Surplusprofite aber auch entstehn mögen, ihre Verwandlung in Rente, also ihre Uebertragung vom Pächter auf den Grundeigen- thümer, setzt als vorausgehende Bedingung stets voraus, dass die verschiednen wirklichen individuellen Produktionspreise (d. h. unab- hängig von dem allgemeinen, den Markt regulirenden Produktions- preis) welche die Theilprodukte der einzelnen successiven Kapital- anlagen besitzen, vorher zu einem individuellen Durchschnittspro- duktionspreis ausgeglichen werden. Der Ueberschuss des allgemeinen, regulirenden Produktionspreises des Produkts eines Acre über diesen seinen individuellen Durchschnittsproduktionspreis bildet und misst die Rente per Acre. Bei Differentialrente I sind die Differential- resultate an und für sich unterscheidbar, weil sie auf unterschiednem, ausser und nebeneinander liegenden Bodentheilen, bei einer als normal angenommenen Kapitalauslage per Acre und ihr entspre- chender Normalbebauung stattfinden. Bei der Differentialrente II müssen sie erst unterscheidbar gemacht werden; sie müssen in der That in die Differentialrente I rückverwandelt werden und dies kann nur in der angegebnen Weise geschehn. Nehmen wir z. B. die Tabelle III, S. 226.
Boden B gibt für die erste Kapitalanlage von 21/2 £ 2 qrs. per Acre, und für die zweite gleich grosse, 11/2 qrs.; zusammen 31/2 qrs auf demselben Acre. Es ist diesen 31/2 qrs., die auf demselben Boden gewachsen, nicht anzusehn, was davon Produkt der Kapital- anlage I und was der Kapitalanlage II ist. Sie sind in der That das Produkt des Gesammtkapitals von 5 £; und die wirkliche Thatsache ist nur die, dass ein Kapital von 21/2 £ 2 qrs. ergab, und eins von 5 £ nicht 4 sondern 31/2. Der Fall wäre ganz der- selbe, wenn die 5 £ 4 qrs. ergäben, so dass die Erträge beider Kapitalanlagen gleich wären, oder auch 5 qrs., sodass die zweite Kapitalanlage einen Ueberschuss von 1 qr. ergeben würde. Der Produktionspreis der ersten 2 qrs. ist 11/2 £ per qr., und der der zweiten 11/2 qr. ist 2 £ per qr. Die 31/2 qrs. zusammen kosten daher 6 £. Dies ist der individuelle Produktionspreis des Ge- sammtprodukts, und macht im Durchschnitt 1 £ 14 sh. per qr., sage rund 13/4 £. Bei dem durch den Boden A bestimmten all- gemeinen Produktionspreis von 3 £ gibt dies einen Surplusprofit von 11/4 £ per qr., und also für 31/2 qrs. zusammen 4 3/8 £. Bei dem Durchschnittsproduktionspreis von B stellt sich dies dar in rund 11/2 qrs. Der Surplusprofit von B stellt sich also dar in einem aliquoten Theil des Produkts von B, den 11/2 qrs., die die Rente in Korn ausgedrückt bilden, und die sich nach dem allge-
Surplusprofite aber auch entstehn mögen, ihre Verwandlung in Rente, also ihre Uebertragung vom Pächter auf den Grundeigen- thümer, setzt als vorausgehende Bedingung stets voraus, dass die verschiednen wirklichen individuellen Produktionspreise (d. h. unab- hängig von dem allgemeinen, den Markt regulirenden Produktions- preis) welche die Theilprodukte der einzelnen successiven Kapital- anlagen besitzen, vorher zu einem individuellen Durchschnittspro- duktionspreis ausgeglichen werden. Der Ueberschuss des allgemeinen, regulirenden Produktionspreises des Produkts eines Acre über diesen seinen individuellen Durchschnittsproduktionspreis bildet und misst die Rente per Acre. Bei Differentialrente I sind die Differential- resultate an und für sich unterscheidbar, weil sie auf unterschiednem, ausser und nebeneinander liegenden Bodentheilen, bei einer als normal angenommenen Kapitalauslage per Acre und ihr entspre- chender Normalbebauung stattfinden. Bei der Differentialrente II müssen sie erst unterscheidbar gemacht werden; sie müssen in der That in die Differentialrente I rückverwandelt werden und dies kann nur in der angegebnen Weise geschehn. Nehmen wir z. B. die Tabelle III, S. 226.
