Integralgleichung U = C oder U -- C = o diffe- renziirt, so daß nun alle drey Größen x, y, z als variabel behandelt werden, die herauskom- mende Differenzialgleichung mit der vorgegebenen P d x + Q d y + R d z = o übereinstimme, so wird man die wahre und voll- ständige Integralgleichung erhalten, weil die er- wähnte Function von z, nemlich C, auch eine ganz unveränderliche d. h. von x, y, z unabhängige Größe = a enthalten kann.
20. In manchen Fällen hält es etwas schwer, diese Function C von z, aus jenen beyden Diffe- renzialgleichungen gehörig zu entwickeln. Aber man nimmt an, daß es allemahl eine solche Fun- ction geben muß, wenn die vorgegebene Differen- zialgleichung den Bedingungen der Integrabilität (15.) entspricht. Einen ganz überzeugenden Be- weis davon habe ich indessen bey den Schriftstel- lern, welche diesen Gegenstand behandelt haben, nicht gefunden, und hier würde es zu weitläuftig seyn, diese Sache umständlich zu erörtern. Wenn die Gleichung P d x + Q d y + R d z = o so- gleich ohne einen Factor integrirt werden kann, so ist die Sache aus (1-11.) klar, wo integral H d z (11.) diese Function C von z, ausdrückt. Die Sache
würde
Zweyter Theil. Zwoͤlftes Kapitel.
Integralgleichung U = C oder U — C = o diffe- renziirt, ſo daß nun alle drey Groͤßen x, y, z als variabel behandelt werden, die herauskom- mende Differenzialgleichung mit der vorgegebenen P d x + Q d y + R d z = o uͤbereinſtimme, ſo wird man die wahre und voll- ſtaͤndige Integralgleichung erhalten, weil die er- waͤhnte Function von z, nemlich C, auch eine ganz unveraͤnderliche d. h. von x, y, z unabhaͤngige Groͤße = a enthalten kann.
20. In manchen Faͤllen haͤlt es etwas ſchwer, dieſe Function C von z, aus jenen beyden Diffe- renzialgleichungen gehoͤrig zu entwickeln. Aber man nimmt an, daß es allemahl eine ſolche Fun- ction geben muß, wenn die vorgegebene Differen- zialgleichung den Bedingungen der Integrabilitaͤt (15.) entſpricht. Einen ganz uͤberzeugenden Be- weis davon habe ich indeſſen bey den Schriftſtel- lern, welche dieſen Gegenſtand behandelt haben, nicht gefunden, und hier wuͤrde es zu weitlaͤuftig ſeyn, dieſe Sache umſtaͤndlich zu eroͤrtern. Wenn die Gleichung P d x + Q d y + R d z = o ſo- gleich ohne einen Factor integrirt werden kann, ſo iſt die Sache aus (1-11.) klar, wo ∫ H d z (11.) dieſe Function C von z, ausdruͤckt. Die Sache
wuͤrde
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0448"n="432"/><fwplace="top"type="header">Zweyter Theil. Zwoͤlftes Kapitel.</fw><lb/>
Integralgleichung <hirendition="#aq">U = C</hi> oder <hirendition="#aq">U — C = o</hi> diffe-<lb/>
renziirt, ſo daß nun alle drey Groͤßen <hirendition="#aq">x</hi>, <hirendition="#aq">y</hi>, <hirendition="#aq">z</hi><lb/>
als variabel behandelt werden, die herauskom-<lb/>
mende Differenzialgleichung mit der vorgegebenen<lb/><hirendition="#c"><hirendition="#aq">P d x + Q d y + R d z = o</hi></hi><lb/>
uͤbereinſtimme, ſo wird man die wahre und voll-<lb/>ſtaͤndige Integralgleichung erhalten, weil die er-<lb/>
waͤhnte Function von <hirendition="#aq">z</hi>, nemlich <hirendition="#aq">C</hi>, auch eine ganz<lb/>
unveraͤnderliche d. h. von <hirendition="#aq">x</hi>, <hirendition="#aq">y</hi>, <hirendition="#aq">z</hi> unabhaͤngige<lb/>
Groͤße = <hirendition="#aq">a</hi> enthalten kann.</p><lb/><p>20. In manchen Faͤllen haͤlt es etwas ſchwer,<lb/>
dieſe Function <hirendition="#aq">C</hi> von <hirendition="#aq">z</hi>, aus jenen beyden Diffe-<lb/>
renzialgleichungen gehoͤrig zu entwickeln. Aber<lb/>
man nimmt an, daß es allemahl eine ſolche Fun-<lb/>
ction geben muß, wenn die vorgegebene Differen-<lb/>
zialgleichung den Bedingungen der Integrabilitaͤt<lb/>
(15.) entſpricht. Einen ganz uͤberzeugenden Be-<lb/>
weis davon habe ich indeſſen bey den Schriftſtel-<lb/>
lern, welche dieſen Gegenſtand behandelt haben,<lb/>
nicht gefunden, und hier wuͤrde es zu weitlaͤuftig<lb/>ſeyn, dieſe Sache umſtaͤndlich zu eroͤrtern. Wenn<lb/>
die Gleichung <hirendition="#aq">P d x + Q d y + R d z = o</hi>ſo-<lb/>
gleich ohne einen Factor integrirt werden kann, ſo<lb/>
iſt die Sache aus (1-11.) klar, wo <hirendition="#aq"><hirendition="#i">∫</hi> H d z</hi> (11.)<lb/>
dieſe Function <hirendition="#aq">C</hi> von <hirendition="#aq">z</hi>, ausdruͤckt. Die Sache<lb/><fwplace="bottom"type="catch">wuͤrde</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[432/0448]
Zweyter Theil. Zwoͤlftes Kapitel.
Integralgleichung U = C oder U — C = o diffe-
renziirt, ſo daß nun alle drey Groͤßen x, y, z
als variabel behandelt werden, die herauskom-
mende Differenzialgleichung mit der vorgegebenen
P d x + Q d y + R d z = o
uͤbereinſtimme, ſo wird man die wahre und voll-
ſtaͤndige Integralgleichung erhalten, weil die er-
waͤhnte Function von z, nemlich C, auch eine ganz
unveraͤnderliche d. h. von x, y, z unabhaͤngige
Groͤße = a enthalten kann.
20. In manchen Faͤllen haͤlt es etwas ſchwer,
dieſe Function C von z, aus jenen beyden Diffe-
renzialgleichungen gehoͤrig zu entwickeln. Aber
man nimmt an, daß es allemahl eine ſolche Fun-
ction geben muß, wenn die vorgegebene Differen-
zialgleichung den Bedingungen der Integrabilitaͤt
(15.) entſpricht. Einen ganz uͤberzeugenden Be-
weis davon habe ich indeſſen bey den Schriftſtel-
lern, welche dieſen Gegenſtand behandelt haben,
nicht gefunden, und hier wuͤrde es zu weitlaͤuftig
ſeyn, dieſe Sache umſtaͤndlich zu eroͤrtern. Wenn
die Gleichung P d x + Q d y + R d z = o ſo-
gleich ohne einen Factor integrirt werden kann, ſo
iſt die Sache aus (1-11.) klar, wo ∫ H d z (11.)
dieſe Function C von z, ausdruͤckt. Die Sache
wuͤrde
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Mayer, Johann Tobias: Vollständiger Lehrbegriff der höhern Analysis. Bd. 2. Göttingen, 1818, S. 432. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis02_1818/448>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.