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Meißner, Alfred: Der Müller vom Höft. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 6. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 177–274. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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ihr selbst erhalten, nicht dem Fuhrmanne geraubt. Seien nicht die Straßen voll Marodeurs und Nachzügler des Krieges? Er selbst sei unter einem Vorwände früher aus dem Krug weggegangen, um noch eine Stunde mit der Frau, die er sehr geliebt, zusammen zu sein. Den Fuhrmann aber müsse Jemand, den er unterwegs auf seinen Wagen habe aufsteigen lassen, auf diesem Wagen selbst ermordet und bestohlen haben. Sein Unglück sei, daß er von seiner frühen Rückkehr nach Hause Nichts sagen dürfe, und damit der Frau nur schaden würde, ohne sich selbst zu helfen. Manchem Fußgänger sei er auf diesem Wege begegnet, habe sich aber vor Jedem im Gebüsch, das den Weg einzäunte, versteckt, damit dem Fuhrmanne Nichts berichtet werde. So habe er sich selbst um jeden Zeugen gebracht. Ein Zusammentreffen von Umständen habe ihn tückisch dem Henker überliefert.

Das hört sich ganz gut an, sagte Wendelin, als der Kornergeorg mit seiner Vertheidigungsrede fertig geworden war, aber Ihr habt doch den Mord des Fuhrmannes selbst zuletzt eingestanden!

Ueber das Gesicht des Maleficanten fuhr ein böses Lächeln, und er sagte: Ja, aber wo? In der Torturkammer! Was würdet Ihr nicht gestehen, wenn man Euch die Knochen aus dem Leibe herausdrehte? Daß Ihr mit des Teufels Großmutter gestern zusammen gewesen! Habt Ihr von der Leiter gehört? Könnt Ihr Euch einen Begriff machen, wie Einem ist, wenn

ihr selbst erhalten, nicht dem Fuhrmanne geraubt. Seien nicht die Straßen voll Marodeurs und Nachzügler des Krieges? Er selbst sei unter einem Vorwände früher aus dem Krug weggegangen, um noch eine Stunde mit der Frau, die er sehr geliebt, zusammen zu sein. Den Fuhrmann aber müsse Jemand, den er unterwegs auf seinen Wagen habe aufsteigen lassen, auf diesem Wagen selbst ermordet und bestohlen haben. Sein Unglück sei, daß er von seiner frühen Rückkehr nach Hause Nichts sagen dürfe, und damit der Frau nur schaden würde, ohne sich selbst zu helfen. Manchem Fußgänger sei er auf diesem Wege begegnet, habe sich aber vor Jedem im Gebüsch, das den Weg einzäunte, versteckt, damit dem Fuhrmanne Nichts berichtet werde. So habe er sich selbst um jeden Zeugen gebracht. Ein Zusammentreffen von Umständen habe ihn tückisch dem Henker überliefert.

Das hört sich ganz gut an, sagte Wendelin, als der Kornergeorg mit seiner Vertheidigungsrede fertig geworden war, aber Ihr habt doch den Mord des Fuhrmannes selbst zuletzt eingestanden!

Ueber das Gesicht des Maleficanten fuhr ein böses Lächeln, und er sagte: Ja, aber wo? In der Torturkammer! Was würdet Ihr nicht gestehen, wenn man Euch die Knochen aus dem Leibe herausdrehte? Daß Ihr mit des Teufels Großmutter gestern zusammen gewesen! Habt Ihr von der Leiter gehört? Könnt Ihr Euch einen Begriff machen, wie Einem ist, wenn

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T14:41:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T14:41:19Z)

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Zitationshilfe: Meißner, Alfred: Der Müller vom Höft. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 6. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 177–274. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_hoeft_1910/28>, abgerufen am 27.11.2024.