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Mayer, Adolf: Das Düngerkapital und der Raubbau. Heidelberg, 1869.

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Das Düngerkapital und der Raubbau.

Jn diesen Sätzen ist schon die Verschiedenartigkeit der in den
"Grundstücken" enthaltenen Vegetationsbedingungen, von welchen
die Produktivität jener abhängig ist, angedeutet.

Es wird jedoch nothwendig eine Aufgabe der Naturwissenschaf-
ten sein müssen, auf die von ihr ermittelten Gesetze der Pflanzen-
ernährung hin, die Elemente der landwirthschaftlichen Produktivität
der Grundstücke eingehender zu bestimmen.

Jch hoffe, daß der Nutzen eines solchen analytischen Verfahrens
für die aus jenen Elementen abzuleitenden volkswirthschaftlichen
Folgerungen nicht ganz unbedeutend sein wird.

Die grünen phanerogamen Pflanzen, unter die unsere Kultur-
gewächse sammt und sonders gehören, haben zu ihrem Gedeihen
nothwendig:1)

1) gewisse Stoffe, nehmlich Wasser, Kohlensäure, Stickstoff
(in Form einer beschränkten Anzahl von Verbindungen), Sauer-
stoff2) und eine größere Reihe von sogenannten Aschenbestandtheilen;

2) gewisse andere Bedingungen, für die es schwieriger ist,
einen geeigneten Collektivnamen ausfindig zu machen, z. B.
eine eigenthümliche mechanische Constitution der Ackererde, wie sie
zur Ausbildung der Wurzeln erforderlich ist, außerdem eine gewisse
Temperatur,3) die sich nur innerhalb zweier mehr oder weniger
enger Grenzen auf- und abwärts bewegen darf etc.

3) Endlich bedürfen sie zur Vollendung ihrer innern chemischen
Arbeiten einer Kraftquelle, des Sonnenlichts.4) Durch das Vor-

1) Siehe Knop. Kreislauf des Stoffes. 1868. I. p. 539 u. f., auch
Heiden. Lehrbuch der Düngerlehre. 1866. Bd. I.
2) J. Sachs. Handbuch der Experimentalphysiologie der Pflanzen.
1865. p. 263 u. f.
3) Siehe J. Sachs, a. a. O. p. 52 u. f.
4) Ebendaselbst p. 18 u. f., auch meine Abhandlung; Landw. Ver-
suchsst. Bd. XI. p. 207 u. f.
Das Düngerkapital und der Raubbau.

Jn dieſen Sätzen iſt ſchon die Verſchiedenartigkeit der in den
„Grundſtücken“ enthaltenen Vegetationsbedingungen, von welchen
die Produktivität jener abhängig iſt, angedeutet.

Es wird jedoch nothwendig eine Aufgabe der Naturwiſſenſchaf-
ten ſein müſſen, auf die von ihr ermittelten Geſetze der Pflanzen-
ernährung hin, die Elemente der landwirthſchaftlichen Produktivität
der Grundſtücke eingehender zu beſtimmen.

Jch hoffe, daß der Nutzen eines ſolchen analytiſchen Verfahrens
für die aus jenen Elementen abzuleitenden volkswirthſchaftlichen
Folgerungen nicht ganz unbedeutend ſein wird.

Die grünen phanerogamen Pflanzen, unter die unſere Kultur-
gewächſe ſammt und ſonders gehören, haben zu ihrem Gedeihen
nothwendig:1)

1) gewiſſe Stoffe, nehmlich Waſſer, Kohlenſäure, Stickſtoff
(in Form einer beſchränkten Anzahl von Verbindungen), Sauer-
ſtoff2) und eine größere Reihe von ſogenannten Aſchenbeſtandtheilen;

2) gewiſſe andere Bedingungen, für die es ſchwieriger iſt,
einen geeigneten Collektivnamen ausfindig zu machen, z. B.
eine eigenthümliche mechaniſche Conſtitution der Ackererde, wie ſie
zur Ausbildung der Wurzeln erforderlich iſt, außerdem eine gewiſſe
Temperatur,3) die ſich nur innerhalb zweier mehr oder weniger
enger Grenzen auf- und abwärts bewegen darf ꝛc.

3) Endlich bedürfen ſie zur Vollendung ihrer innern chemiſchen
Arbeiten einer Kraftquelle, des Sonnenlichts.4) Durch das Vor-

1) Siehe Knop. Kreislauf des Stoffes. 1868. I. p. 539 u. f., auch
Heiden. Lehrbuch der Düngerlehre. 1866. Bd. I.
2) J. Sachs. Handbuch der Experimentalphyſiologie der Pflanzen.
1865. p. 263 u. f.
3) Siehe J. Sachs, a. a. O. p. 52 u. f.
4) Ebendaſelbſt p. 18 u. f., auch meine Abhandlung; Landw. Ver-
ſuchsſt. Bd. XI. p. 207 u. f.
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[2/0012] Das Düngerkapital und der Raubbau. Jn dieſen Sätzen iſt ſchon die Verſchiedenartigkeit der in den „Grundſtücken“ enthaltenen Vegetationsbedingungen, von welchen die Produktivität jener abhängig iſt, angedeutet. Es wird jedoch nothwendig eine Aufgabe der Naturwiſſenſchaf- ten ſein müſſen, auf die von ihr ermittelten Geſetze der Pflanzen- ernährung hin, die Elemente der landwirthſchaftlichen Produktivität der Grundſtücke eingehender zu beſtimmen. Jch hoffe, daß der Nutzen eines ſolchen analytiſchen Verfahrens für die aus jenen Elementen abzuleitenden volkswirthſchaftlichen Folgerungen nicht ganz unbedeutend ſein wird. Die grünen phanerogamen Pflanzen, unter die unſere Kultur- gewächſe ſammt und ſonders gehören, haben zu ihrem Gedeihen nothwendig: 1) 1) gewiſſe Stoffe, nehmlich Waſſer, Kohlenſäure, Stickſtoff (in Form einer beſchränkten Anzahl von Verbindungen), Sauer- ſtoff 2) und eine größere Reihe von ſogenannten Aſchenbeſtandtheilen; 2) gewiſſe andere Bedingungen, für die es ſchwieriger iſt, einen geeigneten Collektivnamen ausfindig zu machen, z. B. eine eigenthümliche mechaniſche Conſtitution der Ackererde, wie ſie zur Ausbildung der Wurzeln erforderlich iſt, außerdem eine gewiſſe Temperatur, 3) die ſich nur innerhalb zweier mehr oder weniger enger Grenzen auf- und abwärts bewegen darf ꝛc. 3) Endlich bedürfen ſie zur Vollendung ihrer innern chemiſchen Arbeiten einer Kraftquelle, des Sonnenlichts. 4) Durch das Vor- 1) Siehe Knop. Kreislauf des Stoffes. 1868. I. p. 539 u. f., auch Heiden. Lehrbuch der Düngerlehre. 1866. Bd. I. 2) J. Sachs. Handbuch der Experimentalphyſiologie der Pflanzen. 1865. p. 263 u. f. 3) Siehe J. Sachs, a. a. O. p. 52 u. f. 4) Ebendaſelbſt p. 18 u. f., auch meine Abhandlung; Landw. Ver- ſuchsſt. Bd. XI. p. 207 u. f.

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Zitationshilfe: Mayer, Adolf: Das Düngerkapital und der Raubbau. Heidelberg, 1869, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_duengerkapital_1869/12>, abgerufen am 21.11.2024.