produkts gleich dem Werth des vorgeschossnen und in der Pro- duktion verzehrten Kapitals, des konstanten und variablen, plus dem Mehrwerth, der sich in Profit und Rente auflöst. Oder wenn man nicht das Produkt des einzelnen Kapitals, sondern des gesell- schaftlichen Gesammtkapitals betrachtet, ist der Rohertrag gleich den stofflichen Elementen, die das konstante und variable Kapital bilden, plus den stofflichen Elementen des Mehrprodukts, worin sich Profit und Rente darstellen.
Das Roheinkommen ist der Werththeil und der durch ihn ge- messne Theil des Bruttoprodukts oder Rohprodukts, der übrig bleibt nach Abzug des Werththeils und des durch ihn gemessnen Pro- duktentheils der Gesammtproduktion, welcher das vorgeschossne und in der Produktion aufgezehrte konstante Kapital ersetzt. Das Roheinkommen ist also gleich dem Arbeitslohn (oder dem Theil des Produkts, der die Bestimmung hat, wieder zum Einkommen des Arbeiters zu werden) + dem Profit + der Rente. Das Reineinkommen dagegen ist der Mehrwerth, und daher das Mehrprodukt, das nach Abzug des Arbeitslohns übrig bleibt, und in der That also den vom Kapital realisirten und mit den Grundeigenthümern zu theilenden Mehrwerth, und das durch ihn gemessne Mehrprodukt darstellen.
Man hat nun gesehn, dass der Werth jeder einzelnen Waare, und der Werth des ganzen Waarenprodukts jedes einzelnen Kapi- tals in zwei Theile zerfällt; den einen, der bloss konstantes Kapital ersetzt, und einen andern der, obgleich ein Bruchtheil davon als variables Kapital rückfliesst, also auch in der Form von Kapital rückfliesst, doch die Bestimmung hat, sich ganz in Roheinkommen zu verwandeln, und die Form des Arbeitslohns, des Profits und der Rente anzunehmen, deren Summe das Roheinkommen ausmacht. Man hat ferner gesehn, dass dasselbe mit Bezug auf den Werth des jähr- lichen Gesammtprodukts einer Gesellschaft der Fall ist. Ein Unter- schied zwischen dem Produkt des einzelnen Kapitalisten und der Gesellschaft findet nur insofern statt: vom Standpunkt des einzelnen Kapitalisten betrachtet, unterscheidet sich das Reineinkommen vom Roheinkommen, denn dieses schliesst den Arbeitslohn ein, jenes schliesst ihn aus. Das Einkommen der ganzen Gesellschaft be- trachtet, besteht das Nationaleinkommen aus Arbeitslohn plus Profit plus Rente, also aus dem Roheinkommen. Indess ist auch dies insofern Abstraktion, als die ganze Gesellschaft, auf Grundlage der kapitalistischen Produktion, sich auf den kapitalistischen Stand- punkt stellt und daher nur das in Profit und Rente sich auflösende Einkommen als Reineinkommen betrachtet.
produkts gleich dem Werth des vorgeschossnen und in der Pro- duktion verzehrten Kapitals, des konstanten und variablen, plus dem Mehrwerth, der sich in Profit und Rente auflöst. Oder wenn man nicht das Produkt des einzelnen Kapitals, sondern des gesell- schaftlichen Gesammtkapitals betrachtet, ist der Rohertrag gleich den stofflichen Elementen, die das konstante und variable Kapital bilden, plus den stofflichen Elementen des Mehrprodukts, worin sich Profit und Rente darstellen.
Das Roheinkommen ist der Werththeil und der durch ihn ge- messne Theil des Bruttoprodukts oder Rohprodukts, der übrig bleibt nach Abzug des Werththeils und des durch ihn gemessnen Pro- duktentheils der Gesammtproduktion, welcher das vorgeschossne und in der Produktion aufgezehrte konstante Kapital ersetzt. Das Roheinkommen ist also gleich dem Arbeitslohn (oder dem Theil des Produkts, der die Bestimmung hat, wieder zum Einkommen des Arbeiters zu werden) + dem Profit + der Rente. Das Reineinkommen dagegen ist der Mehrwerth, und daher das Mehrprodukt, das nach Abzug des Arbeitslohns übrig bleibt, und in der That also den vom Kapital realisirten und mit den Grundeigenthümern zu theilenden Mehrwerth, und das durch ihn gemessne Mehrprodukt darstellen.
