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Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726.

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Sechstes Buch. Geschichte der Teutschen
Maximinus die in Asien behalten solte. Also blieben vier Kaiser, indem ausser
diesen beyden ietzt genannten Constantinus in Gallien, Spanien und Britan-
nien; Maxentius aber in Jtalien selbigen Titel führete. Dieser letzte hielt in
Jtalien grausam Haus, und noch grausamer in Africa; nachdem seine Soldaten
Alexandrum, der sich daselbst zum Kaiser aufgeworffen, umgebracht hatten:
wobey er immer drohete Constantinum in Gallien zu bekriegen, unter dem
scheinbaren Fürwande seines Vaters Tod zu rächen 1. Constantinus, der eben-
fals grosse Lust hatte Jtalien zu haben, und von vielen Grossen, so mit Maxen-
tio
übel zufrieden waren, angefrischet ward, zog zu Ausgang des 311ten oder zu
Anfang des folgenden Jahres mit einer Armee dahin, und öffnete sich durch
verschiedene glückliche Treffen den Weg nach Rom, da ihm zwar Maxentius
+ d. 28. Oct.selbst entgegen zog, aber im Treffen + überwunden ward, und auf der Flucht
in der Tyber ersoff. Constantinus hielt gleich den Tag darauf in Rom seinen Ein-
zug: der Rath machte einen Schluß, in welchem ihm der erste Rang unter den
Kaisern zugetheilet ward 2, und ließ ihm zu Ehren einen Ehren-Bogen setzen, der
bis auf den heutigen Tag stehet.

XX. Derselbe ist zugleich als ein Sieges-Zeichen der Christlichen Religion
Constantini
Bekehrung
zum Christen-
thum.
anzusehen. Constantinus war von Jugend auf den Christen nicht ungeneigt
gewesen, und hatte bißher die Gedancken, die sein Vater gehabt hatte, geheget,
ungeachtet er dem äusserlichen Schein nach der Religion beypflichtete, die da-
mahls im Römischen Reiche allein herrschte. Aber GOtt hatte die Zeit, da er
sich wieder Maxentium rüstete, zu seiner Bekehrung ausersehen. Jch will den
Leser hier nicht mit Untersuchung der Erzehlung von dem Creutz, welches Con-
stantinus
am Himmel soll gesehen haben, aufhalten. Die Muthmassungen
der Gelehrten gehen zu sehr von einander ab. Einige trauen evsebio, wel-
cher rühmet, Constantinus habe ihm zugeschworen, daß er es würcklich gesehen:
und der p. bvcherivs will so gar ausmachen, daß solches bey Nimagen an
der Mosel 3 Meilen unter Trier geschehen 1. Andere geben es nach lactan-
tii
Anleitung, der gleichwohl auch an Constantini Hofe gelebet, für einen
Traum aus. Und einige neuere wollen es gar als einen politischen Grieff an-
2
3

sehen,
[Beginn Spaltensatz] rite compositis, reliquas orbis partes ante oculos
proponens, tandem traiecit ad Britannos.
1 §. XIX. 1. v. lactantivs l. c. c. 43.
2 idem c. 44.
1 §. XX. 1. bvcher. in Belgio Rom. L. VIII. c. 6.
2 Die verschiedenen Stellen hat der berühmte Herr
D. fabricivs angeführet, in dissertatione,
qua disputatur, crucem, quam in coelis uidisse se
iurauit Constantinus imperator, fuisse phoenome-
non naturale in halone solari.
Er selbst ist nehm-
lich der Meynung, Constantinus habe würcklich ein
Creutz am Himmel gesehen, es sey aber ein natürli-
ches Lufft-Spiel gewesen, dergleichen, wenn Neben-
Sonnen zu sehen, in dem Hof um die Sonne sich vor-
stelle, und vielmahls bemercket worden sey.
3 [Spaltenumbruch] Es haben zwar vormahls avgvstin. stev-
chvs
libr. aduersus Laurentium Vallam de do-
natione Constantini; iac. gretservs in
tr. de munificentia principum in sedem aposto-
licam appendice I. item in apologia pro Bellar-
mino c.
21. und nicolavs schatenivs
in Carolo magno Romano-catholico L. 2. c.
6.
diesen Schenckungs-Brief behaupten wollen; aber
so wenig Beyfall gefunden, daß die gelehrtesten Män-
ner in der Römischen Kirche sie einmüthig verwerffen,
als isaac habertvs in not. ad archiera-
ticon ecclesiae Graecae p. 24. io. morinvs
in historia liberatae per Constantinum eclesiae,
deque origine ac progressu po[t]estatis saecularia
Romani pontificis c. 8. petrvs iosephvs

