Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726.

Bild:
<< vorherige Seite

Achtes Buch. Stifftung des Gothischen,
Früchte so vieler Kriege einsammlen sollte. Als aber Honorius dessen Bild-
niß in den Orient schickte, wollte Theodosius weder ihn, noch Placidiam
in solcher Würde erkennen. Constantius rüstete sich deßwegen, und es war al-
les zum innerlichen Krieg zwischen den beyden Linien des Käiserlichen Hauses
(welches fast die eintzige Art von Unglück war, die an Honorii Regierung
noch fehlte) angeschickt, als Constantius noch in demselben Jahre zu Ra-
venna starb 5. Sein Tod erhielt zwar den Frieden zwischen den beyden
Höfen, entzog aber auch zugleich Honorio die vornehmste Stütze seines
Reichs, das durch seine Schwäche bald in neue Verwirrung gerathen wäre.

XLVII. Jn Spanien hätte die Zwietracht der Teutschen Völcker, die
Krieg der
Vandalen und
Sveven in
Spanien.
sich darinnen niedergelassen, den Römern fast Gelegenheit gegeben, ihre Ab-
sichten, das Verlohrne wieder zu erobern, desto leichter auszuführen. Nach
der Niederlage der Alanen, und Silingen, welche oben angemercket worden,
waren nur die eigentlich so genante Vandalen und die Sveven übrig.
Gundaricus, der Vandalen König, zerfiel ietzt mit dem Könige der Sveven,
Hermanarico, und zog wieder ihn zu Felde, vielleicht in Hoffnung, die
Sveven zu bezwingen, und nachmals die Herrschafft von Spanien desto
leichter zu erlangen 1. Er hielt bereits die Sveven in dem Gebürge, so zwi-
schen Leon und Oviedo liegt, eingeschlossen, als die Herannäherung Aste-
rii,
der von idatio comes Hispaniarum genennet wird, ihn Galli-
cien zu verlassen, und in Baeticam zu entweichen nöthigte, nachdem er noch
vorher zu Braga (welcher Ort noch mit zu Gallicien gehörte) einige Leute ein-
gebüsset 2.

XLVIII. Hierauf zog Castinus, der als comes domesticorum A. 421.
1

gegen
[Beginn Spaltensatz] vorhergehenden 3. Note. Einige setzen Placidiae u. Va-
lentiniani
Erhebung, nach Honorii Tod, ins Jahr
424. hinaus. marcellinvs in chron. vi-
ctore & castino coss.
Placidia mater
Valentiniani augusta nuncupata est. Valentinianus,
caesar creatus, Theodosii imp. Eudoxiam filiam sibi-
met desponsauit.
5 Siehe die vorhergehende 3te Note.
1 §. XLVII. 1. idativs in chronico ad A.
honorii XXV.
(419.) schreibet: Inter Gunde-
ricum Vandalorum, & Hermericum Sueuorum re-
ges certamine orto, Sueui in
nervasis mon-
tibvs
obsidentur a Vandalis. mariana

giebt Lib. V. p. 192. Nachricht, daß diese mon-
tes nervasi
zwischen Leon und Oviedo zu
suchen. Hos montes Legionem inter & Ouetum,
ARVAS hoc tempore uocari, peruetusto mona-
sterio nobiles, quidam arbitrantur, & Ptole-
maeo Narbasos esse.
foxardo
nennet sie gleich-
[Spaltenumbruch] falls in seiner corona Gotica p. 45. Montes Er-
uases entre Leon, y Oviedo.
2 idativs ad A. honorii XXVI. (420)
Vandali, Sueuorum obsidione dimissa, instante A-
sterio, Hispaniarum comite, & sub uicario Mau-
rocello, aliquantis Bracarae in exitu suo occisis,
relicta Gallaecia, ad Baeticam transierunt.
1 §. XLVII. 1. idativs ad A. honorii
XXVIII. (422.) Castinus, magister militum, cum
magna manu, & auxiliis Gothorum, bellum in
Baetica Vandalis infert; quos cum ad inopiam ui
obsidionis arctaret, adeo ut se tradere iam para-
rent, inconsulto publico certamine confligens, au-
xiliorum fraude deceptus, ad Tarraconam uictus
effugit.
salvianvs L. VII. p.
165. erzehlet
diese Sache mit einigen andern Umständen, und ge-
dencket nicht, daß die Hülffs-Völcker einige Un-
treue begangen: denn, nachdem er L. VII. vor-
[Ende Spaltensatz]
her

