Frage gestellt werden, was wir aufrecht erhalten wollen, die Baar- zahlungen oder die Industrie des Landes, so weiss ich, welches von beiden ich fallen liesse."
Ueber Aufschatzung von Banknoten "mit der Absicht die Klemme zu verschärfen, und von den Folgen Nutzen zu ziehn" [5358] sagt er, dass dies sehr leicht geschehn kann. Drei grosse Banken würden dazu hinreichen. "5383. Muss es Ihnen nicht bekannt sein, als einem mit den grossen Geschäften unsrer Hauptstadt vertrauten Mann, dass Kapitalisten diese Krisen benutzen, um enorme Profite zu machen aus dem Ruin derjenigen, die zum Opfer fallen? -- Daran kann kein Zweifel sein." Und Herrn Chapman dürfen wir dies glauben, obwohl er schliesslich über dem Versuch "aus dem Ruin der Opfer enorme Profite zu machen," kommerciell den Hals gebrochen hat. Denn wenn sein Associe Gurney sagt: jede Aen- derung im Geschäft ist vortheilhaft für den, der Bescheid weiss, so sagt Chapman: "Der eine Theil der Gesellschaft weiss nichts vom andern; da ist z. B. der Fabrikant, der nach dem Kontinent exportirt, oder seinen Rohstoff importirt, er weiss nichts von dem andern, der in Goldbarren macht." (5046). Und so geschah es, dass eines Tags Gurney und Chapman selbst nicht "Bescheid wussten" und einen berüchtigten Bankerott machten.
Wir sahen schon oben, dass Ausgabe von Noten nicht in allen Fällen Vorschuss von Kapital bedeutet. Die jetzt folgende Aus- sage von Tooke vor dem C. D. Ausschuss der Lords 1848 beweist nur, dass Kapitalvorschuss, selbst wenn von der Bank durch Aus- gabe neuer Noten bewerkstelligt, nicht ohne weiteres eine Ver- mehrung der Menge der umlaufenden Noten bedeutet:
"3099. Glauben Sie, dass die B. v. E. z. B. ihre Vorschüsse bedeutend erweitern könne, ohne dass dies zu vermehrter Noten- ausgabe führte? -- Es liegen Thatsachen im Ueberfluss vor, die dies beweisen. Eins der schlagendsten Beispiele war 1835, wo die Bank von den westindischen Depositen und von der Anleihe bei der ostindischen Kompagnie Gebrauch machte zu vermehrten Vor- schüssen ans Publikum; da nahm zur selben Zeit der Notenbetrag in den Händen des Publikums thatsächlich etwas ab. ... Etwas ähnliches ist bemerkbar 1846 zur Zeit der Einzahlungen der Eisen- bahndepositen in die Bank; die Werthpapiere [in Diskonto und Depot] stiegen auf ungefähr 30 Mill., während keine merkliche Wirkung eintrat auf den Notenbetrag in der Hand des Publikums."
Neben den Banknoten aber hat der Grosshandel ein zweites und für ihn weit wichtigeres Cirkulationsmittel: die Wechsel. Herr
Frage gestellt werden, was wir aufrecht erhalten wollen, die Baar- zahlungen oder die Industrie des Landes, so weiss ich, welches von beiden ich fallen liesse.“
Ueber Aufschatzung von Banknoten „mit der Absicht die Klemme zu verschärfen, und von den Folgen Nutzen zu ziehn“ [5358] sagt er, dass dies sehr leicht geschehn kann. Drei grosse Banken würden dazu hinreichen. „5383. Muss es Ihnen nicht bekannt sein, als einem mit den grossen Geschäften unsrer Hauptstadt vertrauten Mann, dass Kapitalisten diese Krisen benutzen, um enorme Profite zu machen aus dem Ruin derjenigen, die zum Opfer fallen? — Daran kann kein Zweifel sein.“ Und Herrn Chapman dürfen wir dies glauben, obwohl er schliesslich über dem Versuch „aus dem Ruin der Opfer enorme Profite zu machen,“ kommerciell den Hals gebrochen hat. Denn wenn sein Associé Gurney sagt: jede Aen- derung im Geschäft ist vortheilhaft für den, der Bescheid weiss, so sagt Chapman: „Der eine Theil der Gesellschaft weiss nichts vom andern; da ist z. B. der Fabrikant, der nach dem Kontinent exportirt, oder seinen Rohstoff importirt, er weiss nichts von dem andern, der in Goldbarren macht.“ (5046). Und so geschah es, dass eines Tags Gurney und Chapman selbst nicht „Bescheid wussten“ und einen berüchtigten Bankerott machten.