[Ende Spaltensatz]
can-

Sechſtes Buch. Geſchichte der Teutſchen
Maximinus die in Aſien behalten ſolte. Alſo blieben vier Kaiſer, indem auſſer
dieſen beyden ietzt genannten Conſtantinus in Gallien, Spanien und Britan-
nien; Maxentius aber in Jtalien ſelbigen Titel fuͤhrete. Dieſer letzte hielt in
Jtalien grauſam Haus, und noch grauſamer in Africa; nachdem ſeine Soldaten
Alexandrum, der ſich daſelbſt zum Kaiſer aufgeworffen, umgebracht hatten:
wobey er immer drohete Conſtantinum in Gallien zu bekriegen, unter dem
ſcheinbaren Fuͤrwande ſeines Vaters Tod zu raͤchen 1. Conſtantinus, der eben-
fals groſſe Luſt hatte Jtalien zu haben, und von vielen Groſſen, ſo mit Maxen-
tio
uͤbel zufrieden waren, angefriſchet ward, zog zu Ausgang des 311ten oder zu
Anfang des folgenden Jahres mit einer Armee dahin, und oͤffnete ſich durch
verſchiedene gluͤckliche Treffen den Weg nach Rom, da ihm zwar Maxentius
d. 28. Oct.ſelbſt entgegen zog, aber im Treffen † uͤberwunden ward, und auf der Flucht
in der Tyber erſoff. Conſtantinus hielt gleich den Tag darauf in Rom ſeinen Ein-
zug: der Rath machte einen Schluß, in welchem ihm der erſte Rang unter den
Kaiſern zugetheilet ward 2, und ließ ihm zu Ehren einen Ehren-Bogen ſetzen, der
bis auf den heutigen Tag ſtehet.

XX. Derſelbe iſt zugleich als ein Sieges-Zeichen der Chriſtlichen Religion
Conſtantini
Bekehrung
zum Chriſten-
thum.
anzuſehen. Conſtantinus war von Jugend auf den Chriſten nicht ungeneigt
geweſen, und hatte bißher die Gedancken, die ſein Vater gehabt hatte, geheget,
ungeachtet er dem aͤuſſerlichen Schein nach der Religion beypflichtete, die da-
mahls im Roͤmiſchen Reiche allein herrſchte. Aber GOtt hatte die Zeit, da er
ſich wieder Maxentium ruͤſtete, zu ſeiner Bekehrung auserſehen. Jch will den
Leſer hier nicht mit Unterſuchung der Erzehlung von dem Creutz, welches Con-
ſtantinus
am Himmel ſoll geſehen haben, aufhalten. Die Muthmaſſungen
der Gelehrten gehen zu ſehr von einander ab. Einige trauen evsebio, wel-
cher ruͤhmet, Conſtantinus habe ihm zugeſchworen, daß er es wuͤrcklich geſehen:
und der p. bvcherivs will ſo gar ausmachen, daß ſolches bey Nimagen an
der Moſel 3 Meilen unter Trier geſchehen 1. Andere geben es nach lactan-
tii
Anleitung, der gleichwohl auch an Conſtantini Hofe gelebet, fuͤr einen
Traum aus. Und einige neuere wollen es gar als einen politiſchen Grieff an-
2
3