Boden B gibt für die erste Kapitalanlage von 2½ £ 2 qrs. per Acre, und für die zweite gleich grosse, 1½ qrs.; zusammen 3½ qrs auf demselben Acre. Es ist diesen 3½ qrs., die auf demselben Boden gewachsen, nicht anzusehn, was davon Produkt der Kapital- anlage I und was der Kapitalanlage II ist. Sie sind in der That das Produkt des Gesammtkapitals von 5 £; und die wirkliche Thatsache ist nur die, dass ein Kapital von 2½ £ 2 qrs. ergab, und eins von 5 £ nicht 4 sondern 3½. Der Fall wäre ganz der- selbe, wenn die 5 £ 4 qrs. ergäben, so dass die Erträge beider Kapitalanlagen gleich wären, oder auch 5 qrs., sodass die zweite Kapitalanlage einen Ueberschuss von 1 qr. ergeben würde. Der Produktionspreis der ersten 2 qrs. ist 1½ £ per qr., und der der zweiten 1½ qr. ist 2 £ per qr. Die 3½ qrs. zusammen kosten daher 6 £. Dies ist der individuelle Produktionspreis des Ge- sammtprodukts, und macht im Durchschnitt 1 £ 14 sh. per qr., sage rund 1¾ £. Bei dem durch den Boden A bestimmten all- gemeinen Produktionspreis von 3 £ gibt dies einen Surplusprofit von 1¼ £ per qr., und also für 3½ qrs. zusammen 4⅜ £. Bei dem Durchschnittsproduktionspreis von B stellt sich dies dar in rund 1½ qrs. Der Surplusprofit von B stellt sich also dar in einem aliquoten Theil des Produkts von B, den 1½ qrs., die die Rente in Korn ausgedrückt bilden, und die sich nach dem allge-
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Surplusprofite aber auch entstehn mögen, ihre Verwandlung in
Rente, also ihre Uebertragung vom Pächter auf den Grundeigen-
thümer, setzt als vorausgehende Bedingung stets voraus, dass die
verschiednen wirklichen individuellen Produktionspreise (d. h. unab-
hängig von dem allgemeinen, den Markt regulirenden Produktions-
preis) welche die Theilprodukte der einzelnen successiven Kapital-
anlagen besitzen, vorher zu einem individuellen Durchschnittspro-
duktionspreis ausgeglichen werden. Der Ueberschuss des allgemeinen,
regulirenden Produktionspreises des Produkts eines Acre über diesen
seinen individuellen Durchschnittsproduktionspreis bildet und misst
die Rente per Acre. Bei Differentialrente I sind die Differential-
resultate an und für sich unterscheidbar, weil sie auf unterschiednem,
ausser und nebeneinander liegenden Bodentheilen, bei einer als
normal angenommenen Kapitalauslage per Acre und ihr entspre-
chender Normalbebauung stattfinden. Bei der Differentialrente II
müssen sie erst unterscheidbar gemacht werden; sie müssen in der
That in die Differentialrente I rückverwandelt werden und dies
kann nur in der angegebnen Weise geschehn. Nehmen wir z. B.
die Tabelle III, S. 226.
Boden B gibt für die erste Kapitalanlage von 2½ £ 2 qrs. per
Acre, und für die zweite gleich grosse, 1½ qrs.; zusammen 3½ qrs
auf demselben Acre. Es ist diesen 3½ qrs., die auf demselben
Boden gewachsen, nicht anzusehn, was davon Produkt der Kapital-
anlage I und was der Kapitalanlage II ist. Sie sind in der That
das Produkt des Gesammtkapitals von 5 £; und die wirkliche
Thatsache ist nur die, dass ein Kapital von 2½ £ 2 qrs. ergab,
und eins von 5 £ nicht 4 sondern 3½. Der Fall wäre ganz der-
selbe, wenn die 5 £ 4 qrs. ergäben, so dass die Erträge beider
Kapitalanlagen gleich wären, oder auch 5 qrs., sodass die zweite
Kapitalanlage einen Ueberschuss von 1 qr. ergeben würde. Der
Produktionspreis der ersten 2 qrs. ist 1½ £ per qr., und der der
zweiten 1½ qr. ist 2 £ per qr. Die 3½ qrs. zusammen kosten
daher 6 £. Dies ist der individuelle Produktionspreis des Ge-
sammtprodukts, und macht im Durchschnitt 1 £ 14[FORMEL] sh. per qr.,
sage rund 1¾ £. Bei dem durch den Boden A bestimmten all-
gemeinen Produktionspreis von 3 £ gibt dies einen Surplusprofit
von 1¼ £ per qr., und also für 3½ qrs. zusammen 4⅜ £. Bei
dem Durchschnittsproduktionspreis von B stellt sich dies dar in
rund 1½ qrs. Der Surplusprofit von B stellt sich also dar in
einem aliquoten Theil des Produkts von B, den 1½ qrs., die die
Rente in Korn ausgedrückt bilden, und die sich nach dem allge-
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/270>, abgerufen am 24.11.2024.
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