Wir sahen schon oben, dass Ausgabe von Noten nicht in allen Fällen Vorschuss von Kapital bedeutet. Die jetzt folgende Aus- sage von Tooke vor dem C. D. Ausschuss der Lords 1848 beweist nur, dass Kapitalvorschuss, selbst wenn von der Bank durch Aus- gabe neuer Noten bewerkstelligt, nicht ohne weiteres eine Ver- mehrung der Menge der umlaufenden Noten bedeutet:
„3099. Glauben Sie, dass die B. v. E. z. B. ihre Vorschüsse bedeutend erweitern könne, ohne dass dies zu vermehrter Noten- ausgabe führte? — Es liegen Thatsachen im Ueberfluss vor, die dies beweisen. Eins der schlagendsten Beispiele war 1835, wo die Bank von den westindischen Depositen und von der Anleihe bei der ostindischen Kompagnie Gebrauch machte zu vermehrten Vor- schüssen ans Publikum; da nahm zur selben Zeit der Notenbetrag in den Händen des Publikums thatsächlich etwas ab. … Etwas ähnliches ist bemerkbar 1846 zur Zeit der Einzahlungen der Eisen- bahndepositen in die Bank; die Werthpapiere [in Diskonto und Depôt] stiegen auf ungefähr 30 Mill., während keine merkliche Wirkung eintrat auf den Notenbetrag in der Hand des Publikums.“
Neben den Banknoten aber hat der Grosshandel ein zweites und für ihn weit wichtigeres Cirkulationsmittel: die Wechsel. Herr
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Frage gestellt werden, was wir aufrecht erhalten wollen, die Baar-
zahlungen oder die Industrie des Landes, so weiss ich, welches von
beiden ich fallen liesse.“
Ueber Aufschatzung von Banknoten „mit der Absicht die Klemme
zu verschärfen, und von den Folgen Nutzen zu ziehn“ [5358] sagt
er, dass dies sehr leicht geschehn kann. Drei grosse Banken würden
dazu hinreichen. „5383. Muss es Ihnen nicht bekannt sein, als
einem mit den grossen Geschäften unsrer Hauptstadt vertrauten
Mann, dass Kapitalisten diese Krisen benutzen, um enorme Profite
zu machen aus dem Ruin derjenigen, die zum Opfer fallen? —
Daran kann kein Zweifel sein.“ Und Herrn Chapman dürfen wir
dies glauben, obwohl er schliesslich über dem Versuch „aus dem
Ruin der Opfer enorme Profite zu machen,“ kommerciell den Hals
gebrochen hat. Denn wenn sein Associé Gurney sagt: jede Aen-
derung im Geschäft ist vortheilhaft für den, der Bescheid weiss,
so sagt Chapman: „Der eine Theil der Gesellschaft weiss nichts
vom andern; da ist z. B. der Fabrikant, der nach dem Kontinent
exportirt, oder seinen Rohstoff importirt, er weiss nichts von dem
andern, der in Goldbarren macht.“ (5046). Und so geschah es,
dass eines Tags Gurney und Chapman selbst nicht „Bescheid
wussten“ und einen berüchtigten Bankerott machten.
Wir sahen schon oben, dass Ausgabe von Noten nicht in allen
Fällen Vorschuss von Kapital bedeutet. Die jetzt folgende Aus-
sage von Tooke vor dem C. D. Ausschuss der Lords 1848 beweist
nur, dass Kapitalvorschuss, selbst wenn von der Bank durch Aus-
gabe neuer Noten bewerkstelligt, nicht ohne weiteres eine Ver-
mehrung der Menge der umlaufenden Noten bedeutet:
„3099. Glauben Sie, dass die B. v. E. z. B. ihre Vorschüsse
bedeutend erweitern könne, ohne dass dies zu vermehrter Noten-
ausgabe führte? — Es liegen Thatsachen im Ueberfluss vor, die
dies beweisen. Eins der schlagendsten Beispiele war 1835, wo die
Bank von den westindischen Depositen und von der Anleihe bei
der ostindischen Kompagnie Gebrauch machte zu vermehrten Vor-
schüssen ans Publikum; da nahm zur selben Zeit der Notenbetrag
in den Händen des Publikums thatsächlich etwas ab. … Etwas
ähnliches ist bemerkbar 1846 zur Zeit der Einzahlungen der Eisen-
bahndepositen in die Bank; die Werthpapiere [in Diskonto und
Depôt] stiegen auf ungefähr 30 Mill., während keine merkliche
Wirkung eintrat auf den Notenbetrag in der Hand des Publikums.“
Neben den Banknoten aber hat der Grosshandel ein zweites und
für ihn weit wichtigeres Cirkulationsmittel: die Wechsel. Herr
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/87>, abgerufen am 25.11.2024.
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