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Meißner, August Gottlieb: Kriminal Geschichten. Wien, 1796.

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noch mehrere Zeugen sich berief, die vom du
Moulin auf gleiche Art betrogen worden wä-
ren, sezte er es endlich durch: daß solcher als
ein falscher Münzer verhaftet, und eine Haus-
suchung bei ihm verordnet wurde.

Es war kaum möglich noch mehr zu finden,
als man hier wirklich fand. Denn man traf in
einer Schublade ganz allein eine Menge falscher
Goldmünzen; traf eine ziemliche Anzahl von
gleichem Gehalt unter anderm Gelde, an an-
dern Orten verstreut an; entdeckte, als man
weiter suchte, verschiedene Feilen, eine Flasche
mit Goldscheidewasser, gestoßne Kreide,ein paar
Geldstempel, und noch andre Werkzeuge zum
Münzen. Nun war wohl kein Zweifel mehr, daß
der Verhaftete nicht nur ein Betrüger, sondern
auch ein Betrüger von der abscheulichsten Gat-
tung sei. Die Art und Weise, wie er die
Münzen auszustreuen gesucht hatte; wie er
sie Leuten aufgedrungen, die ihn vorher ehr-
lich und redlich bezahlten; die Unverschämt-
heit, womit er seine Forderung unterstüzt,

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noch mehrere Zeugen ſich berief, die vom du
Moulin auf gleiche Art betrogen worden waͤ-
ren, ſezte er es endlich durch: daß ſolcher als
ein falſcher Muͤnzer verhaftet, und eine Haus-
ſuchung bei ihm verordnet wurde.

Es war kaum moͤglich noch mehr zu finden,
als man hier wirklich fand. Denn man traf in
einer Schublade ganz allein eine Menge falſcher
Goldmuͤnzen; traf eine ziemliche Anzahl von
gleichem Gehalt unter anderm Gelde, an an-
dern Orten verſtreut an; entdeckte, als man
weiter ſuchte, verſchiedene Feilen, eine Flaſche
mit Goldſcheidewaſſer, geſtoßne Kreide,ein paar
Geldſtempel, und noch andre Werkzeuge zum
Muͤnzen. Nun war wohl kein Zweifel mehr, daß
der Verhaftete nicht nur ein Betruͤger, ſondern
auch ein Betruͤger von der abſcheulichſten Gat-
tung ſei. Die Art und Weiſe, wie er die
Muͤnzen auszuſtreuen geſucht hatte; wie er
ſie Leuten aufgedrungen, die ihn vorher ehr-
lich und redlich bezahlten; die Unverſchaͤmt-
heit, womit er ſeine Forderung unterſtuͤzt,

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[183/0191] noch mehrere Zeugen ſich berief, die vom du Moulin auf gleiche Art betrogen worden waͤ- ren, ſezte er es endlich durch: daß ſolcher als ein falſcher Muͤnzer verhaftet, und eine Haus- ſuchung bei ihm verordnet wurde. Es war kaum moͤglich noch mehr zu finden, als man hier wirklich fand. Denn man traf in einer Schublade ganz allein eine Menge falſcher Goldmuͤnzen; traf eine ziemliche Anzahl von gleichem Gehalt unter anderm Gelde, an an- dern Orten verſtreut an; entdeckte, als man weiter ſuchte, verſchiedene Feilen, eine Flaſche mit Goldſcheidewaſſer, geſtoßne Kreide,ein paar Geldſtempel, und noch andre Werkzeuge zum Muͤnzen. Nun war wohl kein Zweifel mehr, daß der Verhaftete nicht nur ein Betruͤger, ſondern auch ein Betruͤger von der abſcheulichſten Gat- tung ſei. Die Art und Weiſe, wie er die Muͤnzen auszuſtreuen geſucht hatte; wie er ſie Leuten aufgedrungen, die ihn vorher ehr- lich und redlich bezahlten; die Unverſchaͤmt- heit, womit er ſeine Forderung unterſtuͤzt, M 4

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Zitationshilfe: Meißner, August Gottlieb: Kriminal Geschichten. Wien, 1796, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_krimi_1796/191>, abgerufen am 23.11.2024.