Meißner, August Gottlieb: Kriminal Geschichten. Wien, 1796.habe? und so weiter. -- Einst, als er wieder Diese grausame Erlaubnis ward ihm er- habe? und ſo weiter. — Einſt, als er wieder Dieſe grauſame Erlaubnis ward ihm er- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0501" n="493"/> habe? und ſo weiter. — Einſt, als er wieder<lb/> dieſe Frage ergehen ließ, ward der Kerkermei-<lb/> ſter aufmerkſamer als bisher; dachte ein we-<lb/> nig nach; ging dann zum Vorſizzer der Ge-<lb/> richten, und verſicherte: Nun hab' er das<lb/> Marter-Jnſtrument gefunden, welches dem<lb/> Raͤuber gewiß ſein Geſtaͤndnis entreißen ſolle.<lb/> Er begehre nichts, als die Erlaubnis: die<lb/> junge Hoyum im Nebenzimmer ihres Mannes<lb/> ſtaͤupen zu laſſen; daß er die Anhoͤrung ihrer<lb/> Wehklage und ihre Verſchonung uͤberhaupt<lb/> durch ſein Geſtaͤndnis gewiß abkaufen werde,<lb/> dafuͤr ſei er Buͤrge.</p><lb/> <p>Dieſe grauſame Erlaubnis ward ihm er-<lb/> theilt; noch den Abend kuͤndigte man Hoyum<lb/> jene Seelen-Folter fuͤr den naͤchſten Morgen<lb/> an. Er erblaßte und erſchrack. Er weigerte<lb/> ſich Speiſe zu ſich zu nehmen, und brachte die<lb/> ganze Zwiſchenzeit, verſenkt in unbeſchreibliche<lb/> Traurigkeit zu. Noch ſchwieg er. Aber als<lb/> die beſtimte Stunde kam; als er wuͤrklich das<lb/> Jammergeſchrei ſeines Weibes vernahm; da<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [493/0501]
habe? und ſo weiter. — Einſt, als er wieder
dieſe Frage ergehen ließ, ward der Kerkermei-
ſter aufmerkſamer als bisher; dachte ein we-
nig nach; ging dann zum Vorſizzer der Ge-
richten, und verſicherte: Nun hab' er das
Marter-Jnſtrument gefunden, welches dem
Raͤuber gewiß ſein Geſtaͤndnis entreißen ſolle.
Er begehre nichts, als die Erlaubnis: die
junge Hoyum im Nebenzimmer ihres Mannes
ſtaͤupen zu laſſen; daß er die Anhoͤrung ihrer
Wehklage und ihre Verſchonung uͤberhaupt
durch ſein Geſtaͤndnis gewiß abkaufen werde,
dafuͤr ſei er Buͤrge.
Dieſe grauſame Erlaubnis ward ihm er-
theilt; noch den Abend kuͤndigte man Hoyum
jene Seelen-Folter fuͤr den naͤchſten Morgen
an. Er erblaßte und erſchrack. Er weigerte
ſich Speiſe zu ſich zu nehmen, und brachte die
ganze Zwiſchenzeit, verſenkt in unbeſchreibliche
Traurigkeit zu. Noch ſchwieg er. Aber als
die beſtimte Stunde kam; als er wuͤrklich das
Jammergeſchrei ſeines Weibes vernahm; da
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