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Meinhold, Wilhelm: Maria Schweidler die Bernsteinhexe. Berlin, 1843.

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bei 200 Fl. von ihme geerbet, welche mir aber das
Kriegsvolk, wie oben bemeldet, jämmerlich entwendet.
Item ich wölle morgen selbsten nach Wolgast gehen und
die kleinen Stücklein verkaufen, so gut es müglich wäre,
sagende, du hättest sie an der Sehe gefunden; solches
kannstu auch meinethalben der Magd sagen, und sie ihr
zeigen, aber die großen Stücke zeigestu Niemand nit,
die will ich an deinen Ohm gen Hamburg senden, uns
solche zu versilbern. Vielleicht, daß ich auch eins da¬
von in Wolgast verkaufe, so ich Gelegenheit hab, umb
Dir und mir die Winternothdurft auf den Leib zu schaf¬
fen, dahero du mitgehen kannst. Die Witten, so die
Gemein zusammengebracht, nehmen wir vors Erste für
Fährgeld, und kannstu die Magd uns auf den Abend
nachbestellen, daß sie auf der Fähren auf uns harre,
umb die Alimenten zu tragen. Dieses Allens versprach
sie zu thun, meinete aber, wir könnten erst mehr Birn¬
stein brechen, damit wir was Rechtes in Hamburg krie¬
geten, was ich auch thate, und dannenhero des andern
Tages noch zu Hause verblieb, maßen es uns noch nit an
Kost gebrach, mein Töchterlein auch sowohl als ich, uns erst
wieder gänzlich recreiren wollten, bevorab wir die Reis'
anträten, item wir auch bedachten, daß der alte Mei¬
ster Rothoog in Loddin, so ein Tischler ist, uns bald
ein Kistlein zusammenschlagen würd, um den Birnstein
hineinzuthun, dannenhero ich zu Nachmittag die Magd
zu ihm schickete, unterdessen wir selbsten in den Stre¬
kelberg schritten, allwo ich mir mit meinem Taschenmes¬

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bei 200 Fl. von ihme geerbet, welche mir aber das
Kriegsvolk, wie oben bemeldet, jämmerlich entwendet.
Item ich wölle morgen ſelbſten nach Wolgaſt gehen und
die kleinen Stücklein verkaufen, ſo gut es müglich wäre,
ſagende, du hätteſt ſie an der Sehe gefunden; ſolches
kannſtu auch meinethalben der Magd ſagen, und ſie ihr
zeigen, aber die großen Stücke zeigeſtu Niemand nit,
die will ich an deinen Ohm gen Hamburg ſenden, uns
ſolche zu verſilbern. Vielleicht, daß ich auch eins da¬
von in Wolgaſt verkaufe, ſo ich Gelegenheit hab, umb
Dir und mir die Winternothdurft auf den Leib zu ſchaf¬
fen, dahero du mitgehen kannſt. Die Witten, ſo die
Gemein zuſammengebracht, nehmen wir vors Erſte für
Fährgeld, und kannſtu die Magd uns auf den Abend
nachbeſtellen, daß ſie auf der Fähren auf uns harre,
umb die Alimenten zu tragen. Dieſes Allens verſprach
ſie zu thun, meinete aber, wir könnten erſt mehr Birn¬
ſtein brechen, damit wir was Rechtes in Hamburg krie¬
geten, was ich auch thate, und dannenhero des andern
Tages noch zu Hauſe verblieb, maßen es uns noch nit an
Koſt gebrach, mein Töchterlein auch ſowohl als ich, uns erſt
wieder gänzlich recreiren wollten, bevorab wir die Reiſ'
anträten, item wir auch bedachten, daß der alte Mei¬
ſter Rothoog in Loddin, ſo ein Tiſchler iſt, uns bald
ein Kiſtlein zuſammenſchlagen würd, um den Birnſtein
hineinzuthun, dannenhero ich zu Nachmittag die Magd
zu ihm ſchickete, unterdeſſen wir ſelbſten in den Stre¬
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[49/0065] bei 200 Fl. von ihme geerbet, welche mir aber das Kriegsvolk, wie oben bemeldet, jämmerlich entwendet. Item ich wölle morgen ſelbſten nach Wolgaſt gehen und die kleinen Stücklein verkaufen, ſo gut es müglich wäre, ſagende, du hätteſt ſie an der Sehe gefunden; ſolches kannſtu auch meinethalben der Magd ſagen, und ſie ihr zeigen, aber die großen Stücke zeigeſtu Niemand nit, die will ich an deinen Ohm gen Hamburg ſenden, uns ſolche zu verſilbern. Vielleicht, daß ich auch eins da¬ von in Wolgaſt verkaufe, ſo ich Gelegenheit hab, umb Dir und mir die Winternothdurft auf den Leib zu ſchaf¬ fen, dahero du mitgehen kannſt. Die Witten, ſo die Gemein zuſammengebracht, nehmen wir vors Erſte für Fährgeld, und kannſtu die Magd uns auf den Abend nachbeſtellen, daß ſie auf der Fähren auf uns harre, umb die Alimenten zu tragen. Dieſes Allens verſprach ſie zu thun, meinete aber, wir könnten erſt mehr Birn¬ ſtein brechen, damit wir was Rechtes in Hamburg krie¬ geten, was ich auch thate, und dannenhero des andern Tages noch zu Hauſe verblieb, maßen es uns noch nit an Koſt gebrach, mein Töchterlein auch ſowohl als ich, uns erſt wieder gänzlich recreiren wollten, bevorab wir die Reiſ' anträten, item wir auch bedachten, daß der alte Mei¬ ſter Rothoog in Loddin, ſo ein Tiſchler iſt, uns bald ein Kiſtlein zuſammenſchlagen würd, um den Birnſtein hineinzuthun, dannenhero ich zu Nachmittag die Magd zu ihm ſchickete, unterdeſſen wir ſelbſten in den Stre¬ kelberg ſchritten, allwo ich mir mit meinem Taſchenmeſ¬ 4

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Zitationshilfe: Meinhold, Wilhelm: Maria Schweidler die Bernsteinhexe. Berlin, 1843, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meinhold_bernsteinhexe_1843/65>, abgerufen am 23.11.2024.