Bodensee,“ sprach Graf Albrecht. „Ich will geraden Weges nach Hause. Kannst Du mir rathen, wie ich es ausführen soll? –“ Die Frage nach dem geraden Wege heimwärts brachte, was beinahe unmöglich schien, ein Lächeln auf Olaf Thorsons ernstes Gesicht. Er sagte nach einer Pause: „Da, wo wir morgen landen, – es heißt Castro Marmora, – findet Ihr kein Schiff. Dort und in der weitesten Umgebung ist nur ein kleiner Verkehr. Es wäre das Beste, wenn Ihr den Landweg einschlagen und bis Smyrna reiten würdet.“ „O,“ rief der Graf, „das wäre mir lieber, als die

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Zitationshilfe: Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_prinzessin_1882/149>, abgerufen am 23.11.2024.