Achtes Buch. Stifftung des Gothiſchen,
Fruͤchte ſo vieler Kriege einſammlen ſollte. Als aber Honorius deſſen Bild-
niß in den Orient ſchickte, wollte Theodoſius weder ihn, noch Placidiam
in ſolcher Wuͤrde erkennen. Conſtantius ruͤſtete ſich deßwegen, und es war al-
les zum innerlichen Krieg zwiſchen den beyden Linien des Kaͤiſerlichen Hauſes
(welches faſt die eintzige Art von Ungluͤck war, die an Honorii Regierung
noch fehlte) angeſchickt, als Conſtantius noch in demſelben Jahre zu Ra-
venna ſtarb 5. Sein Tod erhielt zwar den Frieden zwiſchen den beyden
Hoͤfen, entzog aber auch zugleich Honorio die vornehmſte Stuͤtze ſeines
Reichs, das durch ſeine Schwaͤche bald in neue Verwirrung gerathen waͤre.

XLVII. Jn Spanien haͤtte die Zwietracht der Teutſchen Voͤlcker, die
Krieg der
Vandalen und
Sveven in
Spanien.
ſich darinnen niedergelaſſen, den Roͤmern faſt Gelegenheit gegeben, ihre Ab-
ſichten, das Verlohrne wieder zu erobern, deſto leichter auszufuͤhren. Nach
der Niederlage der Alanen, und Silingen, welche oben angemercket worden,
waren nur die eigentlich ſo genante Vandalen und die Sveven uͤbrig.
Gundaricus, der Vandalen Koͤnig, zerfiel ietzt mit dem Koͤnige der Sveven,
Hermanarico, und zog wieder ihn zu Felde, vielleicht in Hoffnung, die
Sveven zu bezwingen, und nachmals die Herrſchafft von Spanien deſto
leichter zu erlangen 1. Er hielt bereits die Sveven in dem Gebuͤrge, ſo zwi-
ſchen Leon und Oviedo liegt, eingeſchloſſen, als die Herannaͤherung Aſte-
rii,
der von idatio comes Hiſpaniarum genennet wird, ihn Galli-
cien zu verlaſſen, und in Baeticam zu entweichen noͤthigte, nachdem er noch
vorher zu Braga (welcher Ort noch mit zu Gallicien gehoͤrte) einige Leute ein-
gebuͤſſet 2.

XLVIII. Hierauf zog Caſtinus, der als comes domeſticorum A. 421.
1

gegen
[Beginn Spaltensatz] vorhergehenden 3. Note. Einige ſetzen Placidiae u. Va-
lentiniani
Erhebung, nach Honorii Tod, ins Jahr
424. hinaus. marcellinvs in chron. vi-
ctore & castino coss.
Placidia mater
Valentiniani auguſta nuncupata eſt. Valentinianus,
caeſar creatus, Theodoſii imp. Eudoxiam filiam ſibi-
met deſponſauit.
5 Siehe die vorhergehende 3te Note.
1 §. XLVII. 1. idativs in chronico ad A.
honorii XXV.
(419.) ſchreibet: Inter Gunde-
ricum Vandalorum, & Hermericum Sueuorum re-
ges certamine orto, Sueui in
nervasis mon-
tibvs
obſidentur a Vandalis. mariana

