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Meinhold, Wilhelm: Maria Schweidler die Bernsteinhexe. Berlin, 1843.

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Ille. Ja, wenn ihr der podex früre, möge sies
thun. Im Uebrigen gläube er, daß sie ihm selbsten
schon was gebrauchet, angesehen er eine Brunst zu der
Pfaffentochter hätte, wie er vormals nie verspüret.

Illa. (lachende) Dasselbige hätt er vor 30 Jah¬
ren gesagt, als er sich allererst an sie gemacht.

Ille. Pfui du alte Vettel, hilf mir nicht darauf,
sondern siehe nur zu, daß du drei Zeugen bekömmst wie
ich dir letzlich gesaget, denn sonsten, sorge ich, recken sie
dir doch noch die alten lahmen Lenden.

Illa. Sie hätte die drei Zeugen und verliesse sich
im Uebrigen auf ihn. Denn wenn sie gerecket würde,
würde sie Allens offenbaren, was sie wüßte.

Ille. Sie sölle ihr großes Maul halten und zum
Teufel gehen.

Illa. Ja, aber zuerst müßte sie ihr Geld haben.

Ille. Sie kriegte kein Geld nicht ehbevor er mein
Töchterlein zu seinem Willen bracht.

Illa. So möge er ihr doch allererst ihr Ferkelken
bezahlen, so sie sich selbsten umb nicht in Mißgunst zu
kommen zu Tode gehext.

Ille. Sie könne sich wieder eines aussuchen, wenn
seine Schweine trieben und sölle nur sagen sie hätt es
ihm bezahlt. Hiemit, sagte mein Ackersknecht, wären auch
schon die Schweine getrieben und eines in den Garten gelau¬
fen, da die Pforte aufgestanden, und weil der Säuhirt ihm
gefolget, wären sie beide auseinander gangen, doch hätte die

Ille. Ja, wenn ihr der podex früre, möge ſies
thun. Im Uebrigen gläube er, daß ſie ihm ſelbſten
ſchon was gebrauchet, angeſehen er eine Brunſt zu der
Pfaffentochter hätte, wie er vormals nie verſpüret.

Illa. (lachende) Daſſelbige hätt er vor 30 Jah¬
ren geſagt, als er ſich allererſt an ſie gemacht.

Ille. Pfui du alte Vettel, hilf mir nicht darauf,
ſondern ſiehe nur zu, daß du drei Zeugen bekömmſt wie
ich dir letzlich geſaget, denn ſonſten, ſorge ich, recken ſie
dir doch noch die alten lahmen Lenden.

Illa. Sie hätte die drei Zeugen und verlieſſe ſich
im Uebrigen auf ihn. Denn wenn ſie gerecket würde,
würde ſie Allens offenbaren, was ſie wüßte.

Ille. Sie ſölle ihr großes Maul halten und zum
Teufel gehen.

Illa. Ja, aber zuerſt müßte ſie ihr Geld haben.

Ille. Sie kriegte kein Geld nicht ehbevor er mein
Töchterlein zu ſeinem Willen bracht.

Illa. So möge er ihr doch allererſt ihr Ferkelken
bezahlen, ſo ſie ſich ſelbſten umb nicht in Mißgunſt zu
kommen zu Tode gehext.

Ille. Sie könne ſich wieder eines ausſuchen, wenn
ſeine Schweine trieben und ſölle nur ſagen ſie hätt es
ihm bezahlt. Hiemit, ſagte mein Ackersknecht, wären auch
ſchon die Schweine getrieben und eines in den Garten gelau¬
fen, da die Pforte aufgeſtanden, und weil der Säuhirt ihm
gefolget, wären ſie beide auseinander gangen, doch hätte die

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[165/0181] Ille. Ja, wenn ihr der podex früre, möge ſies thun. Im Uebrigen gläube er, daß ſie ihm ſelbſten ſchon was gebrauchet, angeſehen er eine Brunſt zu der Pfaffentochter hätte, wie er vormals nie verſpüret. Illa. (lachende) Daſſelbige hätt er vor 30 Jah¬ ren geſagt, als er ſich allererſt an ſie gemacht. Ille. Pfui du alte Vettel, hilf mir nicht darauf, ſondern ſiehe nur zu, daß du drei Zeugen bekömmſt wie ich dir letzlich geſaget, denn ſonſten, ſorge ich, recken ſie dir doch noch die alten lahmen Lenden. Illa. Sie hätte die drei Zeugen und verlieſſe ſich im Uebrigen auf ihn. Denn wenn ſie gerecket würde, würde ſie Allens offenbaren, was ſie wüßte. Ille. Sie ſölle ihr großes Maul halten und zum Teufel gehen. Illa. Ja, aber zuerſt müßte ſie ihr Geld haben. Ille. Sie kriegte kein Geld nicht ehbevor er mein Töchterlein zu ſeinem Willen bracht. Illa. So möge er ihr doch allererſt ihr Ferkelken bezahlen, ſo ſie ſich ſelbſten umb nicht in Mißgunſt zu kommen zu Tode gehext. Ille. Sie könne ſich wieder eines ausſuchen, wenn ſeine Schweine trieben und ſölle nur ſagen ſie hätt es ihm bezahlt. Hiemit, ſagte mein Ackersknecht, wären auch ſchon die Schweine getrieben und eines in den Garten gelau¬ fen, da die Pforte aufgeſtanden, und weil der Säuhirt ihm gefolget, wären ſie beide auseinander gangen, doch hätte die

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Zitationshilfe: Meinhold, Wilhelm: Maria Schweidler die Bernsteinhexe. Berlin, 1843, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meinhold_bernsteinhexe_1843/181>, abgerufen am 22.11.2024.