ſehen,
[Beginn Spaltensatz] rite compoſitis, reliquas orbis partes ante oculos
proponens, tandem traiecit ad Britannos.
1 §. XIX. 1. v. lactantivs l. c. c. 43.
2 idem c. 44.
1 §. XX. 1. bvcher. in Belgio Rom. L. VIII. c. 6.
2 Die verſchiedenen Stellen hat der beruͤhmte Heꝛr
D. fabricivs angefuͤhret, in diſſertatione,
qua diſputatur, crucem, quam in coelis uidiſſe ſe
iurauit Conſtantinus imperator, fuiſſe phoenome-
non naturale in halone ſolari.
Er ſelbſt iſt nehm-
lich der Meynung, Conſtantinus habe wuͤrcklich ein
Creutz am Himmel geſehen, es ſey aber ein natuͤrli-
ches Lufft-Spiel geweſen, dergleichen, wenn Neben-
Sonnen zu ſehen, in dem Hof um die Sonne ſich vor-
ſtelle, und vielmahls bemercket worden ſey.
3 [Spaltenumbruch] Es haben zwar vormahls avgvstin. stev-
chvs
libr. aduerſus Laurentium Vallam de do-
natione Conſtantini; iac. gretservs in
tr. de munificentia principum in ſedem apoſto-
licam appendice I. item in apologia pro Bellar-
mino c.
21. und nicolavs schatenivs
in Carolo magno Romano-catholico L. 2. c.
6.
dieſen Schenckungs-Brief behaupten wollen; aber
ſo wenig Beyfall gefunden, daß die gelehrteſten Maͤn-
ner in der Roͤmiſchen Kirche ſie einmuͤthig verwerffen,
als isaac habertvs in not. ad archiera-
ticon eccleſiae Graecae p. 24. io. morinvs
in hiſtoria liberatae per Conſtantinum ecleſiae,
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[218/0252] Sechſtes Buch. Geſchichte der Teutſchen Maximinus die in Aſien behalten ſolte. Alſo blieben vier Kaiſer, indem auſſer dieſen beyden ietzt genannten Conſtantinus in Gallien, Spanien und Britan- nien; Maxentius aber in Jtalien ſelbigen Titel fuͤhrete. Dieſer letzte hielt in Jtalien grauſam Haus, und noch grauſamer in Africa; nachdem ſeine Soldaten Alexandrum, der ſich daſelbſt zum Kaiſer aufgeworffen, umgebracht hatten: wobey er immer drohete Conſtantinum in Gallien zu bekriegen, unter dem ſcheinbaren Fuͤrwande ſeines Vaters Tod zu raͤchen 1. Conſtantinus, der eben- fals groſſe Luſt hatte Jtalien zu haben, und von vielen Groſſen, ſo mit Maxen- tio uͤbel zufrieden waren, angefriſchet ward, zog zu Ausgang des 311ten oder zu Anfang des folgenden Jahres mit einer Armee dahin, und oͤffnete ſich durch verſchiedene gluͤckliche Treffen den Weg nach Rom, da ihm zwar Maxentius ſelbſt entgegen zog, aber im Treffen † uͤberwunden ward, und auf der Flucht in der Tyber erſoff. Conſtantinus hielt gleich den Tag darauf in Rom ſeinen Ein- zug: der Rath machte einen Schluß, in welchem ihm der erſte Rang unter den Kaiſern zugetheilet ward 2, und ließ ihm zu Ehren einen Ehren-Bogen ſetzen, der bis auf den heutigen Tag ſtehet. † d. 28. Oct. XX. Derſelbe iſt zugleich als ein Sieges-Zeichen der Chriſtlichen Religion anzuſehen. Conſtantinus war von Jugend auf den Chriſten nicht ungeneigt geweſen, und hatte bißher die Gedancken, die ſein Vater gehabt hatte, geheget, ungeachtet er dem aͤuſſerlichen Schein nach der Religion beypflichtete, die da- mahls im Roͤmiſchen Reiche allein herrſchte. Aber GOtt hatte die Zeit, da er ſich wieder Maxentium ruͤſtete, zu ſeiner Bekehrung auserſehen. Jch will den Leſer hier nicht mit Unterſuchung der Erzehlung von dem Creutz, welches Con- ſtantinus am Himmel ſoll geſehen haben, aufhalten. Die Muthmaſſungen der Gelehrten gehen zu ſehr von einander ab. Einige trauen evsebio, wel- cher ruͤhmet, Conſtantinus habe ihm zugeſchworen, daß er es wuͤrcklich geſehen: und der p. bvcherivs will ſo gar ausmachen, daß ſolches bey Nimagen an der Moſel 3 Meilen unter Trier geſchehen 1. Andere geben es nach lactan- tii Anleitung, der gleichwohl auch an Conſtantini Hofe gelebet, fuͤr einen Traum aus. Und einige neuere wollen es gar als einen politiſchen Grieff an- ſehen, 5 2 3 Conſtantini Bekehrung zum Chriſten- thum. 1 §. XIX. 1. v. lactantivs l. c. c. 43. 2 idem c. 44. 1 §. XX. 1. bvcher. in Belgio Rom. L. VIII. c. 6. 5 rite compoſitis, reliquas orbis partes ante oculos proponens, tandem traiecit ad Britannos. 2 Die verſchiedenen Stellen hat der beruͤhmte Heꝛr D. fabricivs angefuͤhret, in diſſertatione, qua diſputatur, crucem, quam in coelis uidiſſe ſe iurauit Conſtantinus imperator, fuiſſe phoenome- non naturale in halone ſolari. Er ſelbſt iſt nehm- lich der Meynung, Conſtantinus habe wuͤrcklich ein Creutz am Himmel geſehen, es ſey aber ein natuͤrli- ches Lufft-Spiel geweſen, dergleichen, wenn Neben- Sonnen zu ſehen, in dem Hof um die Sonne ſich vor- ſtelle, und vielmahls bemercket worden ſey. 3 Es haben zwar vormahls avgvstin. stev- chvs libr. aduerſus Laurentium Vallam de do- natione Conſtantini; iac. gretservs in tr. de munificentia principum in ſedem apoſto- licam appendice I. item in apologia pro Bellar- mino c. 21. und nicolavs schatenivs in Carolo magno Romano-catholico L. 2. c. 6. dieſen Schenckungs-Brief behaupten wollen; aber ſo wenig Beyfall gefunden, daß die gelehrteſten Maͤn- ner in der Roͤmiſchen Kirche ſie einmuͤthig verwerffen, als isaac habertvs in not. ad archiera- ticon eccleſiae Graecae p. 24. io. morinvs in hiſtoria liberatae per Conſtantinum ecleſiae, deque origine ac progreſſu poteſtatis ſaecularia Romani pontificis c. 8. petrvs iosephvs can-

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Zitationshilfe: Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/252>, abgerufen am 18.06.2024.