giebt Lib. V. p. 192. Nachricht, daß dieſe mon-
tes nervasi
zwiſchen Leon und Oviedo zu
ſuchen. Hos montes Legionem inter & Ouetum,
ARVAS hoc tempore uocari, peruetuſto mona-
ſterio nobiles, quidam arbitrantur, & Ptole-
maeo Narbaſos eſſe.
foxardo
nennet ſie gleich-
[Spaltenumbruch] falls in ſeiner corona Gotica p. 45. Montes Er-
uaſes entre Leon, y Oviedo.
2 idativs ad A. honorii XXVI. (420)
Vandali, Sueuorum obſidione dimiſſa, inſtante A-
ſterio, Hiſpaniarum comite, & ſub uicario Mau-
rocello, aliquantis Bracarae in exitu ſuo occiſis,
relicta Gallaecia, ad Baeticam tranſierunt.
1 §. XLVII. 1. idativs ad A. honorii
XXVIII. (422.) Caſtinus, magiſter militum, cum
magna manu, & auxiliis Gothorum, bellum in
Baetica Vandalis infert; quos cum ad inopiam ui
obſidionis arctaret, adeo ut ſe tradere iam para-
rent, inconſulto publico certamine confligens, au-
xiliorum fraude deceptus, ad Tarraconam uictus
effugit.
salvianvs L. VII. p.
165. erzehlet
dieſe Sache mit einigen andern Umſtaͤnden, und ge-
dencket nicht, daß die Huͤlffs-Voͤlcker einige Un-
treue begangen: denn, nachdem er L. VII. vor-
[Ende Spaltensatz]
her
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0428" n="394"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Achtes Buch. Stifftung des Gothi&#x017F;chen,</hi></fw><lb/>
Fru&#x0364;chte &#x017F;o vieler Kriege ein&#x017F;ammlen &#x017F;ollte. Als aber <hi rendition="#aq">Honorius</hi> de&#x017F;&#x017F;en Bild-<lb/>
niß in den Orient &#x017F;chickte, wollte <hi rendition="#aq">Theodo&#x017F;ius</hi> weder ihn, noch <hi rendition="#aq">Placidiam</hi><lb/>
in &#x017F;olcher Wu&#x0364;rde erkennen. <hi rendition="#aq">Con&#x017F;tantius</hi> ru&#x0364;&#x017F;tete &#x017F;ich deßwegen, und es war al-<lb/>
les zum innerlichen Krieg zwi&#x017F;chen den beyden Linien des Ka&#x0364;i&#x017F;erlichen Hau&#x017F;es<lb/>
(welches fa&#x017F;t die eintzige Art von Unglu&#x0364;ck war, die an <hi rendition="#aq">Honorii</hi> Regierung<lb/>
noch fehlte) ange&#x017F;chickt, als <hi rendition="#aq">Con&#x017F;tantius</hi> noch in dem&#x017F;elben Jahre zu Ra-<lb/>
venna &#x017F;tarb <note place="foot" n="5">Siehe die vorhergehende 3te Note.</note>. Sein Tod erhielt zwar den Frieden zwi&#x017F;chen den beyden<lb/>
Ho&#x0364;fen, entzog aber auch zugleich <hi rendition="#aq">Honorio</hi> die vornehm&#x017F;te Stu&#x0364;tze &#x017F;eines<lb/>
Reichs, das durch &#x017F;eine Schwa&#x0364;che bald in neue Verwirrung gerathen wa&#x0364;re.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">XLVII.</hi> Jn Spanien ha&#x0364;tte die Zwietracht der Teut&#x017F;chen Vo&#x0364;lcker, die<lb/><note place="left"><hi rendition="#g">Krieg der</hi><lb/>
Vandalen und<lb/>
Sveven in<lb/>
Spanien.</note>&#x017F;ich darinnen niedergela&#x017F;&#x017F;en, den Ro&#x0364;mern fa&#x017F;t Gelegenheit gegeben, ihre Ab-<lb/>
&#x017F;ichten, das Verlohrne wieder zu erobern, de&#x017F;to leichter auszufu&#x0364;hren. Nach<lb/>
der Niederlage der Alanen, und Silingen, welche oben angemercket worden,<lb/>
waren nur die eigentlich &#x017F;o genante Vandalen und die Sveven u&#x0364;brig.<lb/><hi rendition="#aq">Gundaricus,</hi> der Vandalen Ko&#x0364;nig, zerfiel ietzt mit dem Ko&#x0364;nige der Sveven,<lb/><hi rendition="#aq">Hermanarico,</hi> und zog wieder ihn zu Felde, vielleicht in Hoffnung, die<lb/>
Sveven zu bezwingen, und nachmals die Herr&#x017F;chafft von Spanien de&#x017F;to<lb/>
leichter zu erlangen <note place="foot" n="1">§. <hi rendition="#aq">XLVII</hi>. 1. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">idativs</hi></hi> in chronico ad A.<lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">honorii</hi></hi> XXV.</hi> (419.) &#x017F;chreibet: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Inter Gunde-<lb/>
ricum Vandalorum, &amp; Hermericum Sueuorum re-<lb/>
ges certamine orto, Sueui in</hi><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">nervasis mon-<lb/>
tibvs</hi></hi><hi rendition="#i">ob&#x017F;identur a Vandalis.</hi><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">mariana</hi></hi></hi><lb/>