Man hat nun gesehn, dass der Werth jeder einzelnen Waare, und der Werth des ganzen Waarenprodukts jedes einzelnen Kapi- tals in zwei Theile zerfällt; den einen, der bloss konstantes Kapital ersetzt, und einen andern der, obgleich ein Bruchtheil davon als variables Kapital rückfliesst, also auch in der Form von Kapital rückfliesst, doch die Bestimmung hat, sich ganz in Roheinkommen zu verwandeln, und die Form des Arbeitslohns, des Profits und der Rente anzunehmen, deren Summe das Roheinkommen ausmacht. Man hat ferner gesehn, dass dasselbe mit Bezug auf den Werth des jähr- lichen Gesammtprodukts einer Gesellschaft der Fall ist. Ein Unter- schied zwischen dem Produkt des einzelnen Kapitalisten und der Gesellschaft findet nur insofern statt: vom Standpunkt des einzelnen Kapitalisten betrachtet, unterscheidet sich das Reineinkommen vom Roheinkommen, denn dieses schliesst den Arbeitslohn ein, jenes schliesst ihn aus. Das Einkommen der ganzen Gesellschaft be- trachtet, besteht das Nationaleinkommen aus Arbeitslohn plus Profit plus Rente, also aus dem Roheinkommen. Indess ist auch dies insofern Abstraktion, als die ganze Gesellschaft, auf Grundlage der kapitalistischen Produktion, sich auf den kapitalistischen Stand- punkt stellt und daher nur das in Profit und Rente sich auflösende Einkommen als Reineinkommen betrachtet.
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[376/0385]
produkts gleich dem Werth des vorgeschossnen und in der Pro-
duktion verzehrten Kapitals, des konstanten und variablen, plus
dem Mehrwerth, der sich in Profit und Rente auflöst. Oder wenn
man nicht das Produkt des einzelnen Kapitals, sondern des gesell-
schaftlichen Gesammtkapitals betrachtet, ist der Rohertrag gleich
den stofflichen Elementen, die das konstante und variable Kapital
bilden, plus den stofflichen Elementen des Mehrprodukts, worin
sich Profit und Rente darstellen.
Das Roheinkommen ist der Werththeil und der durch ihn ge-
messne Theil des Bruttoprodukts oder Rohprodukts, der übrig bleibt
nach Abzug des Werththeils und des durch ihn gemessnen Pro-
duktentheils der Gesammtproduktion, welcher das vorgeschossne
und in der Produktion aufgezehrte konstante Kapital ersetzt. Das
Roheinkommen ist also gleich dem Arbeitslohn (oder dem Theil
des Produkts, der die Bestimmung hat, wieder zum Einkommen des
Arbeiters zu werden) + dem Profit + der Rente. Das Reineinkommen
dagegen ist der Mehrwerth, und daher das Mehrprodukt, das nach
Abzug des Arbeitslohns übrig bleibt, und in der That also den vom
Kapital realisirten und mit den Grundeigenthümern zu theilenden
Mehrwerth, und das durch ihn gemessne Mehrprodukt darstellen.
Man hat nun gesehn, dass der Werth jeder einzelnen Waare,
und der Werth des ganzen Waarenprodukts jedes einzelnen Kapi-
tals in zwei Theile zerfällt; den einen, der bloss konstantes Kapital
ersetzt, und einen andern der, obgleich ein Bruchtheil davon als
variables Kapital rückfliesst, also auch in der Form von Kapital
rückfliesst, doch die Bestimmung hat, sich ganz in Roheinkommen
zu verwandeln, und die Form des Arbeitslohns, des Profits und der
Rente anzunehmen, deren Summe das Roheinkommen ausmacht. Man
hat ferner gesehn, dass dasselbe mit Bezug auf den Werth des jähr-
lichen Gesammtprodukts einer Gesellschaft der Fall ist. Ein Unter-
schied zwischen dem Produkt des einzelnen Kapitalisten und der
Gesellschaft findet nur insofern statt: vom Standpunkt des einzelnen
Kapitalisten betrachtet, unterscheidet sich das Reineinkommen vom
Roheinkommen, denn dieses schliesst den Arbeitslohn ein, jenes
schliesst ihn aus. Das Einkommen der ganzen Gesellschaft be-
trachtet, besteht das Nationaleinkommen aus Arbeitslohn plus Profit
plus Rente, also aus dem Roheinkommen. Indess ist auch dies
insofern Abstraktion, als die ganze Gesellschaft, auf Grundlage der
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punkt stellt und daher nur das in Profit und Rente sich auflösende
Einkommen als Reineinkommen betrachtet.
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 376. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/385>, abgerufen am 23.11.2024.
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