giebt <hi rendition="#aq">Lib. V. p.</hi> 192. Nachricht, daß die&#x017F;e <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">mon-<lb/>
tes nervasi</hi></hi></hi> zwi&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Leon</hi> und <hi rendition="#aq">Oviedo</hi> zu<lb/>
&#x017F;uchen. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Hos montes Legionem inter &amp; Ouetum,<lb/><hi rendition="#g">ARVAS</hi> hoc tempore uocari, peruetu&#x017F;to mona-<lb/>
&#x017F;terio nobiles, quidam arbitrantur, &amp; Ptole-<lb/>
maeo Narba&#x017F;os e&#x017F;&#x017F;e.</hi><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">foxardo</hi></hi></hi> nennet &#x017F;ie gleich-<lb/><cb/>
falls in &#x017F;einer <hi rendition="#aq">corona Gotica p. 45. <hi rendition="#i">Montes Er-<lb/>
ua&#x017F;es entre Leon, y Oviedo.</hi></hi></note>. Er hielt bereits die Sveven in dem Gebu&#x0364;rge, &#x017F;o zwi-<lb/>
&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Leon</hi> und <hi rendition="#aq">Oviedo</hi> liegt, einge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en, als die Heranna&#x0364;herung <hi rendition="#aq">A&#x017F;te-<lb/>
rii,</hi> der von <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">idatio</hi></hi> comes Hi&#x017F;paniarum</hi> genennet wird, ihn Galli-<lb/>
cien zu verla&#x017F;&#x017F;en, und in <hi rendition="#aq">Baeticam</hi> zu entweichen no&#x0364;thigte, nachdem er noch<lb/>
vorher zu <hi rendition="#aq">Braga</hi> (welcher Ort noch mit zu Gallicien geho&#x0364;rte) einige Leute ein-<lb/>
gebu&#x0364;&#x017F;&#x017F;et <note place="foot" n="2"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">idativs</hi></hi> ad A. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">honorii</hi></hi> XXVI. (420)<lb/><hi rendition="#i">Vandali, Sueuorum ob&#x017F;idione dimi&#x017F;&#x017F;a, in&#x017F;tante A-<lb/>
&#x017F;terio, Hi&#x017F;paniarum comite, &amp; &#x017F;ub uicario Mau-<lb/>
rocello, aliquantis Bracarae in exitu &#x017F;uo occi&#x017F;is,<lb/>
relicta Gallaecia, ad Baeticam tran&#x017F;ierunt.</hi></hi></note>.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">XLVIII.</hi> Hierauf zog <hi rendition="#aq">Ca&#x017F;tinus,</hi> der als <hi rendition="#aq">comes dome&#x017F;ticorum A.</hi> 421.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gegen</fw><lb/><note xml:id="FN427_04_02" prev="#FN427_04_01" place="foot" n="4"><cb type="start"/>
vorhergehenden 3. Note. Einige &#x017F;etzen <hi rendition="#aq">Placidiae</hi> u. <hi rendition="#aq">Va-<lb/>
lentiniani</hi> Erhebung, nach <hi rendition="#aq">Honorii</hi> Tod, ins Jahr<lb/>
424. hinaus. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">marcellinvs</hi></hi> in chron. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">vi-<lb/>
ctore &amp; castino coss.</hi></hi> <hi rendition="#i">Placidia mater<lb/>
Valentiniani augu&#x017F;ta nuncupata e&#x017F;t. Valentinianus,<lb/>
cae&#x017F;ar creatus, Theodo&#x017F;ii imp. Eudoxiam filiam &#x017F;ibi-<lb/>
met de&#x017F;pon&#x017F;auit.</hi></hi><note type="editorial">Es handelt sich um eine fortlaufende Fußnote, deren Text auf der vorherigen Seite beginnt. Im Druck ist die Fußnotenfortsetzung an erster Stelle auf dieser Seite aufgelistet.</note></note><lb/><note xml:id="FN428_01_01" next="#FN428_01_02" place="foot" n="1">§. <hi rendition="#aq">XLVII</hi>. 1. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">idativs</hi></hi> ad A. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">honorii</hi></hi><lb/>
XXVIII. (422.) <hi rendition="#i">Ca&#x017F;tinus, magi&#x017F;ter militum, cum<lb/>
magna manu, &amp; auxiliis Gothorum, bellum in<lb/>
Baetica Vandalis infert; quos cum ad inopiam ui<lb/>
ob&#x017F;idionis arctaret, adeo ut &#x017F;e tradere iam para-<lb/>
rent, incon&#x017F;ulto publico certamine confligens, au-<lb/>
xiliorum fraude deceptus, ad Tarraconam uictus<lb/>
effugit.</hi> <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">salvianvs</hi></hi> L. VII. p.</hi> 165. erzehlet<lb/>
die&#x017F;e Sache mit einigen andern Um&#x017F;ta&#x0364;nden, und ge-<lb/>
dencket nicht, daß die Hu&#x0364;lffs-Vo&#x0364;lcker einige Un-<lb/>
treue begangen: denn, nachdem er <hi rendition="#aq">L. VII.</hi> vor-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">her</fw><cb type="end"/>
<note type="editorial">Die Fußnotenreferenz befindet sich auf der nächsten Seite.</note></note><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[394/0428] Achtes Buch. Stifftung des Gothiſchen, Fruͤchte ſo vieler Kriege einſammlen ſollte. Als aber Honorius deſſen Bild- niß in den Orient ſchickte, wollte Theodoſius weder ihn, noch Placidiam in ſolcher Wuͤrde erkennen. Conſtantius ruͤſtete ſich deßwegen, und es war al- les zum innerlichen Krieg zwiſchen den beyden Linien des Kaͤiſerlichen Hauſes (welches faſt die eintzige Art von Ungluͤck war, die an Honorii Regierung noch fehlte) angeſchickt, als Conſtantius noch in demſelben Jahre zu Ra- venna ſtarb 5. Sein Tod erhielt zwar den Frieden zwiſchen den beyden Hoͤfen, entzog aber auch zugleich Honorio die vornehmſte Stuͤtze ſeines Reichs, das durch ſeine Schwaͤche bald in neue Verwirrung gerathen waͤre. XLVII. Jn Spanien haͤtte die Zwietracht der Teutſchen Voͤlcker, die ſich darinnen niedergelaſſen, den Roͤmern faſt Gelegenheit gegeben, ihre Ab- ſichten, das Verlohrne wieder zu erobern, deſto leichter auszufuͤhren. Nach der Niederlage der Alanen, und Silingen, welche oben angemercket worden, waren nur die eigentlich ſo genante Vandalen und die Sveven uͤbrig. Gundaricus, der Vandalen Koͤnig, zerfiel ietzt mit dem Koͤnige der Sveven, Hermanarico, und zog wieder ihn zu Felde, vielleicht in Hoffnung, die Sveven zu bezwingen, und nachmals die Herrſchafft von Spanien deſto leichter zu erlangen 1. Er hielt bereits die Sveven in dem Gebuͤrge, ſo zwi- ſchen Leon und Oviedo liegt, eingeſchloſſen, als die Herannaͤherung Aſte- rii, der von idatio comes Hiſpaniarum genennet wird, ihn Galli- cien zu verlaſſen, und in Baeticam zu entweichen noͤthigte, nachdem er noch vorher zu Braga (welcher Ort noch mit zu Gallicien gehoͤrte) einige Leute ein- gebuͤſſet 2. Krieg der Vandalen und Sveven in Spanien. XLVIII. Hierauf zog Caſtinus, der als comes domeſticorum A. 421. gegen 4 1 5 Siehe die vorhergehende 3te Note. 1 §. XLVII. 1. idativs in chronico ad A. honorii XXV. (419.) ſchreibet: Inter Gunde- ricum Vandalorum, & Hermericum Sueuorum re- ges certamine orto, Sueui in nervasis mon- tibvs obſidentur a Vandalis. mariana giebt Lib. V. p. 192. Nachricht, daß dieſe mon- tes nervasi zwiſchen Leon und Oviedo zu ſuchen. Hos montes Legionem inter & Ouetum, ARVAS hoc tempore uocari, peruetuſto mona- ſterio nobiles, quidam arbitrantur, & Ptole- maeo Narbaſos eſſe. foxardo nennet ſie gleich- falls in ſeiner corona Gotica p. 45. Montes Er- uaſes entre Leon, y Oviedo. 2 idativs ad A. honorii XXVI. (420) Vandali, Sueuorum obſidione dimiſſa, inſtante A- ſterio, Hiſpaniarum comite, & ſub uicario Mau- rocello, aliquantis Bracarae in exitu ſuo occiſis, relicta Gallaecia, ad Baeticam tranſierunt. 4 vorhergehenden 3. Note. Einige ſetzen Placidiae u. Va- lentiniani Erhebung, nach Honorii Tod, ins Jahr 424. hinaus. marcellinvs in chron. vi- ctore & castino coss. Placidia mater Valentiniani auguſta nuncupata eſt. Valentinianus, caeſar creatus, Theodoſii imp. Eudoxiam filiam ſibi- met deſponſauit. 1 §. XLVII. 1. idativs ad A. honorii XXVIII. (422.) Caſtinus, magiſter militum, cum magna manu, & auxiliis Gothorum, bellum in Baetica Vandalis infert; quos cum ad inopiam ui obſidionis arctaret, adeo ut ſe tradere iam para- rent, inconſulto publico certamine confligens, au- xiliorum fraude deceptus, ad Tarraconam uictus effugit. salvianvs L. VII. p. 165. erzehlet dieſe Sache mit einigen andern Umſtaͤnden, und ge- dencket nicht, daß die Huͤlffs-Voͤlcker einige Un- treue begangen: denn, nachdem er L. VII. vor- her

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Ergänzungsvorschlag vom DWB [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/428
Zitationshilfe: Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726, S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/428>, abgerufen am 24.11.2024.